Chris­to­pher Clark stellt sich der Kritik

Der Historiker Christopher Clark ist der Autor des viel diskutierten Erste Weltkrieg-Bestsellers "Die Schlafwandler". Foto: privat
Der Historiker Christopher Clark ist der Autor des viel diskutierten Erste Weltkrieg-Bestsellers "Die Schlafwandler". Foto: privat

Prof. Dr. Chris­to­pher Clark, Prof. Dr. Gerhard Hirsch­feld und Dr. Franziska Augstein disku­tieren am 12. Oktober im Haus der Wissen­schaft über den Erste Weltkrieg-Bestseller „Die Schlaf­wandler“.

Seit Monaten rangiert der in Cambridge lehrende Histo­riker Chris­to­pher Clark mit seinem Buch „Die Schlaf­wandler“ in den Top 10 der Bestsel­ler­listen. Selten zuvor hat ein Werk über den Ersten Weltkrieg nicht nur in der Fachwelt so viel Diskus­si­ons­stoff, vor allem hinsicht­lich Clarks Meinung zu den Kriegs­ur­sa­chen, geliefert. Am Sonntag, 12. Oktober, stellt sich der Austra­lier und Autor im Rahmen einer Podiums­dis­kus­sion, die im Zusam­men­hang mit dem alle zwei Jahre verge­benen Lessing-Preis für Kritik steht, im Haus der Wissen­schaft in Braun­schweig den Gesprächs­part­nern Prof. Dr. Gerhard Hirsch­feld und Dr. Franziska Augstein (Beginn: 16:30 Uhr, Aula, Eintritt: 10 Euro).

Die ursprüng­liche Konzep­tion der gemeinsam von STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE und Lessing-Akademie im Rahmen des Lessing-Preises für Kritik angebo­tenen Veran­stal­tung sah ein Gespräch zwischen dem Preis­träger des Jahres 2014, Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler, und Prof. Dr. Chris­to­pher Clark, Träger des Braun­schweiger Geschichts­preises 2013, vor. Die beiden auf der ganzen Welt hoch angese­henen Histo­riker vertraten ganz unter­schied­liche Auffas­sungen hinsicht­lich der Vorge­schichte des Weltkrieges vor 100 Jahren, der Millionen Opfer forderte. Man sollte wissen, dass Clark Vorle­sungen Wehlers in England gehört hatte und bereits damals Vorbe­halte gegen die Geschichts­auf­fas­sung des älteren Geschichts­pro­fes­sors besaß und mit ihm über Jahre wissen­schaft­liche Streit­ge­spräche auf hohem Niveau geführt hatte.

Doch Hans-Ulrich Wehler verstarb unerwartet am 5. Juli diesen Jahres. Die STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE und die Lessing-Akademie fassten den Entschluss, die Podiums­dis­kus­sion dennoch und im Gedenken an den großen Histo­riker statt­finden zu lassen. Die Modera­tion wird der Präsident der Lessing-Akademie PD Dr. Cord-Friedrich Berghahn übernehmen.

Clarks Diskus­si­ons­partner: Gerhard Hirsch­feld, ein vorzüg­li­cher Kenner der Materie, lehrte am Histo­ri­schen Institut der Univer­sität Stuttgart und ist Mitglied zahlrei­cher wissen­schaft­li­cher Gremien, darunter dem Historial de la Grande Guerre in Péronne; gemeinsam mit Gerd Krumeich ist er Verfasser der 2013 erschie­nenen Unter­su­chung „Deutsch­land im Ersten Weltkrieg“.

Franziska Augstein ist Leiterin des Ressorts Politi­sches Buch bei der Süddeut­schen Zeitung und Jurymit­glied des Lessing-Preises für Kritik.

Fakten:
Termin: 12. Oktober, 16.30 Uhr
Ort: Haus der Wissen­schaft in Braun­schweig
(ehemals Pädago­gi­sche Hochschule)
Pockels­straße 11, 38106 Braun­schweig, Aula
Eintritts­karten: erhält­lich unter Tel: 05331 808 227 oder per Email fassbinder@lessing-akademie.de sowie an der Abend­kasse im Haus der Wissen­schaft.
(Wegen des großen Inter­esses wird um recht­zei­tige Anmeldung gebeten)
Preis: 10 Euro (5 Euro für Mitglieder der Lessing Lessing-Akademie e. V.)
Infor­ma­tionen: www.lessing-akademie.de

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