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Kunstgegenstände erzählen

Das Gemälde „Neues Land“ von Karl Hofer in der Sonderausstellung des Schlossmuseums. Foto: Schlossmuseum/M. Küstner
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Mit einer spannenden Aktion hat das Schlossmuseum Braunschweig auf die Schließung wegen der Ausbereitung des Coronavirus reagiert. Auf ihren digitalen Kanälen (Facebook und Instagram) lässt das Museum künftig in unregelmäßigen Abständen einzelne Kunstwerke, Gegenstände und Möbel aus den Ausstellungen ihre Geschichten erzählen. Den Anfang macht das Gemälde von „Neues Land“ von Karl Hofer aus der Sonderausstellung „Gesellschaft der Freunde Junger Kunst Braunschweig“:

„Ich bin die Nummer 4 auf der Liste. 4 von 22 Kunstwerken, welche die `Gesellschaft der Freunde` junger Kunst im Jahre 1933 dem Herzog Anton Ulrich-Museum schenkte. Darunter befanden sich Gemälde, Aquarelle, Grafiken, ein Glasbild, das bereits bei der Übergabe zerbrach, sowie eine Plastik. Als sich die `Gesellschaft der Freunde junger Kunst` unter dem Druck nationalsozialistischer Verfolgung moderner Kunst auflöste, hatte sie gehofft, die eigene Sammlung durch diese Schenkung bewahren zu können. Doch bereits 1937 wurden 14 Werke dieses Konvoluts als `entartet` beschlagnahmt. Das Museum erhielt dafür eine Entschädigung von 50 Reichsmark… Meine Wenigkeit kehrte als einziges Ölgemälde aus dem Bestand der Gesellschaft zurück in das Herzog Anton Ulrich-Museum. Als Symbol der bedeutenden Sammlung bin ich nun das Plakatmotiv einer Ausstellung über die `Gesellschaft der Freunde junger Kunst` im Schlossmuseum Braunschweig. Ich bin zurück und freue mich, darauf, dass auch Sie in die Museen zurückkehren dürfen – vorerst digital.“

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