Seit 1822 ein braun­schwei­gi­sches Glanz­stück

Einer der schönsten Orte in Braunschweig, der Löwenwall, wird aufwändig saniert. Foto: Der Löwe

Im Rahmen des fünften Grünver­trags zwischen der Stadt Braun­schweig und der Richard Borek Stiftung wird der Löwenwall gründlich saniert.

Der Löwenwall mit dem von vier Löwen einge­fassten Vater­län­di­schen Denkmal und den beiden großzü­gigen Brunnen zählt zu den schönsten Orten Braun­schweigs. Die Promenade ist Teil des Wallrings, der vom Jahr 1800 an auf der die Stadt einst umgebenden Basti­ons­be­fes­ti­gung angelegt wurde. Geplant wurde die bis heute Braun­schweig städte­bau­lich prägende Umgestal­tung von Peter Joseph Krahe (1758–1840). Die seit August vergan­genen Jahres laufende Sanierung soll nach Auskunft der Stadt­ver­wal­tung nach Möglich­keit in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Aktuell wird im östlichen Bereich gearbeitet. Foto: Der Löwe

800.000 Euro Kosten

Der Grünflä­chen­aus­schuss hatte bereits 2020 einen Kosten­rahmen von rund 800.000 Euro bewilligt. Die Sanierung wird von der Richard Borek Stiftung im Rahmen des sogenannten Grünver­trags mit der Stadt gefördert. Die Verein­ba­rung wurde 2021 um weitere fünf Jahre verlän­gert. Weitere gemein­same Projekte sind in Viewegs Garten, im Bürger- und Prinzen­park sowie im Natur­schutz­ge­biet Riddags­hausen geplant.

Aktuell werden Landschafts­bau­ar­beiten im östlichen Bereich des Löwen­walls zur Oker hin erledigt. Dort werden neue Wege angelegt, die auch von gehbe­hin­derten Menschen genutzt werden können. Die Wege werden zu einem Rondell führen, dass in seiner Mitte mit einem Felsen versehen wird, aus dem Trink­wasser fließen wird. Das Platz­ron­dell liegt knapp einen Meter tiefer als der Monuments­platz. In die Böschungen werden Sitzstufen mit Sicht auf die Oker integriert. Einge­fasst wird das Ganze von einer Treppen­an­lage. Das Rondell erinnert die ehemalige Trink­halle, die sich genau dort einst befand.

Kastanien nachge­pflanzt

Ende September werden die Rasen­flä­chen nördlich und südlich des Obelisken saniert. Darüber hinaus wird in diesem Zuge die Bereg­nungs­an­lage komplett erneuert. Bereits abgeschlossen ist die Verbes­se­rung der Baumstand­orte durch ein luftdurch­läs­siges und zugleich tragfä­higes Baumsub­strat. Stark geschä­digte Kastanien wurden ersetzt und die Rasen­fläche mit Dolomit-Kalkstein einge­fasst.

Der mittige Obelisk erinnert an die in den Freiheits­kriegen gegen Napoleon I. gefal­lenen Herzöge Carl Wilhelm Ferdinand (1735–1806) und seinen Sohn Friedrich Wilhelm, den Schwarzen Herzog (1771–1815). Errichtet wurde es 1822/23 auf Initia­tive einfluss­rei­cher Bürger nach Plänen von Peter Joseph. Der Obelisk ist 22 Meter hoch. Das Monument besteht zu großen Teilen aus in Zorge/Harz gegos­senen Eisen­platten. Im Auftrag der Stadt und mit Unter­stüt­zung der Richard Borek Stiftung war die goldene Schrift 2017 aufwändig restau­riert worden.

Weitere Koope­ra­tionen

Neben dem sogenannten Grünver­trag existieren zwei weitere langjäh­rige und jeweils bereits dreimal verlän­gerte Verein­ba­rungen zwischen der Stadt Braun­schweig und der Richard Borek Stiftung. Dabei geht es einer­seits um die finan­zi­elle Förderung denkmal­pfle­ge­ri­scher Projekte der Stadt sowie anderer­seits um Maßnahmen zu denkmal­ge­schützten Anlagen und Bauten im kirch­li­chen oder privaten Eigentum. Ziel der Richard Borek Stiftung ist es jeweils, Braun­schweigs Stadtbild langfristig zu berei­chern und zu verschö­nern.

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