Über eine filigrane Eisen­brücke direkt in den Park

Eine filigraner Eisentreppe führt vom Herrenhaus Essenrode in den Park. Foto: Katja John
Eine filigraner Eisentreppe führt vom Herrenhaus Essenrode in den Park. Foto: Katja John

„Jazz im Park“ findet am 14. September auf dem Gelände des Ritter­guts Essenrode statt.

Jazz-Musik im Ambiente tradi­ti­ons­rei­cher Parkan­lagen der Region bietet das Open Air-Festival „Jazz im Park“. Diesmal Jahr findet die von der Arbeits­gruppe Natur und Umwelt der Braun­schwei­gi­schen Landschaft ausge­rich­tete Veran­stal­tung am Sonntag, 14. September, im Park des Ritter­guts Essenrode im Landkreis Helmstedt statt. Einlass ist von 13 Uhr an, das Musik­pro­gramm beginnt um 14 Uhr. Die Tickets sind an allen Vorver­kaufs­stellen und online erhält­lich. Es ist die 11. Auflage des beliebten Festivals seit dem Jahr 2013.

Ansatz der erfolg­rei­chen Veran­stal­tungs­reihe ist es, histo­ri­sche Parks und Gärten ebenso wie Schlösser, Herren­häuser und Denkmäler in das Bewusst­sein der Öffent­lich­keit zu rücken. Die Braun­schwei­gi­sche Landschaft fördert grund­sätz­lich regionale Kunst, Heimat­pflege, Natur­schutz, Geschichte, Kultur und Musik. Bei „Jazz im Park“ fließt alles zusammen. Den Veran­stal­tungsort hat erneut Klaus Hermann, Initiator des Festivals und Sprecher der Arbeits­ge­mein­schaft Natur und Umwelt der Braun­schwei­gi­schen Landschaft, ausge­wählt.

Blick in den Park. Foto: Katja John
Blick in den Park. Foto: Katja John

Im Denkmal­atlas geführt

Das Rittergut Essenrode besteht als Hofanlage mit Wohnhaus, Wirtschafts­ge­bäuden sowie Landwirt­schafts- und Garten­flä­chen mindes­tens seit Mitte des 14. Jahrhun­derts. Das Ensemble wird im Denkmal­atlas Nieder­sachsen, der Wissens- und Kommu­ni­ka­ti­ons­platt­form des Nieder­säch­si­schen Landes­amts für Denkmal­pflege, geführt. Seit 2020 wird das Verzeichnis der Kultur­denk­male aktua­li­siert und online veröf­fent­licht.

Darin heißt es zum Rittergut Essenrode: „An der überkom­menen Substanz der Gesamt­an­lage können verschie­dene Zeit- und Stilepo­chen abgelesen werden, die Zeitzeugen der Lebens­um­stände des landes­stän­di­schen, ländli­chen nieder­säch­si­schen Adels sind. An der Erhaltung besteht aufgrund des geschicht­li­chen Zeugnis- und Schau­wertes durch die beispiel­hafte Ausprä­gung einer landwirt­schaft­li­chen Gutsan­lage mit Herren­haus und zugehö­rigem Park … ein öffent­li­ches Interesse.“

Ansicht des Herrenhauses von Süden. Foto: Katja John
Ansicht des Herren­hauses von Süden. Foto: Katja John

Vorgän­gerbau um 1337

Das etwa vier Hektar große Gut liegt am nördli­chen Ortsrand Essen­rodes. Um 1337 gab es dort bereits einen Vorgän­gerbau mit Wehran­lage und Zugbrücke, umringt von Wirtschafts­ge­bäuden. Im Dreißig­jäh­rigen Krieg wurde die Gutanalage in Brand gesetzt. Der Wieder­aufbau begann von 1627 unter Julius von Bülow. 1637 wurde das Gut aller­dings durch kaiser­liche Truppen erneut beschä­digt. Bereits 1639 waren jedoch wieder ein großes Wohnhaus sowie mehrere Wirtschafts­ge­bäude vorhanden. 1738 ließ Gotthard Heinrich August von Bülow das heutige Herren­haus errichten. Seit 1837 ist das Anwesen im Besitz des nieder­säch­si­schen Reichs­adels­ge­schlechts von Lüneburg.

Eine filigrane Eisen­brücke führt vom Herren­haus direkt in den Park. Der Park wird durch einen Rundgang erschlossen, der lediglich durch das Herren­haus sowie einen schmalen Zugangsweg im Südosten der Parkan­lage vom Wirtschaftshof aus betreten werden kann. Von dort werden auch die Besucher von „Jazz im Park“ kommen. Der Baumbe­stand besteht vorrangig aus Eichen, Linden und Hainbu­chen. Im Park sind diverse Aussichts­punkte angelegt.

„Jazz im Park“ ist keine kommer­zi­elle Musik­ver­an­stal­tung und kann nur statt­finden, weil viele Menschen ehren­amt­lich zum Gelingen beitragen und es regionale Förderer gibt. Dazu zählen auch die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, die Braun­schwei­gi­sche Sparkas­sen­stif­tung, die Stiftung Musik­kultur Braun­schweig und die Ritter­schaft des ehema­ligen Landes Braun­schweig.

Bisherige Austra­gungs­orte waren die Parks der Ritter­güter Abbensen, Dorstadt, Groß Vahlberg und Hedwigs­burg, die Schloss­parks in Ringel­heim und Wendhausen sowie die Gutsparks von Destedt, Beienrode und Alvesse sowie der Park der Domäne Schickels­heim.

Das Musik­pro­gramm:

Jagdhorn­bläser Essenrode und Uetze: Die Gruppe trifft sich regel­mäßig, um gemeinsam zu musizieren und das tradi­tio­nelle Jagdhorn­blasen zu pflegen.

HC Hasse Quintett: Die Formation um den Braun­schweiger Pianisten Hans-Christian Hasse inter­pre­tiert ausschließ­lich Eigen­kom­po­si­tionen in der Tradition des modernen ameri­ka­ni­schen Hard Bob.

Akio Le & Band: Mit „My Nat King Cole Story“ präsen­tiert der Hanno­ve­raner Sänger Akio Le eine feinfüh­lige, musika­lisch anspruchs­volle Hommage an einen der größten Crooner der Jazzge­schichte – Nat King Cole.

Stephan-Max Wirth Experi­ence: Eine der Top-Bands des europäi­schen Jazz: Intuitiv gefühlt und direkt umgesetzt entwi­ckelt diese Band eine atembe­rau­bende Musik.

Gemischter Chor Essenrode: Der Chor ist ein fröhli­cher, bunter Verein musik­be­geis­terter Menschen, der sich regel­mäßig zusam­men­findet, um gemeinsam zu singen, zu lachen und einfach eine gute Zeit zu haben.

Mehr unter: www.jazz-im-park.com

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