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Katharina Lohse

Naherholung ist in Braunschweig nicht weit. Einige Parks laden zum Spazieren, Sportmachen und Entspannen ein. Hier liegen Braunschweigs Parkanlagen.

Die Jugendbauhütte baut in der Brüdern-Kirche einen mittelalterlichen Holzkran auf. Foto: Bernward Comes

Das Braunschweigische Landesmuseum zeigt in der Mitmach-Ausstellung „Bruneswic anno 1221“ seit kurzem einen zweieinhalb Tonnen schweren Kran.

Die Pianistin Nicole Rudi aus Wolfsburg und die Mezzosopranistin Nora Maria Eckhardt aus Braunschweig geben vor Eckhardts Elternhaus in Kanzlerfeld ein Konzert. Organisiert wurde es vom Verein Kinderklassik in der Reihe „Digitalflügel auf Reisen“. Foto: Katharina Lohse

Der Braunschweiger Verein Kinderklassik ermöglicht jungen Musikern aus der Region auch in Corona-Zeiten Auftritte – und damit Einnahmen. Ja, etwas schwer durchzukommen war es durchaus. Ein Junge wartete unentschlossen...

Sie engagieren sich im studentischen Vereins Enactus (von links): Timon Schulze Buschhoff, Paul Wilms, Deborah Pfaff, Anna-Lena Henke, Malte Roßmann. Foto: Katharina Lohse

Der studentische Verein Enactus engagiert sich sozial. In einem Projekt entstehen Federmäppchen aus Fahrradschläuchen und Reißverschlüssen.

Hans-Herbert Jagla, Vostandsvorsitzender der Bürgerstiftung Braunschweig, und Vorstandsmitglied Andrea Reinhart freuen sich über die Auszeichnung der Stiftenden. Foto: Katharina Lohse

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen ehrt 30.000 in Bürgerstiftungen Engagierte, darunter auch die 600 Stifter aus Braunschweig.

Von der „Schwarzen Schar“ in die Diplomatie

Dass Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten (1869 – 1934) ein einflussreicher Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik werden sollte, war 1891 nicht zu erwarten, als er als Offizier in das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17, der „Schwarzen Schar“ von Herzog Friedrich Wilhelm, eintrat. Gleichwohl berichtet Robert von Lucius in seinem Buch aus der Reihe „Zeitgeschichtliche Forschungen“ des Berliner Verlags Duncker & Humblot über seinen Großonkel, dass er bereits früh erste Einblicke in die hohe Diplomatie bekommen habe. Mit seinem Vater saß der kleine Hellmuth 1877, damals gerade sieben Jahre alt, mit dem späteren Reichskanzler Otto von Bismarck im Zug und verfolgte die Gespräche mit Freude. Später berichtete er davon in seinen „Bismarck-Erinnerungen“.
Grundlage dieser aufschlussreichen, zeitgeschichtlichen Biografie, die die diplomatischen Einsätze in Paris, Stockholm oder St. Petersburg beschreibt, aber eben auch Einblicke in das private Leben gewährt, ist der bisher unzugängliche schriftliche Nachlass Lucius von Stoedtens. Seine Enkelin hatte ihn dem Autoren Robert von Lucius, früher Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einschließlich vieler Briefe vermacht.
1898 wurde Freiherr Lucius von Stoedten zur Botschaft nach Paris aus Braunschweig abkommandiert. Er war nicht wie üblich über ein Studium in das Amt geholt worden, sondern als Offizier. Er tauschte die Uniform der berühmten Totenkopfhusaren gegen dunkle Anzüge. Und das mit Erfolg: Früher als andere bedachte er die Rolle der Wirtschaft für die deutsche Außenpolitik. Lucius verfügte auch dank seiner schillernden Persönlichkeit über ein herausragendes Netzwerk zu Politikern, Diplomaten, Unternehmern und Wissenschaftlern, sowie als Kunstsammler zu Künstlern von Rodin über Rilke bis zu Gerhart Hauptmann - Stoff für eine spannende Lektüre.

Fakten:
Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten – Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimar
Robert von Lucius
Verlag Duncker & Humblot
Zeitgeschichtliche Forschungen (ZGF), Band 67
38 Abbildungen, 169 Seiten, 29,90 Euro