Smart­phone-Spiel für das Braun­schwei­gi­sche

Die Arbeitsgruppe erkundet das Herzog Anton Ulrich-Museum. Foto: Die Braunschweigische Stiftung / Nils Hildebrand
Die Arbeitsgruppe erkundet das Herzog Anton Ulrich-Museum. Foto: Die Braunschweigische Stiftung / Nils Hildebrand

Mit einem „local based game“ will die Braun­schwei­gi­sche Stiftung Geflüch­teten das Einleben in der Region erleich­tern und Einhei­mi­schen neue Einblicke ermög­li­chen.

Mit großer Begeis­te­rung entwi­ckelt eine Arbeits­gruppe der Braun­schwei­gi­schen Stiftung unter Anleitung des inter­na­tional renom­mierten Berater Christoph Deeg aus Nürnberg ein digital-analoges Spiel, das mit Hilfe von Smart­phones im Braun­schwei­gi­schen gespielt werden kann. Ziel ist es, das kosten­lose Spiel im Frühjahr zu veröf­fent­li­chen. Es handelt sich dabei um ein so genanntes „local based game“ und beschäf­tigt sich mit Insti­tu­tionen vorwie­gend in Braun­schweig, aber auch in der Region.

Die Zielgruppe bilden zunächst Geflüch­tete, die ihre neue Heimat zeitgemäß, selbst­ständig, spiele­risch und nieder­schwellig erkunden können sollen. Deswegen lautet der Arbeits­titel „make yourself at home“. Wie der Name des Spiels letztlich lauten wird, ist noch offen. Selbst­ver­ständ­lich können sich ebenso alle Einhei­mi­schen und Touristen mit Freude auf den Weg machen. Auch sie werden eine Menge Neues kennen­lernen. Wenn es nach den Machern des Spiels geht, dann gelingt es, dass sich Geflüch­tete und Einhei­mi­sche über dieses Spiel vernetzen und es am besten dann gemeinsam auspro­bieren.

„Viele der Menschen, die bei uns Zuflucht gefunden haben, werden länger oder für immer bleiben. Also stellt sich die Frage, wie wir diese Menschen beim Kennen­lernen ihres neuen Zuhauses helfen können. Man könnte diesen Menschen einfach ein Buch in die Hand drücken oder eine Facebook-Seite erstellen und sie so über die Region infor­mieren. Aber das wäre wahrschein­lich wenig erfolg­reich. Also haben wir eine Alter­na­tive gesucht“, berichtet Deeg, der „local based games“ bereits im In- und Ausland erfolg­reich entwi­ckelt und umgesetzt hat.

Das Prinzip ist dabei jeweils ähnlich. Über eine App und GPS-Ortung lassen sich verschie­dene Stationen hinter­legen, zu denen der Mitspieler wie bei einer Schnit­zel­jagd geführt wird. Er kann dabei aus einer Reihe von Vorschlägen auswählen, eine bestimmte Reihen­folge ist nicht vorge­schrieben. Ausgangs­punkt ist jeweils das Haus der Braun­schwei­gi­schen Stiftungen. Am Zielort angekommen, müssen Fragen beant­wortet werden. Die Lösungen sind jeweils direkt vor Ort zu recher­chieren, so dass die Spiel­teil­nahme ohne Vorwissen möglich ist. Mit jeder richtigen Antwort wird das nächste Rätsel aller­dings schwie­riger. Die Mitspieler müssen sich intensiv mit der jewei­ligen Insti­tu­tion beschäf­tigen, um Level für Level weiter­zu­kommen. Das Spiel funktio­niert mit den Betriebs­sys­temen iOS und Android gleicher­maßen.

Die Arbeits­gruppe ist zurzeit damit beschäf­tigt, die Fragen­ka­ta­loge für die anfangs rund zehn betei­ligten Orte und Einrich­tungen zu erstellen. Die Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter der Stiftung werden dabei von zwei Geflüch­teten aus Syrien unter­stützt. Zu den Spiel­orten zählen unter anderem in Braun­schweig der Botani­sche Garten, die Techni­sche Univer­sität, das Herzog Anton Ulrich-Museum oder aber auch das Phaeno in Wolfsburg. Das Spiel kann beliebig mit weiteren Zielorten erweitert werden. Die Nachfrage ist bereits groß.

Foto

Das könnte Sie auch interessieren

  • Ein Stück mehr Freiheit für Geflüch­tete

    Ein Stück mehr Freiheit für Geflüch­tete

    Ehren­amt­liche in der Fahrrad­werk­statt Kralen­riede peppen alte Räder wieder auf und stellen sie für 10 Euro Pfand Asylbe­wer­bern zur Verfügung. Es ist nicht einfach für Menschen, die aus großer Entfer­nung und anderen Kultur­kreisen zu uns kommen, sich in ihrer neuen Umgebung zurecht­zu­finden und sie schätzen zu lernen. Die  Landes­auf­nah­me­be­hörde in Kralen­riede, die erste Station für… Weiterlesen

  • Fonds für ehren­amt­liche Flücht­lings­ar­beit

    Fonds für ehren­amt­liche Flücht­lings­ar­beit

    Fünf Braun­schwei­gi­sche Stiftungen betei­ligen sich aktiv an der landes­weiten Initia­tive „Stiftungen helfen – Engage­ment für Flücht­linge in Nieder­sachsen“. Die Aufnahme von Flücht­lingen aus globalen Krisen­ge­bieten stellt die Bundes­länder und die Kommunen auf die Probe. Die vergan­genen Monate haben gezeigt: Die Integra­tion Asylsu­chender in Deutsch­land gelingt nur, wenn Ehren­amt­liche bei der Flücht­lings­ar­beit helfen. Ihre Tätig­keiten reichen… Weiterlesen

  • Was bedeutet das Braun­schwei­gi­sche für dich?

    Was bedeutet das Braun­schwei­gi­sche für dich?

    Das Braun­schwei­gi­sche ist mehr als bloß eine Stadt. Das histo­ri­sche Braun­schweiger Land reicht von Blanken­burg im Harz bis nach Theding­hausen bei Bremen, von Helmstedt bis nach Holzminden. Einst war es das Zentrum welfi­scher Macht. Und heute? Was zeichnet das Braun­schwei­gi­sche aus? Wer prägt es? Und welche Bedeutung hat es für die Gesell­schaft und in der… Weiterlesen