Junge Frauen sanieren ein Haus am Kaiserdom in Königs­lutter

Die Teilnehmer der ersten Jugendbauhütte des Ortskuratoriums Helmstedt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden von Sonja Peltzer-Montfort und Karl-Heinz Broska (hinten Mitte) begrüßt. Foto: Dirk Fochler / regios24
Die Teilnehmer der ersten Jugendbauhütte des Ortskuratoriums Helmstedt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden von Sonja Peltzer-Montfort und Karl-Heinz Broska (hinten Mitte) begrüßt. Foto: Dirk Fochler / regios24

Im Landkreis Helmstedt gibt es nun in Zusam­men­ar­beit mit der Deutschen Stiftung Denkmal­schutz eine Jugend­bau­hütte.

Im Landkreis Helmstedt gibt es nun eine so genannte Jugend­bau­hütte, über die junge Menschen ein freiwil­liges soziales Jahr in der Denkmal­pflege absol­vieren können. Am 2. September wurden die ersten Teilnehmer vom Ortsku­ra­to­rium Helmstedt der Deutschen Stiftung Denkmal­schutz (DSD) am Bornumer Ausflugs­lokal „Diana Ruh“ begrüßt.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 06.09.2021 (Bezahl-Artikel)

Das Helmstedter DSD-Ortsku­ra­to­rium hat lange um die Einrich­tung einer Jugend­bau­hütte gekämpft, sich intensiv auf dieses Jugend­bil­dungs­werk in den Bereichen Handwerk und Denkmal­pflege vorbe­reitet. Träger der Jugend­bau­hütten ist der gemein­nüt­zige Verein „Inter­na­tio­nale Jugend­ge­mein­schafts­dienste“, über den auch der Praxis­an­leiter gestellt wird.

Die Teilnehmer leisten ein freiwil­liges soziales Jahr und lernen viel über Denkmal­pflege

Das Ortsku­ra­to­rium ist aber intensiv in die Betreuung und Beglei­tung der teilneh­menden jungen Menschen, in der Regel Schul­ab­gänger, einge­bunden. „Wir sind diesbe­züg­lich fachlich gut aufge­stellt, haben Bau- und Denkmal­schutz-Expertise und auch pädago­gi­sche Kompetenz“, sagt Karl-Heinz Broska am Rande der offizi­ellen Teilnehmer-Begrüßung.

Jugend­bau­hütten sind keine Berufs­aus­bil­dungs­ein­rich­tungen, sondern bieten jungen Menschen auch wegen des hohen Praxis­an­teils gute Orien­tie­rungs­mög­lich­keiten zur Berufs­wahl in den Bereichen Denkmal­pflege und Handwerk. „Ich habe über ein anderes Projekt gemerkt, dass ich Freude und Interesse an handwerk­li­chen Tätig­keiten habe. In der Jugend­bau­hütte möchte ich das nun vertiefen“, sagt Teilneh­merin Zoe Ferrer aus Berlin.

Innerhalb der Jugend­bau­hütte gibt es auch Seminar­wo­chen, in denen es um die Theorie geht

Das Projekt „Jugend­bau­hütte“ hat auch einen theore­ti­schen Teil mit einigen über das Jahr verteilten Seminar­wo­chen, das Haupt­au­gen­merk liegt aber auf der prakti­schen Arbeit direkt an denkmal­ge­schützten Objekten. So werden sich die sechs Teilneh­me­rinnen unter anderem am einge­stürzten Stadt­mauer-Teilstück der Kreis­stadt betätigen.

Schwer­punkt­mäßig werden die Absol­venten aber in Königs­lutter zum Einsatz kommen. Dort werden sie mit Hilfe ihres fachli­chen Anleiters Hanno Alsen das Haus Scheepers in unmit­tel­barer Nachbar­schaft des Kaiser­doms denkmal­ge­recht restau­rieren. „Wir werden im Haus Scheepers die gesamte Bandbreite der denkmal­pfle­ge­ri­schen Berufe demons­trieren und die Teilnehmer dort auch mit unter­schied­li­chen Materia­lien arbeiten lassen“, erklärte Alsen.

Das Handwerk hofft, auf diese Weise guten Nachwuchs zu bekommen

„Es ist gut für das Image des Landkreises, dass wir nun eine Jugend­bau­hütte vorweisen können. Aber wichtiger ist, dass hier nun jungen Menschen bei der Berufs­ori­en­tie­rung geholfen wird“, stellte Landrat Gerhard Radeck fest. „Wir suchen hände­rin­gend Nachwuchs. Sich in einer Jugend­bau­hütte intensiv praktisch mit verschie­denen Handwerks­be­rufen zu beschäf­tigen, ist ein guter Ansatz, um junge Menschen für handwerk­liche Berufe zu gewinnen“, befand Kreis­hand­wer­ker­meister Martin Bauer­meister.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 06.09.2021 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/koenigslutter-umgebung/article233242335/Junge-Frauen-sanieren-ein-Haus-am-Kaiserdom-in-Koenigslutter.html (Bezahl-Artikel)

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