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Nicht einfach: zweimal ziehen, einmal prellen

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Die Hans-Würtz-Schule richtete das 35. Rollstuhlbasketball-Turnier aller norddeutschen Förderschulen für körperliche und motorische Entwicklung in Braunschweig aus.

Der Motivationsgrad und die Begeisterung der Spielerinnen und Spieler hätte nicht größer sein können an diesem Nachmittag in der Sporthalle der IGS Franzsches Feld. „Einige aus unserem Team haben erzählt, dass sie in der Nacht vor Aufregung und Vorfreude gar nicht richtig schlafen konnten“, berichtet Christian Skuballa, Konrektor der Hans-Würtz-Schule und Sportlehrer. Gleich zwei Teams haben er und seine Kollegin Stephanie Heine beim 35. Rollstuhlbasketball-Turnier aller norddeutschen Förderschulen für körperliche und motorische Entwicklung am Start. Die Unterstützung für die Heimteams war enorm, die Tribüne mit Eltern, Verwandten und Freunden gut gefüllt. Die Schülerinnen und Schüler der Hans-Würtz-Schule werden diesen Tag wohl nie vergessen und in sehr guter Erinnerung behalten.

Gelebte Inklusion

Beeindruckende Dynamik in der Leistungsklasse A. Szene aus dem Spiel Seeparkschule Wesermünde gegen Heinrich-Böll-Schule Göttingen. Foto: Der Löwe

„Grundsatz dieses Turniers war von Beginn an, dass jeder mitmachen und dabei sein kann. Durch diese spezielle Sportart haben die Schülerinnen und Schüler eine außergewöhnliche Chance des sportlichen Wetteiferns und miteinander Messens außerhalb ihres jeweils eigenen Schulsystems“, beschreibt Marita Stewen, Schulleiterin der Hans-Würtz-Schule. Braunschweigs Sozialdezernentin Christina Rentzsch sprach von „gelebter Inklusion“. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Richard Borek Stiftung und der Kroschke Kinderstiftung. Seit seiner Premiere 1987, ebenfalls in Braunschweig, ist das Turnier ein ganz besonderes Ereignis für eine Schülerschaft mit verschiedensten Handicaps.

Drei Leistungsklassen

Mit insgesamt 17 teilnehmenden Mannschaften aus zwölf Schulen und rund 170 Sportlerinnen und Sportler war das Turnier für die ausrichtende Hans-Würtz-Schule ein Großereignis. „Die Vorbereitungen haben mit dem Beginn des Schuljahres begonnen, sowohl für die Organisation als auch im Training mit unseren beiden Mannschaften“, erläutert Christian Skuballa. Gespielt wurde in den drei Leistungsklassen A, B und C. Die Einordnung nahmen jeweils die Schulen selbst vor.

In der Leistungsklasse B spielte die Hans-Würtz-Schule (lila Trikots) gegen die Paul-Goldschmidt-Schule Bremen. Der Löwe

Die Hans-Würtz-Schule erreichte in Leistungsklasse C den 3. Platz. In der Leistungsklasse B wurde nur knapp mit Platz vier das Treppchen verpasst. Die teilnehmenden Mannschaften kamen aus Aurich, Bremen, Damp, Dinklage, Göttingen, Kassel, Meppen, Oldenburg, Osnabrück, Osterode und Wesermünde.
Nicht alle Spielerinnen und Spieler sind gehbehindert. Neben dem Ball ist der Rollstuhl ein Spielgerät. Die Rollstühle sind speziell für den Sport konstruiert, leichter, stabiler und wendiger als jene für den Alltagsgebrauch. Jungen und Mädchen können in den 5er-Mannschaften gemischt antreten. Je nach Leistungsklasse differiert die Höhe der Körbe. Die Kategorie A spielt auf die normalen Basketballkörbe (3,05 m), Kategorie B auf Körbe ohne Brett in 2,25 m Höhe und Kategorie C auf Körbe ohne Brett in 2,05 Meter. Nach zwei Zügen an den Rädern der Rollstühle muss der Ball geprellt oder gepasst werden.

Disco und Kino am Abend

Abends wurden sowohl die Siegerteams als auch alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Aula der Hans-Würtz-Schule geehrt, bevor das Turnier mit einer Disco und einem Kinoprogramm ausklang. Übernachtet wurde in Klassenzimmern. Nach einem gemeinsamen Frühstück brachen die auswärtigen Teams zur Heimreise an. „Sowohl der sportliche Wettbewerb als auch der gesellige Teil der Veranstaltung fördern die Teilhabe der Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben“, sah sich Marita Stewen, Schulleiterin der Hans-Würtz-Schule, nach diesem 35. Turnier in ihren Mühen bestätigt. Insgesamt 90 Helferinnen und Helfer haben für den reibungslosen Ablauf gesorgt.

Die Spielerinnen und Spieler der Hans-Würtz-Schule: Mirja Jürgenson, Giuliana Ciolli, Younes Essouda, Max Voges, Justin Kirchberger, Vivien Müller, Dominic Förster, Louis Ahlfänger, Mohammad Al Ashek, Noah Zühlsdorf, Lennox Kaps, Max Dorka. Vorne links Trainerin Stephanie Heine, hinten (Zweiter von links) Trainer Christian Skuballa. Foto: Hans-Würtz-Schule

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