Regio­nal­wett­be­werb „Jugend forscht“ geht gestärkt aus der Corona-Zeit hervor

Der Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ findet wieder vor Ort in de Braunschweigisches Landessparkasse in der Dankwardstraße statt. Archivfoto: DBS/Andreas Greiner-Napp

Nieder­sachsen und Braun­schweig liegen bei den Zuwachs­raten deutlich über dem Bundes­schnitt.

Die Trends sind überaus ermuti­gend: Einen bundes­weiten Rekord beim Mädchen­an­teil vermelden „Jugend forscht“ (bis 21 Jahre) und „Schüler experi­men­tieren“ (bis 15 Jahre) für Jahr eins nach Corona. Der 35. Regio­nal­wett­be­werb Braun­schweig hat bei den Anmel­dungen sogar schon das Vor-Corona-Niveau kann an die Zahlen vor Corona anschließen. Er wird erstmals nach zweijäh­riger Corona-Unter­bre­chung am 24. Februar 2023 wieder in den Räumen der Braun­schwei­gi­schen Landes­spar­kasse in der Dankward­straße als Präsenz­ver­an­stal­tung statt­finden. Dort werden wieder mehr als 100 Teilneh­me­rinnen und Teilnehmer ihre Forschungs­pro­jekte einer fachkun­digen Jury und der Öffent­lich­keit vorstellen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nach zwei Jahren mit virtu­ellen Wettbe­werben, diesmal endlich wieder als Präsenz-Veran­stal­tung planen können. Die Atmosphäre bei der Jurybe­ge­hung vor Ort, der Austausch zwischen den Jugend­li­chen und nicht zuletzt die Feier­stunde mit der Sieger­eh­rung gehören doch zu ‚Jugend forscht‘ einfach dazu. Der persön­liche Kontakt ist nicht zu ersetzen. Die Nachwuchs­for­sche­rinnen und ‑forscher erfahren so eine viel größere Wertschät­zung, als wenn sie nur zuhause vor dem eigenen Computer sitzen“, sagt Insa Heinemann, Paten­be­auf­tragte der Braun­schwei­gi­schen Stiftung.

Nachhal­tiger Transfer

Der Regio­nal­wett­be­werb Braun­schweig wird tradi­tio­nell von der Braun­schwei­gi­schen Stiftung in Koope­ra­tion mit der Braun­schwei­gi­schen Landes­spar­kasse veran­staltet. Erneut unter­stützen die Öffent­liche Versi­che­rung Braun­schweig und die Erich Mundstock Stiftung den Wettbe­werb. Eine insgesamt 40-köpfige Jury wird die Siege­rinnen und Sieger aus den Bereichen Arbeits­welt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwis­sen­schaften sowie Physik und Technik küren. Anknüp­fend an die hohe Bedeutung des Forschungs­stand­ortes Braun­schweig möchte die Braun­schwei­gi­sche Stiftung mit ihrem Engage­ment für „Jugend forscht“ und „Schüler experi­men­tieren“ helfen, wissen­schaft­liche Inhalte zu vermit­teln und für einen nachhal­tigen Transfer in die Praxis zu sorgen.

Mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Helmholtz-Zentrum für Infek­ti­ons­for­schung, dem Leibniz Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikro­or­ga­nismen und Zellkul­turen, der Physi­ka­lisch-Techni­schen Bundes­an­stalt, dem Thünen-Institut und dem Julius-Kühn-Institut sowie dem Nieder­säch­si­schen Forschungs­zen­trum Fahrzeug­technik und dem Nieder­säch­si­schen Forschungs­zen­trum für Luftfahrt zählt Braun­schweig zu den Top-Stand­orten in Europa. Dazu kommen mehr als 20.000 Studen­tinnen und Studenten und etwa 2.500 Wissen­schaft­le­rinnen und Wissen­schaftler an der Techni­schen Univer­sität und der Hochschule für Bildende Künste, die in Braun­schweig lernen, lehren und forschen.

Nieder­sa­chen unter den Top drei

Bundes­weit gab es 9386 Anmel­dungen von Schüle­rinnen und Schülern, die 5156 Projekte planen. Das sind rund zehn Prozent mehr als im vergan­genen Jahr, aber immer noch 20 Prozent weniger als im letzten Vor-Corona-Jahr. Der Anteil der teilneh­menden jungen Forsche­rinnen liegt erstmals in der Geschichte oberhalb der 41-Prozent Marke. An der Spitze der Zuwachs­raten rangieren Hessen (30,4 Prozent), Thüringen (29,1 Prozent) und Nieder­sachsen (28,8 Prozent). Favorit unter den Fachge­bieten ist wie in den vergan­genen Jahren die Biologie mit rund einem Viertel aller Anmel­dungen. Es folgen Technik (19,7 Prozent) und Chemie (17,1 Prozent).

„Die Anmel­de­zahlen für unseren Regio­nal­wett­be­werb liegen mit 120 Schüle­rinnen und Schülern in 82 Projekten höher als vor Corona. Die Motiva­tion der Schüle­rinnen und Schüler ist enorm, die der betreu­enden Lehre­rinnen und Lehrer, ohne die eine Teilnahme gar nicht funktio­nieren würde, auch“, berichtet Insa Heinemann von einem förmli­chen „Run“.

Schrift­liche Arbeit erfor­der­lich

Für die Teilneh­me­rinnen und Teilnehmer heißt es jetzt bis Mitte Januar für ihr Projekt eine schrift­liche Ausar­bei­tung zu formu­lieren. Erfah­rungs­gemäß wird sich der tatsäch­liche Teilneh­mer­kreis danach noch etwas reduzieren. Meldungen sind aus Braun­schweig, Göttingen, Holzminden, Salzgitter, Wolfen­büttel und Wolfsburg einge­gangen.

Die besten Nachwuchs­wis­sen­schaft­le­rinnen und Nachwuchs­wis­sen­schaftler des Regio­nal­wett­be­werbs quali­fi­zieren sich für die Landes­wett­be­werbe vom 20. bis 23. März 2023 in Clausthal-Zeller­feld (Jugend forscht) und vom 13. bis 15. April in Einbeck (Schüler experi­men­tieren). Den Abschluss der Wettbe­werbs­runde bildet das 58. Bundes­fi­nale vom 18. bis 21. Mai 2023 in Bremen.

Fakten:

Henri Nannen, damaliger Chefre­dak­teur des Magazins „Stern“, legte 1965 den Grund­stein für „Jugend forscht, anfäng­lich noch unter dem Titel „Wir suchen die Forscher von morgen!“. Das Vorbild für „Jugend forscht“ kam aus den USA. Dort hatte „Science Fairs“ bereits eine lange Tradition. Heute wird „Jugend forscht“ vom gemein­nüt­zigen Verein „Stiftung Jugend forscht e.V.“ auch unter Betei­li­gung der Bundes­re­gie­rung getragen. Die Geschäfts­stelle von „Jugend forscht“ in Hamburg wird vom Bundes­mi­nis­te­rium für Bildung und Forschung finan­ziert. Seit 1977 ist der jeweils amtie­rende Bundes­prä­si­dent Schirm­herr.

Mehr zum Regio­nal­wett­be­werb: www.die-braunschweigische.de

Mehr unter zu „Jugend forscht“:  www.jugend-forscht.de

Video zum Forschungs­standort Braun­schweig: www.der-loewe.info/braunschweigische-spaziergaenge‑5

 

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