Braun­schweiger Schüler kamen mit Roboter „Salty“ bis ins Finale

Bei der „First Lego League“ standen die Schüler und Schülerinnen der Ricarda-Huch-Schule schon zum zweiten Mal im Europa-Finale. Foto: Privat/ Schule/FMN

In Davos schnitten die jungen Program­mierer richtig gut ab. Jetzt geht es für sie weiter nach Norwegen.

Sie können richtig stolz sein auf ihre Leistung: Das Team „rhsRobotX“ der Ricarda-Huch-Schule in Braun­schweig hat bei der diesjäh­rigen „First Lego League“ gezeigt, was es kann. Erst beim Regio­nal­wett­be­werb in Braun­schweig, dann auf Bundes­ebene in Aachen und im April beim Europa-Finale in Davos. Dort traten vor kurzem die besten 25 Teams aus Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz an. Die Braun­schweiger kamen auf den zweiten Platz. Spitze!

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 27.04.2024

Immer mit dabei: Roboter „Salty“. Ihn haben die Jugend­li­chen selbst gebaut und program­miert, und zwar – diese Info gilt den Einge­weihten – in der Program­mier­sprache Python. „Der Roboter muss möglichst optimal laufen und viele Aufgaben erledigen, um Punkte zu sammeln. Dazu müssen wir ihn immer wieder testen und vor Ort die Program­mie­rung gegebe­nen­falls anpassen“, erklären die Schüler. „Salty“ orien­tiert sich bei seinem Parcours auf dem Spielfeld mithilfe von Licht­sen­soren.

Die Jury befand: Die Braun­schweiger sind „ein gut geöltes Team“

Ganz wichtig im Wettbe­werb: Dass das Team sich gut versteht, Hand in Hand arbeitet und die Nerven bewahrt. Im Feedback-Bogen für das Braun­schweiger Team stand am Ende unter anderem „Metaebene der Aufgabe top verstanden“ sowie „gut geöltes Team“. Na, ein solches Lob muss doch runter­gehen wie Öl!

Dem Team gehören an: Matteo aus der 6. Klasse, Julius aus der 7. sowie Cara, Mio, Lennart, Christian, Martin und Julian aus der 10. Ihre Betreuer: Infor­ma­tik­lehrer Benjamin Sauer­stein, Entwick­lungs­in­ge­nieur Maximi­lian von Unwerth und Titus aus der Oberstufe.

Sauer­stein sagt über seine AG stolz: „Die sind super. Die sind ganz eng beisammen, das ist ein großer Bonus. Sie wohnen beisammen, kennen sich schon lange und sind unter­ein­ander befreundet. Da halten sie auch mal den ein oder anderen Streit aus.“ Nicht nur in der Schule, auch privat hat sich das Team getroffen, um sich optimal auf die Wettbe­werbe vorzu­be­reiten.

Bei der Großmutter durften sie ein eigenes Roboter­zimmer einrichten

Diese Aufnahme entstand bei der „First Lego League“ in Aachen. Foto: Privat/ Schule/FMN

Die Schüler berichten: „Dass es unser Team schon seit fünf Jahren gibt, merken wir, da wir doch schon sehr erfahren sind. Besonders toll war es in diesem Jahr, dass wir neben der Schule auch bei der Oma eines Teammit­glieds ein eigenes Roboter­zimmer einrichten konnten.“ Übrigens: Im vergan­genen Jahr hatten sie sich auch schon für das Europa-Finale in Dresden quali­fi­ziert. Seitdem sind zwei neue Jugend­liche hinzu­ge­kommen.

Der Name „Salty“ hat übrigens eine besondere Bedeutung, wie Schülerin Cara erklärt: „Er heißt so, weil unser ganzes Team gerne Salzstangen isst.“ Nerven­nah­rung, sozusagen. Das Salz in der Suppe.

Vor einem Jahr hatten die Schüler und Schüle­rinnen unserer Redaktion berichtet, wie alles begann: mit einem Lego-Geschenk zu Weihnachten. Seitdem haben die Jungen und Mädchen unglaub­lich viel Zeit mit den bunten Bausteinen verbracht und ganz spiele­risch auch das Program­mieren erlernt. Und sie haben viel erlebt und Aufmerk­sam­keit erregt: Das NDR-Fernsehen hat bereits einen Beitrag in der Sendung „Hallo Nieder­sachsen“ ausge­strahlt, im Radio waren sie auch schon.

Im Mai geht es zur „Open European Champi­on­ship“ in Norwegen

Für den Sieg in Davos hat es nicht ganz gereicht. Aber vom 13. bis 17. Mai, da dürfen sie noch einmal auf inter­na­tio­naler Bühne zeigen, was sie können: beim Turnier „Open European Champi­on­ship“ in Norwegen, in der Kultur­haupt­stadt 2024 Bodø im Norden des Landes. Enttäuscht, dass es in Davos „nur“ der zweite Platz war, sei deshalb niemand, versi­chert Lehrer Sauer­stein. Alle freuen sich auf Norwegen, auf den Austausch mit Roboter-Teams aus aller Welt!

Natürlich entstehen bei den Fahrten zu den Wettbe­werben auch Kosten. Deshalb mussten die Schüler Sponsoren finden. Unter­stüt­zung bekamen sie von der BLSK, von eves_IT, I‑Serv, dem Techni­ker­verein Braun­schweig 1887 und der Öffent­li­chen.

Organi­siert wird die „First Lego League“ seit 2001 vom Verein „Hands on Techno­logy“, der dabei von vielen lokalen Partnern unter­stützt wird. Die Mission des Vereins ist es nach eigenen Angaben, techni­sche Kompe­tenzen zu vermit­teln, aber auch, Kinder und Jugend­liche zu befähigen, Technik sinnvoll zu nutzen, selbst­ständig zu denken, Ideen zu kommu­ni­zieren und ein gutes Mitein­ander zu leben. Mit Blick auf „rhsRobotX“ kann man sagen: Mission erfüllt!

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 27.04.2024 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article242188612/Braunschweiger-Schueler-kamen-mit-Roboter-Salty-bis-ins-Finale.html

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