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So klingt ein Denkmal

Die Tastatur der Furtwängler-Orgel im Kaiserdom Königslutter. Foto: Kaiserdom
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Stars der Szene kommen: Die 9. Internationalen Orgelwochen im Kaiserdom von Königslutter gehen mit drei Konzerten im August in den Endspurt.

Mit den Konzerten der Kopenhagener Organistin Bine Bryndorf, des italienischen Starorganisten Adriano Falcioni (Perugia) und von Prof. Dr. Andreas Sieling (Berlin) am 12., 19. und 26. August neigen sich die 9. Internationalen Orgelwochen im Kaiserdom von Königslutter dem Ende entgegen. Die drei Musiker werden die international bedeutende und als Klangdenkmal geltende Furtwängler-Orgel virtuos bespielen. Sie zählen zu den besten Organisten Europas und bieten dem Publikum ein besonderes Klangerlebnis mit dem  2010 restaurierten Instrument. Insgesamt gab es in diesem Jahr dann neun hochkarätige Konzerte.

Veranstalter der Reihe ist die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Die Konzerte sind eine Kooperation des Kaiserdoms mit dem Berliner Dom und der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Organisator Andreas Lamken ist mit dem bisherigen Verlauf zufrieden und wünscht sich einen Endspurt, der Lust auf das nächste Jahr macht, wenn die Orgelwochen mit ihrer 10. Ausgabe ihr Jubiläum feiern. „Wir freuen uns riesig, auch in diesem Jahr eine solche Anzahl hochrangiger Top-Organisten in Königslutter begrüßen zu können. Jedes einzelne Konzert ist ein besonderes Erlebnis – mal interpretatorisch bis ins Kleinste durchdacht, mal melancholisch und in sich gekehrt, mal schmissig und mit überschäumender Freude und Inspiration“, sagt er und stimmt ein auf die anstehenden Konzerte.

Gruß aus København! (12. August, 16 Uhr): Bine Bryndorf ist Schlossorganistin am Frederiksborg Schloss in Hillerød, Dänemark, wo sie unter anderem auf der weltbedeutenden Orgel von Esaias Compenius (1610) wöchentlich ein Konzert gibt. Sie ist außerdem Gastprofessorin an Royal Academy of Music in London und unterrichtet an der Musikhochschule in Kopenhagen. In Wien, Saarbrücken und Boston ausgebildet hat sie eine lange rege internationale Konzerttätigkeit hinter sich. Für die Orgel des Kaiserdoms hat Bine Bryndorf Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Peter Emilius Hartmann, Leif Kayser und Niels Wilhelm Gade im Programm.

Wagnis mit Wagner (19. August, 16 Uhr): Adriano Falcioni ist ein italienischer Konzertorganist, der weltweit bekannt ist. Er absolvierte er nach seinem Abschluss am Konservatorium von Perugia noch ein Orgelstudium an der Freiburger Musikhochschule, in London in Paris. Adriano Falcioni unterrichtet Orgel am Konservatorium von Sassari und in vielen Meisterkursen in Europa und Südafrika. Er verfügt über ein breites Repertoire, das vom Barock bis zum Zeitgenössischen reicht. In Königslutter spielt Adriano Falcioni Werke von Otto Nicolai, Franz Liszt, Marco Enrico Bossi und Richard Wagner.

Italienischer Bach! (26. August, 16 Uhr): Andreas Sieling (Berlin) ist der  Ideengeber für die Internationalen Orgelwochen in Königslutter. Er studierte Orgel an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf und Kirchenmusik (A-Diplom) in Halle (Saale) sowie Musikwissenschaft, Germanistik und Publizistik in Berlin. Zahlreiche Konzertreisen führten ihn in fast alle europäischen Länder, nach Russland, in die USA und nach Kanada. Er ist an zahlreichen CD-, Rundfunk- und Filmaufnahmen beteiligt. Seit 1999 unterrichtet Sieling „Künstlerisches Orgelspiel“ sowie Aufführungspraxis, Orgelliteraturkunde, Orgelkunde und -methodik an der Universität der Künste Berlin, die ihn zum Professor ernannte. Sieling ist seit 2005 als Domorganist an der Großen Sauer-Orgel im Berliner Dom tätig. Seit 2015 tritt Andreas Sieling gemeinsam mit dem Schauspieler Ben Becker auf, für dessen Abend „Ich, Judas“ er die Musik konzipierte und aufführt. Er wird Werke von Johann Sebastian Bach spielen.

Die große Orgel auf der Empore des Kaiserdoms zählt zu den bedeutendsten romantischen Orgeln. Gebaut wurde sie 1892 von der Firma Furtwängler & Hammer, einer in Hannover ansässigen Werkstatt, die die Geschichte des Orgelbaus in Norddeutschland lange Zeit wesentlich prägte. Durch viele grundtönige und streichende Register lässt sich mit ihr ein sinfonischer Klang verwirklichen. Die von 2008 bis 2010 erfolgte Restaurierung durch die Firma Freiburger Orgelbau hat das Instrument in seinen ursprünglichen Zustand zurückgesetzt, nachdem es in den 1980er Jahren verändert worden war.

Info:

Eintritt 10 Euro. Der Einlass beginnt jeweils um 15.30 Uhr. Es gilt freie Platzwahl. Tickets sind an allen Reservix-Vorverkaufsstellen, unter info@prospect-al.de sowie an der Abendkasse erhältlich.

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