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Die Paramentik steht vor Problemen wie vor 100 Jahren

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Festakt zum Gründungsjubiläum der Marienberger Vereinigung in Helmstedt

Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums lädt die Marienberger Vereinigung für Paramentik gemeinsam mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz zu einem Festakt am Gründungsort ein. Die Veranstaltung findet am Freitag, 12. April, im Kloster St. Marienberg in Helmstedt statt. Von 14 Uhr an referieren drei Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen zur Paramentik.

Rüdiger Kröger, Kirchenhistoriker und Archivar, spricht über die Geschichte der Marienberger Vereinigung. Alexander Proksch, Praktischer Theologe und Pfarrer, stellt Überlegungen zur Zukunft des schwarzen Talars vor. Den Festvortrag „Kulturanthropologische Annährungen an die Paramentik“ hält Karl Borromäus Murr. Murr ist Kulturwissenschaftler und Direktor des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg.

Wirtschaftlich schwierige Zeiten

Die Vereinigung wurde 1924 gegründet, um die damaligen Werkstätten für Paramentik in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit zu fördern und Künstler, Kirche und Theologie stärker zu vernetzen. Paramentik meinte damals vor allem die Herstellung von Textilien, die den Kirchenraum schmückten. Viele Werkstätten, die aus der Diakonie des 19. Jahrhunderts erwachsen waren, hatten finanzielle Probleme oder rangen um den Anschluss an die Gegenwartskunst.

Heute ist Paramentik nicht nur ökumenisch ausgerichtet. Als liturgische Textilkunst steht sie wieder vor großen Herausforderungen. Das Jubiläum gibt Anlass zur Rückschau, aber auch zum Nachdenken über die Zukunft.

Im Jahr 1858 hatte Wilhelm Löhe die evangelische Paramentenbewegung in Neuendettelsau begründet. Kurz darauf trat der Frauenkonvent des Klosters St. Marienberg in Helmstedt an seine Seite. Ein enger Kontakt zwischen der Domina Charlotte von Veltheim (1832 – 1911) und Wilhelm Löhe entwickelte sich, der zur Gründung des „Niedersächsischen Paramentenvereins“ (1862) durch von Veltheim führte. Es war der Vorläufer der „Marienberger Vereinigung für evangelische Paramentik e.V.“.

Handwerkliches Know-How erhalten

Ziele sind heute, Paramente als zentralen Bestandteil der Liturgie das handwerkliche Know-how zu erhalten. Darüber hinaus sollen die Vernetzung mit Ausbildungs-Institutionen für Pfarrer sowie die wissenschaftliche Arbeit und Forschung zur Paramentik gefördert werden. Aufnahmekriterien für Werkstätten sind die Mitgliedschaft im Verband christlicher Kirchen und eine entsprechende künstlerische Ausbildung.

Zur Anmeldung geht es hier.

Das Kloster St. Marienberg in Helmstedt. Foto: Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz

 

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