Sound­system statt Kirchen­glocke

Lichtinstallation der Bezugsgruppe Rainer Rauch in St. Martini. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp
Lichtinstallation der Bezugsgruppe Rainer Rauch in St. Martini. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp

Bei „art to believe“ stellen 22 Künst­le­rinnen und Künstler in 13 Kirchen Braun­schweigs ihre Werke aus.

Mit zeitge­nös­si­scher Kunst sollen Kirchen als lebendige Orte und als Raum für die kritische Ausein­an­der­set­zung mit Fragen des Mensch­seins und der Gemein­schaft wahrge­nommen werden. So lautet die Zielset­zung des Kunst­pro­jekts „art to believe“, das der Bund Bildender Künste Braun­schweig in Koope­ra­tion mit der Propstei Braun­schweig und den ausstel­lenden Gemeinden noch bis zum 10. Oktober umsetzt.

Studie­rende der HBK beteiligt

Teile des Ausstel­lungs­par­cours sind mit St. Andreas, St. Johannis, St. Petri, St. Katha­rinen, Bartho­lo­mä­us­kirche, St. Martini, St. Michaelis, St. Magni, St. Pauli, St. Matthäus, Domkirche St. Blasii, Kloster­kirche Riddags­hausen und dem Kreuzgang in St. Ulrici-Brüdern insgesamt 13 Sakral­orte in Braun­schweig. Dabei stellen 22 Künst­le­rinnen und Künstler aus der Region, darunter auch Studie­rende der HBK Braun­schweig, ihre Werke aus.

uve mehr stellt im Dom aus. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp
uve mehr stellt im Dom aus. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp

„Die unter­schied­li­chen Tradi­tionen und Themen von Kunst und Kirchen­raum berei­chern sich gegen­seitig. Die Wahrneh­mungs­ge­wohn­heiten der Besuche­rinnen und Besucher werden bewusst inter­ve­niert. Im Rahmen­pro­gramm können neue Poten­ziale für Austausch und Diskus­sion über künst­le­ri­sche Arbeiten und indivi­du­elle Glaubens­fragen geschaffen werden“, erläutert Julia Taut, Geschäfts­füh­rerin des Bundes Bildender Künste Braun­schweig, das Konzept.

Überre­gio­nale Ausstrah­lung

Durch die ausge­stellten Kunst­werke werden unter anderem folgende Frage­stel­lungen angeregt: Clara Brinkmann und Constanze Klar beschäf­tigen sich in der Kloster­kirche Riddags­hausen mit der Frage, was Gemein­schaft in einer Kirche ausmacht und wie zeitge­nös­si­sche Kunst die Inter­essen einer Gesell­schaft berei­chern kann. Georg Brandt lässt dagegen die verstummten Kirchen­glo­cken von St. Magni mit einem zufalls­ge­ne­rierten Sound­system wieder­erklingen. Edin Bajrić hinter­fragt ebenfalls in St. Magni mit seiner aus 5000 einzelnen Gipsgüssen bestehenden Instal­la­tion, Prozesse der Indivi­dua­lität, der Separa­tion sowie der Suche nach Heimat und Ankommen.

„Die überregionale Ausstrah­lung von ‚art to believe‘ trägt dazu bei, die Stadt Braun­schweig als kultu­relles Zentrum der Region sichtbar zu machen“, ist sich BBK-Geschäfts­füh­rerin Julia Taut sicher. Zu den Förderern von „art to believe“ zählen neben anderen auch die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz und die Braun­schwei­gi­sche Stiftung. Zum Ausstel­lungs­par­cours gibt es ein umfang­rei­ches Rahmen­pro­gramm. Dabei wird eng mit den Kirchen­ge­meinden vor Ort zusam­men­ge­ar­beitet.

Die betei­ligten Künst­le­rinnen und Künstler mit ihren Ausstel­lungs­orten:

anna.laclaque (St. Magni), Sophia Amato (St. Petri), Edin Bajrić (St. Magni), Rebekka Beischall (St. Katha­rinen), J. Georg Brandt (St. Magni), Clara Brinkmann und Constanze Klar (Kloster­kirche Riddags­hausen), Bezugs­gruppe Rainer Rauch (St. Martini), Seonah Chae (St. Andreas), Sascha Dettbarn (St. Michaelis), Stephan Gräfe (St. Johannis), Yoni Hong (St. Michaelis), Saki Hoshino (St. Katha­rinen), Hae Kim (St. Petri), Torben Laib (Bartho­lo­mä­us­kirche), uve mehr (Dom), Jürgen Neumann (St. Ulrici-Brüdern), Ursula Reiff (St. Johannis), Ulrike Anna Schwartz (Kloster­kirche Riddags­hausen), Vitalii Shupliak (Dom), Till Terschüren (St. Pauli), Jean-Robert Valentin (St. Matthäus) und Heeae Yang (St. Andreas).

Mehr unter: www.kunsthausbbk.de/art-to-believe/

Kontakt:

E‑Mail: info@bbk-bs.de
Telefon: 0531–346166
Homepage: www.kunsthausbbk.de/

Das könnte Sie auch interessieren