Weltklasse in Wendhausen

Shereen Adam trat 2016 bei Jazz im Park auf. Foto: Braunschweigische Landschaft/Sebastian Schollmeyer
Shereen Adam trat 2016 bei Jazz im Park auf. Foto: Braunschweigische Landschaft/Sebastian Schollmeyer

Mit Nils Wogram kommt am 24. Juni ein inter­na­tio­naler Star der Szene mit braun­schwei­gi­schen Wurzeln zu „Jazz im Park“.

Zum sechsten Mal lädt die Braun­schwei­gi­sche Landschaft in diesem Sommer zu „Jazz im Park“ ein. Das Festival 2018 findet am Sonntag, 24. Juni, im Schloss­park Wendhausen statt. Einlass ist bereits von 13 Uhr an. Das Musik­pro­gramm beginnt um 14 Uhr. Mit dem Eintritts­preis von fünf Euro sei „Jazz im Park“ auch als Geschenk an die Bevöl­ke­rung zu verstehen, meint der musika­li­sche Leiter Jan-Heie Erchinger, der erneut ein inter­es­santes und hochka­rä­tiges Programm mit starker braun­schwei­gi­scher Prägung zusam­men­ge­stellt hat. Für ihn ist das Konzept von „Jazz im Park“ mit seinen jährlich wechselnden Veran­stal­tungs­orten bundes­weit einmalig.

„Gute Musik in relaxter Atmosphäre im Grünen genießen und dabei die histo­ri­schen Garten­schätze der Region kennen­lernen – das ist von Anfang an ein bewährtes Erfolgs­re­zept gewesen“, sagt Anna Lamprecht, Geschäfts­stel­len­lei­terin der ausrich­tenden Braun­schwei­gi­schen Landschaft. Mit der Veran­stal­tungs­reihe werde nicht nur ein kultu­relles Ereignis, sondern vor allem auch histo­ri­sche Identität des Braun­schwei­gi­schen gefördert.

Musika­lisch heraus­ra­gend wird diesmal der Auftritt von Nils Wogram, einem einstigen Wegge­fährten Erchin­gers bei der Jazzkan­tine, werden. „Nils zählt mittler­weile zu den innova­tivsten und experi­men­tier­freu­digsten Jazz-Posau­nisten weltweit. Es ist schon besonders, dass er mit seiner Band Nostalgia zu uns kommt. Mit dem neuen Album ‘Nature‘ passt das Programm natürlich ideal zu Jazz im Park. Gerade auch der Einsatz der Hammond-Orgel lässt die Band sehr inter­es­sant und speziell klingen“, meint Erchinger. Wogram lebt heute in Zürich und lehrt an der Hochschule in Luzern. Für „Jazz im Park“ kommt er in seine Heimat­stadt zurück.

In den Fokus rückt Erchinger aber auch ausdrück­lich Britta Rex, Lindsay Lewis und Melanie Germain. Die drei Sänge­rinnen kommen aus Braun­schweig und firmieren unter Voice­Sista & Band. „Ihre Leiden­schaft ist die freie Impori­vi­sa­tion und das Ausloten der stimm­li­chen Ausdrucks­mög­lich­keiten. Auf ihren Auftritt freue ich mich sehr“, sagt Erchinger.

„Wir haben in der Region viele wunder­schöne, histo­ri­sche Parkan­lagen, von denen viele im Privat­be­sitz und nicht frei zugäng­lich sind. Mit Jazz im Park öffnen wir diese kultur­ge­schicht­li­chen Schätze unserer Region einer breiteren Öffent­lich­keit“, erklärt Klaus Hermann, Initiator des Projekts und Sprecher der Arbeits­gruppe Natur und Umwelt der Braun­schwei­gi­schen Landschaft.  Vor Wendhausen fand die Veran­stal­tung in Destedt, Beienrode, Alvesse, Ringel­heim und Groß Vahlberg statt.

Der diesjäh­rige Schau­platz ist der Park des im 17. Jahrhun­dert erbauten Schlosses Wendhausen. Zunächst stand eine Wasser­burg an dieser Stelle. Eine erste urkund­liche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1328. Nach ihrer Zerstö­rung wurde auf den Grund­mauern der Burg das noch heute existie­rende Wasser­schloss errichtet. Es bildet die prächtige Kulisse für „Jazz im Park 2018“.

1941 wurde das Schloss von der Stadt Braun­schweig erworben, die es eine Zeitlang als Kranken­haus nutzte. Danach verfiel es zusehends. Der heutige Eigen­tümer ist der Architekt Carsten Henze. Er erwarb den histo­ri­schen Komplex 1991 und sanierte ihn bis 1995.

2017 begann Henze, einen Skulp­tu­ren­park mit Werken des Gegen­warts­künst­lers Denis Stuart Rose aus Wiesbaden im ehema­ligen Barock­garten des Schlosses anzulegen. Zusätz­lich zu den auch in den Vorjahren erschie­nenen Infobro­schüren zur Geschichte der jewei­ligen Parkan­lagen bietet die Braun­schwei­gi­sche Landschaft deswegen im Rahmen der Veran­stal­tung auch Führungen mit der Kunst­his­to­ri­kerin Julia Taut (Geschäfts­füh­rerin BBK Braun­schweig) an.

„Ich freue mich sehr, dass die Braun­schwei­gi­sche Landschaft mit ‚Jazz im Park‘ in diesem Jahr in der Gemeinde Lehre zu Gast ist. Dieses Projekt ist nicht nur für alle Inter­es­sierten aus der Umgebung ein Mehrwert, sondern zeigt auch, wie toll die Gemein­schaft in Wendhausen ist, wenn alle Betei­ligten an einem Strang ziehen“, betont Andreas Busch, Bürger­meister der Gemeinde Lehre.

Jazz im Park 2018 ist ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt der Braun­schwei­gi­schen Landschaft mit der Gemeinde Lehre, dem Schloss­ei­gen­tümer Carsten Henze sowie den in Wendhausen ansäs­sigen Vereinen. Das Festival wird unter anderem gefördert von der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz.

Das Programm:

Bigband der Städti­schen Musik­schule Braun­schweig: Die Bigband der Städti­schen Musik­schule Braun­schweig präsen­tiert mit dem Sänger und Moderator Georg Renz unter der Leitung von Karle Barocks einen Querschnitt bekannter Arran­ge­ments aus der goldenen Bigband Ära.
Hannes Dunker Trio als Quartett: Das neue Trio des in Berlin lebenden Schlag­zeu­gers Hannes Dunker spielt Eigen­kom­po­si­tionen des Bandlea­ders.
Nils Wo gram Nostalgie Trio: Das Nils Wo Grams Hammond Trio Nostalgie stellt sein neues Album „Nature“ vor. Alle Songs sind durch Orte, Geschöpfe und Ereig­nisse in der Natur inspi­riert.
Voice­Sista & Band: Britta Rex, Lindsay Lewis und  Melanie Germain. Drei Sänge­rinnen, die einer gemein­samen Leiden­schaft nachgehen – der freien Impro­vi­sa­tion.
Jan-Heie Erchinger – Solopiano: Der musika­li­sche Leiter von Jazz im Park spielt Solopiano am Schimmel Flügel: Zart bis Heftig – funky bis melan­cho­lisch!

Mehr unter: www.jazz-im-park.com

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