Bürger­schaft Riddags­hausen startet durch

Foto 1: Richard Borek II. (links) gründete 1968 die Bürgerschaft Riddagshausen. Foto: Bürgerschaft
Foto 1: Richard Borek II. (links) gründete 1968 die Bürgerschaft Riddagshausen. Foto: Bürgerschaft

Nach 50 Jahren setzt der Vorsit­zende Henning Borek durch die Fusion mit dem Förder­verein Natur­schutz neue Akzente.

Die Bürger­schaft Riddags­hausen mit Freun­des­kreis e.V. hat den Ort in den vergan­genen Jahrzehnten entschei­dend und nachhaltig geprägt. Dank ehren­amt­li­chen Engage­ments gelang vor allem eine erheb­liche und nachhal­tige Aufwer­tung des Ortsbildes und die Reali­sie­rung bedeu­tender Natur­pro­jekte mit Strahl­kraft über die Stadt­grenzen hinaus. Mit Kloster­kirche und Natur­schutz­ge­biet zusammen zählt Riddags­hausen zu den belieb­testen Naherho­lungs­ge­bieten im Braun­schweiger Land. Am 28. November feiert die Bürger­schaft im Landgasthof „Grüner Jäger“ mit einem Festakt ihr 50-jähriges Bestehen.

Neben dem Erinnern steht das Jubiläum vor allem aber auch im Zeichen des Aufbruchs in eine neue Ära, denn die Bürger­schaft wird mit dem 2010 gegrün­deten Förder­verein Natur­schutz­ge­biet Riddags­hausen fusio­nieren. Der neue Verein wird im Frühjahr 2019 auf der Mitglie­der­ver­samm­lung auch einen neuen Namen erhalten. „Wir blicken stolz zurück, auf die Arbeit, die mein Vater, Richard Borek, 1968 mit großem Einsatz und großem Erfolg begann.  Aber wir wollen und müssen auch verän­derten Rahmen­be­din­gungen und Konstel­la­tionen Rechnung tragen. Die beiden Vereine haben ähnliche Ziele, da macht es keinen Sinn Doppel­struk­turen aufrecht zu erhalten. Wir wollen mit vereinten Kräften ein neues Kapitel für Riddags­hausen aufschlagen“, erläutert Henning Borek, Vorsit­zender der Bürger­schaft.

Beide Vereine haben die Fusion bereits beschlossen. Der Zusam­men­schluss ist auch sinkenden Mitglieds­zahlen der Bürger­schaft geschuldet. In den Hochzeiten waren es mehr als 1.000 Mitglieder, die sich für Riddags­hausen engagieren wollten. Heute sind es noch 80. Der Förder­verein Natur­schutz­ge­biet Riddags­hausen bringt nun weitere 40 mit ein. Gemeinsam sollen noch stärker als bisher Natur­pro­jekte in Angriff genommen werden.

„Wir wollen Natur­schutz und Naherho­lung in Einklang bringen“, sagt Rangerin Anke Kätzel, die zugleich Vorstands­mit­glied im Förder­verein Natur­schutz­ge­biet Riddags­hausen ist. In Koope­ra­tion der beiden Vereine gelang mit der Sanierung des Hauses Entenfang bereits ein Leucht­turm­pro­jekt. Als Natur­er­leb­nis­zen­trum Riddags­hausen ist das 1720 errich­tete Gebäude das Zentrum, wenn es um die Vermitt­lung von Wissen über Pflanzen und Tiere geht. Insbe­son­dere für Schul­klassen bieten sich heraus­ra­gende Möglich­keiten, die Natur begreifen zu lernen.

Auf der Vermitt­lung von Wissen wird künftig der Fokus des Vereins liegen, auch weil die Zustän­dig­keit für die Bauun­ter­hal­tung des Kloster­guts mittler­weile bei der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz in besten Händen liegt. „Mit der Stiftung gibt es einen sehr konstruk­tiven und positiven Austausch. Wir ziehen an einem Strang, wenn es um die Weiter­ent­wick­lung Riddags­hau­sens geht. Den gewon­nenen Freiraum wollen wir für naturnahe Themen nutzen. Die seit einem halben Jahrhun­dert dauernde Arbeit an der baulichen Umgestal­tung Riddags­hau­sens betrachten wir als abgeschlossen“, verdeut­licht Henning Borek.

Das erste Projekt der Bürger­schaft wurde 1968 mit der Sanierung der Kloster­kirche, die sich zu diesem Zeitpunkt in erbärm­li­chen Zustand befand, in Angriff genommen. Dafür gründete Richard Borek, Vater von Henning Borek, den Verein. Die Mitglieder sorgten für die finan­zi­elle Grundlage. Es wurden Dritt­mittel von der Landes­kirche, der Stadt und der Denkmal­pflege einge­worben. Gerade recht­zeitig zum 700-jährigen Bestehen der Zister­zi­en­ser­kirche wurden die Arbeiten 1975 abgeschlossen. Seither ist die Kloster­kirche ein Schmuck­stück.

Weitere Projekte wie die histo­ri­scher Straßen­pflas­te­rung, der Aufbau von fünf Fachwerk­häu­sern aus dem Braun­schweiger Land und der aus Remmlingen stammenden Bockwind­mühle „Victoria Luise“ auf der Lünisch­höhe, die Einrich­tung des Zister­zi­en­ser­mu­seums sowie die Pflege des Arboretums folgten. Der seit 1985 alle zwei Jahre statt­fin­dende Dorfmarkt zählt mit vielen tausend Besuchern darüber hinaus zu den heraus­ra­genden, touris­ti­schen Ereig­nissen in Braun­schweig. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

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