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Zum Jubiläum wird virtuell vorgelesen

Öffentliche Lesungen finden in diesem Jahr nicht statt. Foto: Buchhandlung Graff.
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40. Braunschweiger Jugendbuchwoche trotzt mit geändertem Konzept den neuen Corona-Bestimmungen.

Was wäre das für ein schönes Jubiläum geworden, wenn nicht auch hier die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Die 40. Braunschweiger Jugendbuchwoche muss nun ganz anders stattfinden als alle 39 vorherigen. Immerhin, sie wurde nicht, wie so vieles andere in diesen Tagen, abgesagt. Sie findet mit geändertem Konzept und über einen längeren Zeitraum statt.

Präsenzlesungen bis März 2021 möglich

„Auf Wunsch einiger Autorinnen und Autoren, sowie auch von Schulen, werden viele Lesungen virtuell stattfinden. Zurzeit sind die Autorinnen dabei, geeignete Termine mit den Schulen zu finden. Dort wo die Voraussetzungen für digitale Lesungen nicht gegeben sind, können die Präsenzlesungen auch noch bis Ende März 2021 nachgeholt werden“, erläutert Thomas Wrensch, Vorsitzender des Vereins Braunschweiger Jugendbuchwoche, das kurzfristig und der Not gehorchend abgeändete Konzept. Ursprünglich sollten die Lesungen wie üblich innerhalb einer Woche Anfang November stattfinden.

Die erste Braunschweiger Jugendbuchwoche fand 1981 statt. Vier Jahre später wurde der namensgleiche Verein gegründet, um die Lesungen zu koordinieren. Ziel war es von Anfang an, Kinder und Jugendliche durch die Begegnung mit Autorinnen und Autoren für das Lesen zu begeistern. Die Lesungen finden mit Ausnahme dieses Jahres in Schulen und Kultureinrichtungen statt. Gefördert wird die Jugendbuchwoche im Wechsel von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Braunschweigischen Stiftung.

50 Schulen sind dabei

Im Rahmen der Jugendwochen in der jüngeren Vergangenheit gab es jeweils mehr als 200 Lesungen, davon zehn öffentliche in den Stadtteilbüchereien, in der Stadtbibliothek und im Roten Saal. Die öffentlichen Lesungen waren in diesem Jubiläumsjahr bereits von Anfang an wegen der Corona-geschuldeten Hygienevorschriften gestrichen worden. Für die Lesungen hatten sich insgesamt 50 Schulen beworben und mit den 16 Autoren hätten immerhin noch fast 170 Lesungen stattfinden sollen.

„Nach Bekanntgabe der neuen Beschränkungen im Rahmen des zweiten Lockdowns haben wir schweren Herzens alle Präsenzlesungen abgesagt“, schildert Thomas Wrensch. Er hofft aber, dass viele virtuelle Lesungen stattfinden können oder gegebenenfalls auch spätere Präsenzlesungen wieder möglich werden. Vereinzelt seien nach Absprache auch Präsenzlesungen dort möglich, wo entsprechend große Räume zur Verfügung stünden.

Oberbürgermeister wirbt für das Lesen

Als Schirmherr der Jugendbuchwoche stellt Oberbürgermeister Ulrich Markurth die Bedeutung des Lesens für junge Menschen heraus: „Wer in der Jugend Feuer fürs Lesen gefangen hat, der bleibt dem Buch ein Leben lang treu. Wissenschaftler haben sogar festgestellt, dass Leser glücklichere Menschen sind als Nicht-Leser“. Daher sei die Stadt Braunschweig besonders bemüht, Kinder und Jugendliche zum Lesen anzuregen. Der Oberbürgermeister verweist darauf, dass das Ausleihen von Büchern in der Stadtbibliothek für bis zu 18-Jährige kostenlos möglich ist.

Es freue ihn sehr, so Markurth, dass die Jugendbuchwoche trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und eben anders als gewohnt dennoch stattfinde. Die Veranstaltungsreihe sei gerade während der Pandemie ein wichtiges Symbol für Kinder und Jugendliche, dass sie nicht auf alles verzichten müssten und zumindest Literatur erleben könnten. Lesen biete die Chance, eine „Phase der Entschleunigung“ zu erleben: Hektik und Stress blieben auch für Kinder und Jugendliche außen vor, wenn sie in ein gutes Buch eintauchten. Anregungen dazu bietet die 40. Jugendbuchwoche zuhauf, wenn auch überwiegend virtuell.

Die Autorinnen und Autoren der 40. Braunschweiger Jugendbuchwoche:

Judith Allert, Rüdiger Bertram, Hans-Jürgen Feldhaus, Katja Frixe, Will Gmehling, Charlotte Habersack, Anja Janotta, Fabian Lenk, Irene Margil, Antonia Michaelis, Annette Roeder, Christoph Scheuring, Andreas Schlüter, Christian Tielmann, Antje Wagner, Nina Weger und Katrin Zipse.

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