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Ideen sammeln für den ländlichen Raum

Auf der Suche nach Lösungen für den ländlichen Raum: (von links) Hennig Brandes (Verbandsdirektor des Zweckverbands Großraum Braunschweig), Dr. Gert Hoffmann (Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz), Ulf Großmann (Präsident der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen) und Matthias Wunderling-Weilbier (Leiter des Amtes für Regionale Landesentwicklung Braunschweig). Foto: Andreas Greiner-Napp
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Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und Kulturstiftung des Freistaates Sachsen entwickeln Handlungsempfehlungen für Verbände, Politiker und Entscheider.

In einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe hat sich die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gemeinsam mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen auf den Weg gemacht, um Ideen und Handlungsoptionen zur Stärkung der Kultur in ländlichen Räumen zu entwickeln. „Die SBK sieht sich auch durch den gesetzlichen Auftrag verpflichtet, die gewachsene und traditionsreiche Kultur in den weiten, ländlichen Räumen zu wahren und zu fördern. Dies ist auch ein Stück wichtige Regionalpolitik im Interesse des Landes Niedersachsen und auf Nachhaltigkeit angelegt“, sagte SBK-Präsident Dr. Gert Hoffmann am Randes des Experten-Hearings in Braunschweig.

Der kulturelle Reichtum in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik ist akut von den Folgen des demografischen Wandels bedroht. Abwanderung, Arbeitslosigkeit und Vereinzelung stellen viele Regionen vor große Herausforderungen. Deshalb ist es jetzt notwendig, Initiative für die Kultur und dass bürgerschaftliche Engagement in ländlichen Räumen zu ergreifen, erklären die Initiatoren ihren Ansatz. Um länderübergreifend Themenfelder zu identifizieren und konkrete Lösungsansätze für eine zukunftsweisende Kulturförderung zu finden, sind die drei Expertenhearings zum Thema „Zukunft der Kultur in ländlichen Räumen“ gedacht.

Braunschweig war die zweite Station der Reihe. Thematisch ging es um Kirche, Mobilität und Wissenschaft. Unter der Moderation von Paul-Josef Raue (ehemaliger Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung) trugen zum Thema Wissenschaft und Forschung Dr. Annett Steinführer (Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) und Dieter Rammler (Direktor der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem) vor, zu Mobilität und Erreichbarkeit Hennig Brandes (Verbandsdirektor Zweckverband Großraum Braunschweig) und Anja Kremling-Schulz (Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus, Stadt Helmstedt), zu Kirche und Diakonie Thomas Hofer (Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig) und Ekke-Peter Seifert (Leiter Diakonie Kreisstelle Helmstedt) sowie zu Wirtschaft und regionale Entwicklung Matthias Wunderling-Weilbier (Leiter des Amtes für Regionale Landesentwicklung Braunschweig) und Dr. Stephan Röthele (Geschäftsführender Gesellschafter der Sympatec GmbH Clausthal-Zellerfeld).

Bei der vorausgegangenen Veranstaltung in Dresden war es um Tourismus, kulturelle Bildung und Digitalisierung gegangen. Zum Abschluss in Berlin am 21. September werden die Themen Partizipation, Migration und Integration aufgegriffen. Die im Rahmen der Kongressreihe gesammelten Erkenntnisse, Ideen und Handlungsempfehlungen werden in einer Publikation gebündelt, die dann Verbänden, Politikern und Entscheidungsträgern der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden soll.

„Der ländliche Raum ist Idylle und Problemfeld zugleich. Mit Aktionen wie `Unser Dorf soll schöner werden` ist den Herausforderungen dort nicht mehr zu begegnen. Es wird  strategische Arbeit nötig sein, um dem ländlichen Raum eine gute Zukunftsperspektive zu eröffnen. Das haben die beiden ersten Hearings sehr deutlich gemacht. Wir als Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sind zwischen Walkenried und Helmstedt, zwischen Bad Gandersheim und Braunschweig vornehmlich im ländlichen Raum unterwegs. Deswegen haben wir starkes Interesse daran, die so genannte Provinz zu stärken. Diese Vortragsreihe und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen sind dazu ein wichtiger Baustein“, zog Tobias Henkel, Direktor der SBK, ein positives Fazit nach der Tagung in der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem.

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