Seit 25 Jahren ein großer Gewinn

Volkswagen Halle am Abend. Foto: BSVS/Ziebart
Volkswagen Halle am Abend. Foto: BSVS/Ziebart

Shows, Konzerte und Sport: Die Volks­wagen Halle hat seit ihrer Eröffnung rund 5,5 Millionen Besucher angezogen.

Nicht jede Großin­ves­ti­tion einer Stadt in einen Veran­stal­tungsort kann mit Fug und Recht als großer Erfolg verbucht werden. Bei der Volks­wagen Halle Braun­schweig aber ist das definitiv der Fall. Einer­seits, weil die privat­wirt­schaft­liche Finan­zie­rung, die Kosten von überschau­baren 15 Millionen Euro und die kurze Bauzeit von nur einem Jahr vorbild­haften Charakter besaßen, und anderer­seits, weil sie dem Braun­schweiger Land endlich die Möglich­keit bot, hochka­rä­tige Ereig­nisse in die Stadt zu holen. An diesem 20. September jährt sich die Einwei­hung der Multi­funk­ti­ons­arena zum 25. Mal. Das Jubiläum bietet Gelegen­heit zur Rückschau.

Anziehungspunkt für Besucher aus dem ganzen Braunschweiger Land und darüber hinaus. Foto: BSVS
Anzie­hungs­punkt für Besucher aus dem ganzen Braun­schweiger Land und darüber hinaus. Foto: BSVS

Ziele wurden erreicht

Mehr Ausstrah­lung und Attrak­ti­vität für die Region war die Zielset­zung der Initia­toren um den damaligen General­be­voll­mäch­tigten der Nord/LB, Dietrich Fürst, und den Unter­nehmer Richard Borek. Das ist mit Bravour erreicht worden. Rund 5,5 Millionen Gäste besuchten seit der Eröffnung die Volks­wagen Halle bei großen Shows, Konzerten, Kongressen und Messen sowie Sport­ver­an­stal­tungen. Die Arena wird bis heute ungebro­chen mit Leben gefüllt, was die Notwen­dig­keit des Baus mit einem dicken Ausru­fe­zei­chen versieht.

Dabei wurde die Veran­stal­tungs­branche zwischen­zeit­lich sehr hart von den Auswir­kungen der Corona-Pandemie getroffen und kam dabei nahezu zum Erliegen. Mittler­weile hat sie sich erholt, steht aber durch enorme Kosten­stei­ge­rungen unter erneutem Druck. „Für die Volks­wagen Halle ist die kurzfris­tige Perspek­tive sehr gut, da durch den sanie­rungs­be­dingten Ausfall der Stadt­halle die Auslas­tung sehr hoch ist. Vor dem Hinter­grund verän­derter Besucher­ge­wohn­heiten und wirtschaft­li­cher Zurück­hal­tung ist es aber unsere Aufgabe, auch zukünftig großar­tige Live-Erleb­nisse für die Region zu schaffen“, beschreibt Stephan Lemke, Geschäfts­führer der Braun­schweiger Veran­stal­tungs­stätten GmbH, die aktuelle Situation.

Aufritt von David Garrett. Foto BSVS
Aufritt von David Garrett. Foto BSVS

Nationale und inter­na­tio­nale Showstars

Die Volks­wagen Halle ist Garant dafür geworden, dass nationale und inter­na­tio­nale Showstars nach Braun­schweig kommen. Die Anzie­hungs­kraft der Arena geht dabei weit über die Stadt hinaus. Etwa jeder dritte Besucher kommt nicht aus Braun­schweig. Je nach Aufbau der Bühne finden mehr als 8.000 Besucher Platz. Das ist eine Kapazität, die Braun­schweig auf die Landkarte der großen Veran­stal­tungs­hallen in Deutsch­land gehievt hat. Deswegen gastierte unter anderem auch die TV-Show „Wetten, dass…?“ zweimal hier.

Aufge­treten sind unter anderem Größen wie Bob Dylan, Anna Netrebko, A‑HA, Die Toten Hosen, Helene Fischer, Seeed, James Last, Die Ärzte, Die Fantas­ti­schen Vier, Silber­mond, Sport­freunde Stiller, Udo Jürgens, Peter Maffay, Udo Linden­berg, Status Quo, James Blunt, André Rieu, David Garrett, Andreas Gabalier, Beginner, Unheilig, Simple Minds, Nena, Pur, Sarah Connor, Clueso und viele mehr. Und es geht weiter mit Shows und Stars: So kommen beispiels­weise die Ehrlich Brothers am 22. Mai nächsten Jahres nach Braun­schweig.

Heimstätte des Braunschweiger Basketball-Bundesligateams. Foto: BSVS/Kruszewski
Heimstätte des Braun­schweiger Basket­ball-Bundes­li­ga­teams. Foto: BSVS/Kruszewski

Tanz-WM im Dezember

Ein Marken­zei­chen der Volks­wagen Halle sind dazu von Beginn an hochka­rä­tige Sport­ver­an­stal­tungen wie die Boxkämpfe von Vitali Klitschko (2002) und Dariusz Michal­c­zewski (2001) vor jeweils 8.000 Zuschauern, die Auftritte des Daviscup- (2001, 2008) und Fedcup-Teams (2019) des Deutschen Tennis Bundes sowie diverse Basket­ball-Länder­spiele und viermal der Basket­ball-Supercup für Natio­nal­mann­schaften (2001, 2002, 2003 und 2005). Allein 426 Pflicht­spiele mit rund 1,4 Millionen Besuchern absol­vierte das Braun­schweiger Basket­ball-Bundes­li­ga­team in der Volks­wagen Halle. Und das nächste große Sport-Event steht auch schon fest: Die Weltmeis­ter­schaft im Forma­ti­ons­tanzen wird am 6. Dezember statt­finden.

Viele Jahre lang ein Publikumsrenner: Pop meets Classic. Foto: BSVS/Knut
Viele Jahre lang ein Publi­kums­renner: Pop meets Classic. Foto: BSVS/Knut

Fakten

Der Bau der Arena am Bürger­park wurde durch das große privat­wirt­schaft­liche Engage­ment der Norddeut­schen Landes­bank, der Volks­wagen AG, der Richard Borek GmbH sowie der Öffent­li­chen Versi­che­rung Braun­schweig ermög­licht. Die vier Unter­nehmen riefen 1998 die Stiftung Sport und Kultur für Braun­schweig ins Leben. Die Stadt betei­ligte sich an der Reali­sie­rung der Halle mit der Bereit­stel­lung des 25.000 Quadrat­meter großen Grund­stücks. Die als „Braun­schweiger Modell“ bezeich­nete Baufi­nan­zie­rung der Halle wurde noch vor dem ersten Spaten­stich deutsch­land­weit mit großem Interesse und Anerken­nung verfolgt.

Kommt in der neuen Staffel wieder nach Braunschweig: Let’s Dance. Foto: BSVS/Knuth
Kommt in der neuen Staffel wieder nach Braun­schweig: Let’s Dance. Foto: BSVS/Knuth

Von 2006 bis 2008 moder­ni­sierten Stiftung und Stadt gemeinsam die Volks­wagen Halle für weitere sieben Millionen Euro. Unter anderem erhielt die Arena mit dem Vorbau ein markantes Gesicht. Vor allem aber wurde die Aufent­halts­qua­lität für die Besucher verbes­sert. Im Jahr 2014 ging die Volks­wagen Halle in das Eigentum der Stadt über. Das Kapital wurde der heutigen Braun­schwei­gi­schen Stiftung zugeschlagen.

Mehr Aufenthaltsqualität nach dem Umbau 2006/2008. Foto: BSVS
Mehr Aufent­halts­qua­lität nach dem Umbau 2006/2008. Foto: BSVS

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