Mehr Aufmerk­sam­keit für Menschen am Lebens­ende

Erika Borek (links), Vorsitzende der Hospiz Stiftung für Braunschweig, mit Hospizleiterin Petra Gottsand und Musiker Markus Schulze. Foto: Hospiz Stiftung für Braunschweig
Erika Borek (links), Vorsitzende der Hospiz Stiftung für Braunschweig, mit Hospizleiterin Petra Gottsand und Musiker Markus Schulze. Foto: Hospiz Stiftung für Braunschweig

13. Jahres­emp­fang für Frauen der Hospiz Stiftung für Braun­schweig: Hospiz-Gedanke soll sich stärker in der Gesell­schaft verankern.

Mit dem Fortbil­dungs­an­gebot zu pallia­tiven und hospiz­li­chen Themen für Mitar­bei­tende in Pflege­ein­rich­tungen sowie dem Besuchs- und Beratungs­dienst im Senioren- und Pflege­zen­trum Bethanien ermög­licht die Hospiz Stiftung für Braun­schweig zusätz­lich zu den bestehenden Förde­rungen zwei neue, wichtige Projekte für Menschen am Lebens­ende. Das berich­tete Erika Borek, Vorsit­zende der Stiftung, im Rahmen des 13. Jahres­emp­fangs für Frauen im Hospiz am Hohen Tore. Zu dem Empfang waren rund 70 Teilneh­me­rinnen gekommen.

„Wir müssen uns für unsere ganze Welt und ihre Kreaturen verant­wort­lich fühlen. Das bedeutet Mitgefühl zu zeigen und in jeder Situation bereit zur Hilfe zu sein. Wenn wir es schaffen, uns in die Lage des anderen Menschen hinein­zu­denken, entstehen gute Verbin­dungen. Eines der höchsten Güter unseres gesell­schaft­li­chen Mitein­an­ders ist die Aufmerk­sam­keit anderer“, sagte sie in ihrer Eröff­nungs­rede.

Die Hospiz Stiftung für Braun­schweig war 2005 gegründet worden, zwei Jahre vor der Eröffnung des Hospizes Am Hohen Tore. Stiftungs­zweck ist es, die Hospiz­ar­beit in Braun­schweig langfristig zu sichern. Hospize müssen fünf Prozent der jährli­chen Betriebs­kosten über Spenden und Dritt­mittel decken.
Erika Borek dankte während des Empfangs allen Ehren­amt­li­chen, Pflege­kräften, Ärzten und weiteren Mitar­bei­tenden des Hospizes sowie allen Spendern. „Sie alle tragen dazu bei, dass der Hospiz­ge­danke weiter­ge­tragen wird. Mein Wunsch ist, dass sich immer mehr Menschen mit diesem Gedanken vertraut machen und den Leitsatz der Hospiz-Bewegung und auch unserer Stiftung verstehen: Wir können dem Leben nicht mehr Stunden geben, aber den Stunden mehr Leben“, führte sie weiter aus.

Durch das vom Verein Hospiz­ar­beit Braun­schweig koordi­nierte Fortbil­dungs­an­gebot sollen die pallia­tive Kompetenz der Pflege­kräfte gestärkt und die Hospiz­kultur in den Einrich­tungen etabliert werden. Aktuell betei­ligen sich acht Einrich­tungen. Vermit­telt werden sowohl theore­ti­sches Wissen als auch prakti­sche Tipps. Das Interesse ist groß. Die Themen­schwer­punkte bei den Fortbil­dungen sind Schmerzen, Essen und Trinken am Lebens­ende, Mundpflege und Basale Stimu­la­tion. Die Einheiten dauern jeweils 90 Minuten und finden in der Mittags­zeit statt, um möglichst vielen Mitar­bei­tenden die Teilnahme zu ermög­li­chen.

Durch die Förderung der Hospiz Stiftung für Braun­schweig ist es auch ermög­licht worden, dass im Senioren- und Pflege­zen­trum Bethanien ein regel­mä­ßiger Besuchs­dienst ausgebaut werden konnte. „Die ehren­amt­lich Tätigen besuchen einsame und auch sterbende Menschen, die sonst keinen Besuch bekommen“, erläu­terte Erika Borek. Die stark belas­teten haupt­amt­li­chen Pflege­kräfte könnten diese Art der Zuwendung nicht leisten.

Im Hospiz am Hohen Tore gab es eine bauliche Verän­de­rung: Das große Wohnzimmer wurde mit einer Schie­betür versehen, so dass es geteilt werden kann. So stehen zwei Räume zur Verfügung, damit es mehr Privat­sphäre geben kann. Diese mögliche Teilung des Raumes war bereits beim Bau vorge­sehen gewesen und ist jetzt reali­siert worden.

Für die Unter­hal­tung an diesem Abend sorgte Musiker Markus Schultze, der von Pop meets Classic und weiteren Braun­schweiger Produk­tionen bekannt ist. Er spielte Akustik­gi­tarre und sang dazu selbst kompo­nierte, autobio­gra­fisch geprägte Lieder.

Weitere Infor­ma­tionen:

http://www.hospiz-stiftung-fuer-braunschweig.de/
http://www.hospiz-braunschweig.de/

Spenden gehen an:

Hospiz Stiftung für Braun­schweig
Braun­schwei­gi­sche Landes­spar­kasse
IBAN: DE57 2505 0000 0199 9448 77
BIC: NOLADE2HXXX

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