Mädchen­an­teil so hoch wie noch nie

Bianca Lehmann zeigt die gemeinsam mit Arne Speidfel (beide Neue Schule Wolfsburg) modifizierte Drohne für kamerabasierte Einsatzzwecke. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/Andreas Greiner Napp

Sieger des 35. Regio­nal­wett­be­werbs Braun­schweig „Jugend forscht“ und „Schüler experi­men­tieren“ stehen fest.

Endlich wieder Jury-Rundgänge. Endlich wieder ein reger Austausch mit und zwischen den jungen Forsche­rinnen und Forscher. So muss „Jugend forscht“ sein, das macht den Wettbe­werb aus und so erfolg­reich. Der 35. Regio­nal­wett­be­werb „Jugend forscht“ und „Schüler experi­men­tieren“ fand nach zwei coronabe­dingten virtu­ellen Wettbe­werben erstmals wieder als Präsenz­ver­an­stal­tung in den Räumen der Braun­schwei­gi­schen Landes­spar­kasse in der Dankward­straße statt und machte alle glücklich.

Nachhal­tig­keit im Blick

Rund 85 Teilneh­me­rinnen und Teilnehmer aus 20 Schulen nahmen mit 57 Projekten teil. Das ist ein nominell leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Ursachen sind zu analy­sieren. Dafür war aber der Mädchen­an­teil mit einem Drittel so hoch wie noch nie. Wettbe­werbs­lei­terin Petra Aust blickt zufrieden auf die Wettbe­werbs­tage zurück: „Beein­dru­ckend, mit welchem Engage­ment die Jungfor­sche­rinnen und Jungfor­scher ihre inter­es­santen Projekte präsen­tierten. Nachhal­tig­keit war dabei in allen Fachge­bieten ein wichtiger Ansatz ihrer Arbeiten.“

Dazu zählten unter anderem auch zwei Sieger­ar­beiten. So gewann Levke Marie Schmidt (13) vom Lessing­gym­na­sium in Braun­schweig im Fachge­biet Biologie beim Wettbe­werb „Schüler experi­men­tieren“. Sie erforschte die Schim­mel­bil­dung bei verschie­denen Brotsorten und den Einfluss von äußeren Bedin­gungen wie Raumtem­pe­ratur und Luftfeuchte darauf.

Jarno Schach­te­beck und Tilman Neumeyer aus Göttingen erforschten, wie mit Algen geheizt werden könnte. Foto: Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung/Andreas Greiner Napp

Bessere Energie­ef­fi­zienz

Im Fachge­biet Chemie des Wettbe­werbs Jugend forscht siegten Lilly Johanna Hötte (17) und Noel Bock (17) vom Gymnasium Fallers­leben Wolfsburg. Mit einer galva­ni­schen Verzin­nung konzi­pierten sie eine dreidi­men­sio­nale Elektrode, um die Energie­ef­fi­zienz und Leistung einer hybriden Redox-Flow-Batterie zu erhöhen.

„Die Forsche­rinnen und Forscher haben mich einmal mehr beein­druckt. Die Leiden­schaft und Kreati­vität, mit der sich die Teilneh­menden den Zukunfts­themen widmen, stimmen mich hoffnungs­voll und zuver­sicht­lich. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Zukunft in den besten Händen liegt”, ist Christoph Schulz, stell­ver­tre­tender Vorstands­vor­sit­zender der Braun­schwei­gi­schen Stiftung, überzeugt.

Die Teilnehmer kamen aus Göttingen, Holzminden, Wolfsburg, Wolfen­büttel, Braun­schweig, Vechelde, Meine und Salzgitter. Die 40-köpfige Jury kürte die Gewinner in den Bereichen Arbeits­welt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwis­sen­schaften sowie Physik und Technik aus. Der Regio­nal­wett­be­werb Braun­schweig wird jedes Jahr von der Braun­schwei­gi­schen Stiftung in Koope­ra­tion mit der Braun­schwei­gi­schen Landes­spar­kasse durch­ge­führt. Zum wieder­holten Mal unter­stützen zudem die Öffent­liche Versi­che­rung Braun­schweig und die Erich Mundstock Stiftung den Wettbe­werb.

14 Projekte beim Landes­ent­scheid

Insgesamt quali­fi­zierten sich 14 Projekten für den Landes­wett­be­werb Nieder­sachsen. Dort haben die jungen Forsche­rinnen und Forscher die Chance, einen Platz für den Bundes­wett­be­werb zu erreichen. Die Sieger wurden vor hunderten von Besuchern im Rahmen der Feier­stunde verkündet.

Ahmad Hawi vom CJD zeigt seinen mit solar­be­trie­bener Beleuch­tung ausge­stat­teten Schul­ranzen. Foto: Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung/Andreas Greiner Napp

lm Wettbe­werb Schüler experi­men­tieren (4. Klasse bis 14 Jahre) wurden 23 Projekte und im Wettbe­werb Jugend forscht (15–21 Jahre) 34 Projekte im Rahmen des Wettbe­werbs in Braun­schweig vorge­stellt. Der Mädchen­an­teil machte knapp ein Drittel der Anmel­dungen aus. Bundes­weit handelt es sich um den höchsten Mädchen­an­teil in der „Jugend forscht-Geschichte“.

Bundes­fi­nale im Mai

„Jugend forscht“ ist der größte europäi­sche Jugend­wett­be­werb in den Bereichen Natur­wis­sen­schaften und Technik. Die Landes­wett­be­werbe Nieder­sachsen finden vom 13.–15. April in Einbeck (Schüler experi­men­tieren) und vom 20.–22. März in Clausthal-Zeller­feld (Jugend forscht) statt. Der Bundes­wett­be­werb „Jugend forscht“ wird in diesem Jahr in Bremen vom 18.–21. Mai ausge­tragen.

Henri Nannen, damaliger Chefre­dak­teur des Magazins „Stern“, legte 1965 den Grund­stein für „Jugend forscht“, anfäng­lich noch unter dem Titel „Wir suchen die Forscher von morgen!“. Das Vorbild für „Jugend forscht“ kam aus den USA. Dort hatte „Science Fairs“ bereits eine lange Tradition. Heute wird „Jugend forscht“ vom gemein­nüt­zigen Verein „Stiftung Jugend forscht e.V.“ auch unter Betei­li­gung der Bundes­re­gie­rung getragen. Die Geschäfts­stelle von „Jugend forscht“ in Hamburg wird vom Bundes­mi­nis­te­rium für Bildung und Forschung finan­ziert. Seit 1977 ist der jeweils amtie­rende Bundes­prä­si­dent Schirm­herr.

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