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Mitten in der Stadt: schau.fenster für Kunst und Kultur!

Blick ins Makery-Fenster (Kuhstraße 5). Foto: Donaji Martinez Garcia
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Initiative will herausfordernde Situation von Kulturschaffenden während der Corona-Lockdowns und die Wichtigkeit von Kultur für das gesellschaftliche Leben deutlich machen.

Auch die beiden im Kunsthaus des BBK geplanten Ausstellungen „Second Life“ von Rosi Marx und „Shrinking Bodies“ von Mone Schliephak mussten coronabedingt abgesagt und in das nächste Jahr verschoben werden. Die Absagen zeigen exemplarisch auf, wie dramatisch die Lage von Künstlerinnen und Künstlern in Zeiten des Lockdowns ist. Weil Kunst- und Kulturorte geschlossen bleiben müssen, können Kulturschaffende ihre Arbeiten nicht präsentieren. Das gilt für Malerinnen und Maler ebenso wie für Schauspielerinnen und Schauspieler, Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger oder, oder, oder … Die Reihe ließe sich noch lange fortführen.

Kunst in der Stadt entdecken

Die Hoffnung der Kulturszene richtet sich natürlich auf Lockerungen im Frühjahr. Die nächste noch nicht abgesagte Ausstellung beim BBK ist „Moderne Mädchen/Love an Hate“ von Friedhelm Kranz. Die Vernissage soll am 26. März stattfinden. Bis dahin aber bietet wenigstens das Projekt „schau.fenster für Kunst und Kultur!“ jedermann die Möglichkeit, Kunst in der Stadt zu entdecken. Dabei werden an fünf Orten in Braunschweig leerstehende Schaufenster und Fenster geschlossener Kulturorte als Projektionsflächen genutzt. Die von Künstlerinnen und Künstlern zugesendeten Videos werden dort mittels Beamer übertragen. So kehren Musik, Theater, Videokunst, Malerei und Performance zumindest ein wenig zurück in das Braunschweiger Stadtbild, während Galerien, Theater, Bühnen, Clubs und Kinos geschlossen bleiben müssen.

Blick ins Fenster des ehemaligen Saigon today (Neue Straße 7). Foto: Donaji Martinez Garcia

Blick ins Fenster des ehemaligen Saigon today (Neue Straße 7). Foto: Donaji Martinez Garcia

Die Kunstvideos laufen von 17.30 bis 22 Uhr in der Makery (Kuhstraße 5), im einRaum (Handelsweg 5-7), im ehemaligen Saigon today (Neue Straße 7), im schrill (Wendenstraße 60) und im The Lindenbergh Palace (Kalenwall 3). Insgesamt wurden aus über 50 Einreichungen die Arbeiten von 17 Künstlerinnen und Künstlern aus dem Braunschweiger Raum ausgewählt. An jedem Ort werden andere Beiträge gezeigt, so dass sich der knapp einstündige Rundgang empfiehlt, um alle Arbeiten sehen zu können. Die Initiative findet in Kooperation mit dem BBK, dem Sandkasten der TU Braunschweig und dem Sonnensystem (Umwelt- und Kulturverein) statt. Unterstützt wird das Projekt durch die Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz.

Leerstand als Chance

„Der Fokus des Projekts liegt darauf, die herausfordernde Situation von Kulturschaffenden und die Wichtigkeit von Kultur für das gesellschaftliche Leben deutlich zu machen. Mit ‚schau.fenster für Kunst und Kultur!‘ gelingt es, Kunst und Kultur auch wieder in der Stadt und eben nicht nur im Internet erlebbar zu machen. Darüber hinaus möchten wir auf das Potenzial hinweisen, welches Leerstand in der Innenstadt für die Kulturszene bedeuten kann“, erläutert Julia Taut, Geschäftsführerin des Kunsthauses BBK in Braunschweig und Teil des Projekts.

„Große Teile der Kulturlandschaft sind durch den Lockdown in den Schlaf versetzt worden“, meint sie. Kulturschaffende litten besonders unter den Einschränkungen, weil mit den geschlossenen Kunst- und Kulturorten ihre Auftritts- und Präsentationsmöglichkeiten weggebrochen seien. Insbesondere soloselbstständige Künstlerinnen und Künstler sowie kleine und mittlere Unternehmen in den verschiedenen Kunstsparten würden zudem von den staatlichen Soforthilfen kaum profitieren, weil sie häufig wenig oder keine Betriebsausgaben gelten machen könnten, oftmals auf Honorarbasis arbeiteten, keine festen Folgeaufträge hätten und somit die geforderten Voraussetzungen nicht erfüllten.

Zu den Initiatoren und zum Projektteam gehören: Oliver Rod, Barbara Haßmann, Francine Meyer, Donaji Martinez Garcia, Mona Hofmann, Kevin Kurmann, Eva-Lena Rink, Antonia Schulz, Svea Schumacher, Yasmina Reimann und Julia Taut.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler sind: Nozomi Hasegawa, Takashi Konimoto, Sabine Niemczyk, Kristina Koch, Carlotta von Haebler, Kodak Ko, MOTUS, Kleopetrol, Tore Klein, Lisa Blädtke, Kira Wieckenberg, Yingmei Duan, Felix Mayer aka. Nelson Mobama, Annekatrin Posselt, Donaji Martinez Garcia, Svea Schumacher, Özlem Ögüt

Weitere Infos finden Sie auf der schau.fenster Homepage.

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