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Neues Leben eingehaucht

Mechthild von Veltheim (Mitte) und die Mitglieder des Konvents mit Pfarrer Christoph Holstein in der Klosterkirche St. Marienberg in Helmstedt: Foto: Konvent St. Marienberg.
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Mechthild von Veltheim wurde vor 30 Jahren Domina des Klosters St. Marienberg in Helmstedt und bewahrte den Konvent des evangelischen Damenstifts vor dem Aussterben.

Der Konvent des Klosters St. Marienberg in Helmstedt feiert sein 30jähriges Bestehen nach der Wiederbelebung durch Mechthild von Veltheim. Sie setzte 1989 eine große Familientradition fort und fungiert seither sehr erfolgreich als siebte Domina in Folge der Familie von Veltheim. Der Konvent wurde ursprünglich 1862 durch  Charlotte von Veltheim gegründet. 1984 drohte er aber, Geschichte zu werden. Das verhinderte  Mechthild von Veltheim mit ihrer Bereitschaft, das Amt der Domina des Klosters zu übernehmen. Trägerin des Konvents und Eigentümerin des Klosters ist die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Anlässlich des Jubiläums findet am 3. November (17 Uhr) ein Festgottesdienst in der Klosterkirche St. Marienberg statt. Im Anschluss ist zu einem Empfang im Kreuzgang des Klosters geladen. Gegründet wurde das Kloster bereits Mitte des 12. Jahrhunderts  als Augustiner Chorfrauenstift. 1569 erreichte die Reformation das ehemalige Herzogtum Braunschweig, zu dem Helmstedt gehörte. Seither ist das Kloster ein evangelisches Damenstift.

Wie Charlotte von Veltheim, die das Krankenhaus in Helmstedt, mehrere Schulen und die international bekannte Paramentenwerkstatt der von Veltheim-Stiftung gründete, sprüht auch Mechtild von Veltheim nur so vor Tatendrang. „Wir benötigen einen Klosterpropst, um das Kloster dauerhaft zu sichern und unserem Ziel, ein Einkehrhaus zu etablieren, näherzukommen. Darüber hinaus planen wir, Wohnungen für Konventualinnen zu bauen, mit denen wir den Konvent in die Zukunft führen wollen. Dringend notwendig ist auch die Sanierung des Museums der Paramentenwerkstatt. Die Räume sind angesichts mittelalterliche, die wir beherbergen, unwürdig“, sagt sie.

Nachdem alle Konventualinnen des vorherigen Konvents gestorben waren und nach einer fünf Jahre währenden Vakanz, übernahm Mechthild von Veltheim 1989 schließlich das Amt. Als junge Frau kehrte sie von einem Auslandsaufenthalt zurück, als sie ihr Onkel, Vorsitzender der von Veltheim-Stiftung, ermutigte Domina zu werden. Es ging damals insbesondere darum, die Paramentenwerkstatt der von Veltheim-Stiftung im Kloster St. Marienberg zu sichern.

Unter ihrer Führung hat es der Konvent geschafft, die romanische Klosteranlage aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken und zu einem wichtigen Ort der Begegnung für Stadt und Landkreis Helmstedt zu entwickeln. Der Konvent hat sich für die Öffentlichkeit sicht- und erlebbar gemacht. Beispielsweise sind die monatlichen Andachten (jeden letzten Mittwoch eines Monats um 18 Uhr öffentlich). Kloster St. Marienberg zählt zu den gelungenen Beispielen, wie sich klösterliches Leben seit dem Mittelalter durch die Reformation, aber auch durch eigene Reformen immer wieder neu erfunden hat und so zukunftsfähig geblieben ist.

Das Bankhaus Löbbecke, der Braunschweiger Dom St. Blasii und die Evangelische Stiftung Neuerkerode würdigten ihr Engagement in diesem Jahr mit dem Luise-Löbbecke-Ring. Sie nannten Mechthild von Veltheim eine „herausragende Botschafterin der Region“.

Marga von Dewitz steht der Domina bereits seit 30 Jahren zur Seite. Neben diesen beiden gehören noch Inge Friedrich (seit 1990), Brigitta Küpper (seit 2002), Bärbel Weihe (seit 2007) und Sibylle Wolff von der Sahl (seit 2019) dem Konvent an. Ihre Aufgabe ist es, neben der Förderung der Paramentik, das Kloster der Öffentlichkeit zugänglich zu machen sowie sozial und mildtätig zu wirken.

„Die zurückliegenden 30 Jahre in die Gegenwart geholt, überrascht es doch, was sich alles und wie sich alles entwickelt hat. Um den Konvent von Null zukunftsfähig und dauerhaft zu entwickeln, bedurfte es erst einmal unendlich vieler, interner Gespräche und Diskussionen. Nicht immer war alles einfach, aber mit unglaublichem Engagement und großem Zusammenhalt, ist der Konvent zielstrebig seinen Weg gegangen. Gerade diese schwierigen ersten Jahre haben den Konvent sehr eng zusammengeschmiedet“, heißt es in der Pressemitteilung des Konvents zum Jubiläum.

Kontakt:

Kloster St. Marienberg
Klosterstraße 14
38350 Helmstedt

Telefon: 05351-6769
E-Mail: klostermarienberg@gmx.de
Homepage: www.kloster-marienberg.de

Video zum Kloster St: Marienberg: www.der-loewe.info/kloster-st-marienberg-im-video

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