Gemeinsam-Preis 2020 zeichnet vorbild­li­ches Engage­ment aus

Sonderpreisträger Wolfgang Pozzato (links vorne) beim Festakt im Braunschweiger Dom gemeinsam mit VW-Finanzvorstand Frank Witter (rechts hinten), Festredner und Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit und Digitalisierung, Dr. Bernd Althusmann (rechts vorne), und Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, Armin Maus (links hinten). Foto: Peter Sierigk
Sonderpreisträger Wolfgang Pozzato (links vorne) beim Festakt im Braunschweiger Dom gemeinsam mit VW-Finanzvorstand Frank Witter (rechts hinten), Festredner und Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit und Digitalisierung, Dr. Bernd Althusmann (rechts vorne), und Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, Armin Maus (links hinten). Foto: Peter Sierigk

Die Leserinnen und Leser der Braun­schweiger Zeitung haben entschieden: Der Bürger­verein Steter­burg ist der Sieger des Gemeinsam-Preises 2020, den die Zeitung zusammen mit dem Braun­schweiger Dom zum 17. Mal verlieh.

Vorbild­li­ches Engage­ment in unserer Region auszu­zeichnen, ist das Anliegen des Gemeinsam-Preises. Ein Anliegen, das in Zeiten der Corona-Pandemie wichtiger denn je ist.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 20.11.2020 (Bezahl-Artikel)

Aus diesem Grund und vor dem Hinter­grund der aktuellen Einschrän­kungen wurde der Gemeinsam-Preis in diesem Jahr in einem beson­deren Rahmen verliehen: Ausschließ­lich Lauda­toren und Gewinner sind im Braun­schweiger Dom zusam­men­ge­kommen. Ein beson­derer Festakt, unter­teilt in viele kleine Abschnitte, den ein Video-Team in einem Film festge­halten hat, ist damit entstanden.

Erster Preis: Der Bürger­verein Steter­burg unter­stützt bei der Integra­tion

Menschen zusam­men­führen und das Mitein­ander stärken, das ist das Ziel des Bürger­ver­eins Steter­burg. Für dieses besondere Engage­ment haben unsere Leserinnen und Leser den Bürger­verein auf den ersten Platz des Gemeinsam-Preises gewählt.

Doris Kurth (von links) und Christian Striese werden mit dem Gemeinsam-Preis für ihr Engagement beim Bürgerverein Steterburg ausgezeichnet. Armins Maus, Chefredakteur unserer Zeitung, hob in seiner Laudatio die gelebte Integration und das besondere Konzept des Bürgervereins hervor. Foto: Peter Sierigk
Doris Kurth (von links) und Christian Striese werden mit dem Gemeinsam-Preis für ihr Engage­ment beim Bürger­verein Steter­burg ausge­zeichnet. Armins Maus, Chefre­dak­teur unserer Zeitung, hob in seiner Laudatio die gelebte Integra­tion und das besondere Konzept des Bürger­ver­eins hervor. Foto: Peter Sierigk

Armin Maus, Chefre­dak­teur unserer Zeitung, stellte die Geehrten als einen Verein, „der nicht jammert, sondern anpackt“, vor. „Lernför­de­rung, Hausauf­ga­ben­be­treuung, Versor­gung mit Unter­richts­ma­te­rial, sogar ein kleiner Markt sind tagtäg­liche wertvolle Hilfe für die zugewan­derten Menschen, aber auch für die Gemeinde“, sagt Maus und ergänzt: „Hier entsteht eine Chance, dass die 600 neuen Mitbürger ihren Weg in die Mitte unserer Gesell­schaft finden.“

Denn im Viertel zogen in kurzer Zeit mehr als 600 Menschen aus Osteuropa zu. Die Kinder, die häufig der deutschen Sprache nicht mächtig sind, gehen hier nun in die Grund­schule. Sie sollen laut Christian Striese, erster Vorsit­zender des Bürger­ver­eins Steter­burg, durch die für die Familien kosten­freie Förderung bessere Chancen für ihre Zukunft bekommen. Denn auch die Lehrer in der Schule gehen bereits an ihre Belas­tungs­grenzen.

„Es ist so toll, dass mit diesem Preis die Arbeit der vielen Ehren­amt­li­chen in Steter­burg öffent­lich anerkannt wird und die Arbeit, die sie für den Stadtteil leisten, gewürdigt wird“, betont Christian Striese.

Und der Bürger­verein tut noch viel mehr. Seifen­kis­ten­rennen, Stadt­teil­fest, Bastel­treff, der Steter-Chor und der Veran­stal­tungs­verein Steter-Kult wären allesamt nicht ohne diesen Verein denkbar. Der Verein ist wunderbar koope­rativ – gemeinsam gelingt ja bekannt­lich alles besser. Der Bürger­verein arbeitet an einer guten Zukunft für Steter­burg.

Zweiter Preis: Der Verein „Stark für Tiere“ hat ein Herz für Vierbeiner

Zweite Sieger: Das Team rund um die Gruppe „Stark für Tiere“ ist im gesamten Bundesgebiet unterwegs und rettet Tiere vor dem sicheren Tod. Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer übergibt den Preis an Cagla Canidar (links) und Lara Böse (rechts). Foto: Peter Sierigk
Zweite Sieger: Das Team rund um die Gruppe „Stark für Tiere“ ist im gesamten Bundes­ge­biet unterwegs und rettet Tiere vor dem sicheren Tod. Oberlan­des­kir­chenrat Thomas Hofer übergibt den Preis an Cagla Canidar (links) und Lara Böse (rechts). Foto: Peter Sierigk

Der Vereins­name „Stark für Tiere“ ist Programm. Die Mitglieder und Unter­stützer des Vereins machen sich stark für Tiere, sind mittler­weile im gesamten Bundes­ge­biet unterwegs. Das Ziel: Hühner, Schafe oder Rinder und viele andere Tiere zu retten, deren Leben oder Wohlergehen bedroht ist, und ihnen ihr höchstes Gut, ein Leben ohne Angst und Schmerz, zurück­zu­geben. Unsere Leserinnen und Leser haben daher den Verein „Stark für Tiere“ auf den zweiten Platz gewählt.

Oberlan­des­kir­chenrat Thomas Hofer verdeut­licht in seiner Laudatio das vielsei­tige Engage­ment von Jennifer Breit, Cagla Canidar und Lara Böse, die zusammen den Vereins­vor­stand bilden: „Ein weiteres Anliegen ist es Aufklä­rungs­ar­beit zu betreiben und Menschen über bestehendes Tierleid und dessen mögliche Vermei­dung aufzu­klären. Es gibt Veran­stal­tungen, Social Media Beiträge, eine eigene Website. (…) Liebe Frau Breit, ich will es mal so sagen: Mit Ihrem Engage­ment haben Sie uns ein schönes Ei ins Nest gelegt! Herzli­chen Glück­wunsch zum zweiten Preis!“

Und die Freude bei den Ehren­amt­li­chen ist groß. Cagla Canidar betont, „es ist ein tolles Zeichen für alle über 100 aktiven Helfe­rinnen und Helfer des Vereins, diese Auszeich­nung zu erhalten. Wir freuen uns wirklich sehr!“

Dritter Preis: Der Einsatz für die „German Church School“ in Äthiopien

Auf den dritten Platz wählten unsere Leserinnen und Leser den Förder­verein Melkam Edil , der die Spenden, die den Betrieb der Schule in Äthiopien sichern, verwaltet und sich für den Erhalt der Schule engagiert.

Dritte Sieger: Für ihren Einsatz für die „German Church School“ in Addis Abeba werden der frühere Braunschweiger Domprediger Joachim Hempel und die Vorsitzende des Fördervereins Barbara Reske von Laudatorin Monika Döhrmann ausgezeichnet. Foto: Peter Sierigk
Dritte Sieger: Für ihren Einsatz für die „German Church School“ in Addis Abeba werden der frühere Braun­schweiger Dompre­diger Joachim Hempel und die Vorsit­zende des Förder­ver­eins Barbara Reske von Lauda­torin Monika Döhrmann ausge­zeichnet. Foto: Peter Sierigk

Mehr als 800 Kinder und Jugend­liche sind es, die in Addis Abeba auf dem Gelände der deutsch­spra­chigen evange­li­schen Kirchen­ge­meinde unter­richtet werden. Sie lernen, essen, tanken Gemein­schaft und Emotionen. Dass dies alles möglich ist und bis heute insbe­son­dere durch Spenden finan­ziert und abgesi­chert werden kann, ist ein großer Verdienst des deutschen Förder­ver­eins Melkam Edil mit der Vorsit­zenden Barbara Reske (Eppelheim, Baden-Württem­berg) und des früheren Braun­schweiger Dompre­di­gers Joachim Hempel. Beide stehen stell­ver­tre­tend für die German Church School mit Schul­leiter Teklu Tafesse und seinem Team.

Monika Döhrmann, Vorstand vom Mütter­zen­trum Braun­schweig, hob in ihrer Laudatio hervor: „Die Kinder erhalten alle erfor­der­li­chen Schul­ma­te­ria­lien, vom Stift bis zur Schul­uni­form, sowie ein tägliches Mittag­essen und eine gesund­heit­liche Versor­gung. Bildung soll den Kindern ermög­li­chen aus eigener Kraft, Armut und Perspek­tiv­lo­sig­keit zu überwinden und ein gutes Leben zu gestalten.“

Wie geehrt sie sich fühlen verdeut­liche Joachim Hempel in seinen Dankes­worten: „Wir sind wirklich dankbar, dass so viele Menschen im Braun­schweiger Land den Blick auch über den Teller­rand gerichtet haben und für die German Church School gestimmt haben.“

„Rückenwind“-Preis 2020 geht an die Dachde­ckerei Kurt Schacht GmbH

Wenn im Gifhorner Ortsteil Wilsche die Sirene heult, ist bei der Dachde­ckerei Kurt Schacht GmbH Alarm. Nicht etwa weil es dort brennt. Aber mehr als die halbe Beleg­schaft eilt zum Löschen. Sechs der zehn Gesellen und Meister sind freiwil­lige Feuer­wehr­männer der Ortswehr. Co-Geschäfts­führer Jürgen Schacht bleibt im Einsatz ihr Chef: als Ortsbrand­meister. Für diesen beson­deren Einsatz und das damit verbun­dene ehren­amt­liche Engage­ment ist die Dachde­ckerei Kurt Schacht GmbH jetzt mit dem Rücken­wind-Preis ausge­zeichnet worden.

Die vom Energie­ver­sorger BS-Energy gestif­tete Auszeich­nung wird jährlich für heraus­ra­gendes Engage­ment von Unter­nehmen und Insti­tu­tionen vergeben, die das ehren­amt­liche Engage­ment ihrer Mitar­beiter fördern.

„Wir sind ein Verein, der für andere da ist, das ist toll. Aber noch schöner ist es, dass wir mit dieser Auszeich­nung auch eine Anerken­nung für unsere Arbeit erhalten“, sagt Jürgen Schacht nach der Preis­ver­lei­hung im Braun­schweiger Dom und ergänzt: „Es ist wichtig auch Werbung für die Feuerwehr zu machen. Es fehlt an Nachwuchs – ich hoffe, dass der Preis auch hier etwas bewegen kann.“

Den Preis überreichten die Vorjah­res­preis­träger vom Wald-Projekt des VW-Werks Salzgitter, Dirk Windmüller, Dr. Christoph Lerche und BS-Energy-Vorstands­chef Julien Mounier. In ihrer Laudatio betonten Windmüller und Lerche: „Im Ehrenamt wird Solida­rität, Eigen­in­itia­tive und Selbst­ver­ant­wor­tung gelebt und verwirk­licht. Und zwar in beein­dru­ckender Weise. Es ist der Kitt für ein Mitein­ander, für unsere Demokratie, in der man sich hilft und unter­stützt. Vor allem wenn es richtig brennt, man völlig verzwei­felt die 112 wählt, und ganz selbst­ver­ständ­lich davon ausgeht: Gleich kommt die Feuerwehr“. Dieser Einsatz überzeugte die Jury in beson­derer Weise.

Jugend­preis des Braun­schweiger Doms geht an Laura Binar und Finja Kumbein

„Sibylla kämpft gegen Plastik­müll“ – dieses Motto wurde für Finja Kumbein und Laura Binar während ihres freiwil­ligen ökolo­gi­schen Jahres 2018 am Sibylla-Merian-Gymnasium in Meinersen schnell zum Programm. Plastik vermeiden stand an erster Stelle. Sie sammelten Infos zum Thema, planten Aktionen, unter­suchten, wie die Mensa plastik­frei werden kann. Für dieses Engage­ment wurden sie mit dem Jugend­preis des Braun­schweiger Doms ausge­zeichnet.

Leon Bischoff, der den Jugend­preis im Vorjahr für sein vielfäl­tiges Engage­ment erhalten hatte, hielt die Laudatio. Er sagte: „Die Bericht­erstat­tung über die Auswir­kungen der Pandemie haben natür­li­cher­weise die Medien in diesem Jahr stark dominiert. Dennoch ist es wichtig, dass uns bewusst ist, dass uns auch nach dem erfolg­rei­chen Überwinden der Pandemie weitere gesell­schaft­liche Heraus­for­de­rungen bevor­stehen. Eines der wichtigsten Themen – die hier anzuführen sind – ist der Umgang mit unseren Ressourcen und der Umwelt. Gerade hier hat euer Projekt auf eine besondere Art und Weise das Bewusst­sein der Menschen in Meinersen angespro­chen.“

Finja Kumbein sagt: „Das Projekt ist eine Herzens­an­ge­le­gen­heit von uns. Die Erde muss sich von dem erholen, was wir ihr schon angetan haben – wir hoffen, dass wir hierzu etwas beitragen können.“

Wolfgang Pozzato erhält für sein Engage­ment den Sonder­preis der Jury

Er ist Lesepate der ersten Stunde und Kopf der Klein­kunst­bühne Salzgitter-Bad – Wolfgang Pozzato ist seit fast 40 Jahren ehren­amt­lich immer im Einsatz für die gute Sache: Die Förderung von Kindern und Jugend­li­chen liegt ihm dabei besonders am Herzen. Die Jury des „Gemeinsam“-Preises hat Wolfgang Pozzato nun mit ihrem Sonder­preis ausge­zeichnet.

„Gerade in diesem Jahr, wo in der Kultur­szene vieles zum Still­stand gekommen ist, ist der Preis eine großar­tige Anerken­nung“, betont Pozzato. „Ich hoffe darauf, dass im kommenden Jahr wieder mehr möglich ist.“

Der Laudator, VW-Finanz­vor­stand Frank Witter, hob hervor: „Für unseren Preis­träger geht es darum, den Kindern und Jugend­li­chen den Glauben an sich selber zu geben und die Stärke und Motiva­tion zu haben, an den eigenen Zielen zu arbeiten. (…) Danke für rund 40 Jahre ehren­amt­li­ches Engage­ment. Danke für die vielen Kinder und Jugend­li­chen, die mehr an sich selbst glauben und danke für ein buntes Salzgitter.“

Mit ihrem Einsatz für die Braun­schweiger Tafel bewegte Schultz viel und erhält dafür einen Sonder­preis

Als die Maßnahmen gegen das Corona-Virus im März 2020 immer weiter verschärft wurden, war schnell klar, dass auch die Braun­schweiger Tafel vor vielen Heraus­for­de­rungen steht. Zu eng drängen sich dort täglich die Abholer und zu dicht arbeiten die Ehren­amt­li­chen neben­ein­ander. Aber da die Tafel für etwa 5000 Menschen in Braun­schweig buchstäb­lich die Grund­ver­sor­gung sichert, musste eine möglichst schnelle Lösung her.

Genau an dieser Stelle kam Antonia Schultz ins Spiel. Bereits seit zwei Jahren engagiert sie sich zu diesem Zeitpunkt bei der Tafel und gehört zu den jüngsten ehren­amt­li­chen Helfern. „Das Alter spielte bei unseren Überle­gungen eine große Rolle. Viele ehren­amt­liche Helfer gehören zur Risiko-Gruppe und mussten ihren Einsatz damit vorüber­ge­hend einstellen. „Über Whatsapp habe ich dann Freunde angeschrieben und um Hilfe gebeten“, erklärt Schultz. Schnell verbrei­tete sich ihr Aufruf in verschie­denen sozialen Medien und schon nach drei Tagen hatte sie über 80 Personen für die Unter­stüt­zung zusammen.

Die Gemeinsam-Jury hat daher entschieden Antonia Schultz mit einem Sonder­preis für beson­deres Engage­ment in der Corona-Krise auszu­zeichnen.

Leiter der Lokal­re­dak­tion Braun­schweig Henning Noske betonte in seiner Laudatio: „Mit dem Sonder­preis zeichnet die Jury Antonia Schultz aus, stell­ver­tre­tend für alle 170 an der Aktion betei­ligten Personen. Herzli­chen Glück­wunsch!“

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 20.11.2020 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article230963740/Gemeinsam-Preis-2020-zeichnet-vorbildliches-Engagement-aus.html (Bezahl-Artikel)

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