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Braunschweiger rettet Rizzi-Haus-Mosaik

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Das Klemmbaustein-Mosaik hing in einem inzwischen geschlossenen Spielzeuggeschäft in den Schloss-Arkaden. Es wechselt nun ins Braunschweigische Landesmuseum.

Das verrückt-bunte Rizzi-Haus mit der altehrwürdigen Magnikirche im Hintergrund: Diese Ansicht dürfte so gut wie allen Braunschweigerinnen und Braunschweigern bei Erinnerung an den ein oder anderem Stadtbummel ins Gedächtnis kommen. Sie hing, abgebildet durch zehntausende kleine Klemmbausteine, lange Zeit in „Knollis Bausteinwelt“, jenem Geschäft in den Schloss-Arkaden, das vor kurzem dauerhaft zumachte.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 29.3.2023

Mit Schließung von „Knollis“ drohte das Mosaik verloren zu gehen. Dabei hatte es eine besondere Geschichte, war es doch 2020 bei einer Spendensammelaktion entstanden. Damals hatten Spender einen Beutel mit Steinen erstehen können, um einen Teil des Bildes zusammenzubauen. Zusammengekommen war eine Spende von 3000 Euro inklusive Beteiligung der Braunschweigischen Landessparkasse und Geschäftsbesitzer Ludwig Knolle. Sie war an die soziale Gruppenarbeit und Schülergruppenarbeit der Awo gegangen, die in Stadtteilprojekten Kinder und Jugendliche unterstützt.

Einer, der damals ganze vierzig dieser Platten für das Mosaik spendete, ist der Braunschweiger Andreas Linhardt. Er beschloss das Kunstwerk zu retten. „Ich finde, das ist ein Stück Stadtgeschichte, das an einen karitativen Zweck erinnert“, so Linhardt. Seine Meinung: Das Mosaik gehört ins Museum. Von Knolle kam schnell das Signal: Er würde das Mosaik spenden. Es fehlte nur noch der passende Abnehmer.

Das vollständige Klemmbaustein-Mosaik des Rizzi-Hauses, wie es bis vor Kurzem bei „Knollis“ hing. Foto: Andreas Linhardt

Also schrieb der promovierte Historiker Linhardt ein Exposé an das Braunschweigische Landesmuseum. Darin machte er die kulturgeschichtliche Parallele des Mosaiks zu einem allseits bekannten Exponat auf, das vielen aus der derzeit renovierten Eingangshalle des Museums bekannt ist: dem „Eisernen Heinrich“. Die Holzfigur Heinrich des Löwen hatten Braunschweiger im 1. Weltkrieg gegen Spende mit Nägeln versehen, um Geld für die Truppe zu sammeln. Der kriegsfinanzierenden Heinrich-Figur könnte das Museum das karitative Mosaik gegenüberstellen, so die Idee.

Eine Idee, die das Landesmuseum sofort überzeugte. Und so setzten Knoll und das Landesmuseum einen Schenkungsvertrag auf. Linhardt baute gemeinsam mit seiner Tochter Ulrike die 211 Platten des Mosaiks ab. Nun werden sie im Landesmuseum zunächst im Magazin untergebracht, genau wie der „Eiserne Heinrich“, der nun gemeinsam mit dem Mosaik auf die Wiedereröffnung des Museums wartet.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl-Artikel ist zuerst erschienen am 29.3.2023 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article238022197/Braunschweiger-rettet-Rizzi-Haus-Mosaik-aus-Knollis-Bausteinwelt.html

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