Stadt­spa­zier­gang mit Kult(ur)

Die erste Folge der Stadtfinder führte entlang der Oker. Foto: Stephen Dietl.
Die erste Folge der Stadtfinder führte entlang der Oker. Foto: Stephen Dietl.

Stadt­fin­der­tour Folge VI: Am Freitag, 15. September laden die Stadt­finder zur Erkundung Wolfen­büt­tels ein. Die Besucher erwartet dabei kein gewöhn­li­cher Stadt­rund­gang, mehr wird nicht verraten.

Das Prinzip der Stadt­finder: Alle Inter­es­sierten kommen an einem festge­legten Treff­punkt zusammen und treten gemeinsam eine Reise ins Ungewisse an. Auf einer geführten Route geht es durch die Stadt. Zwischen­durch gibt es immer wieder künst­le­ri­sche Aktionen, Walking acts, Musik, Lesungen. „Wir verraten vorher nicht, wo es hingeht und was unterwegs passiert“, erklärt Stephen Dietl vom Organi­sa­ti­ons­team der Stadt­finder. Tradition hat lediglich der Abschluss bei Bier und Bratwurst nach einer etwa dreistün­digen Tour. „Aber auch der Ort bleibt geheim.“

Die sechs Stadt­finder Christian Cordes, Christo Camillo Czichy, Jan Engelken, Sara Ibendahl, Stefan Zeuke und Stephen Dietl haben sich 2014 zusam­men­ge­funden mit dem Ziel, Kreative der Region mitein­ander in Kontakt zu bringen. „Wir wollten ein nieder­schwel­liges Netzwerktreffen für Kreative organi­sieren und zeigen, dass man mit wenig Geld viele Leute vernetzen kann. Ohne Power Point, Lachs­häpp­chen und Krawatte“, berichtet Dietl von den Anfängen. Bei der Premiere kamen 90 Leute zusammen, bei der bisher letzten Folge im Sommer 2016 waren es bereits 500, die große Resonanz hat auch die Organi­sa­toren überrascht.

Der große Erfolg freut die Organi­sa­toren natürlich, stellt sie aber auch vor neue logis­ti­sche Heraus­for­de­rungen. Besonders Aktionen, die in geschlos­senen Räumen statt­finden, sind für mehrere hundert Menschen schwierig zu planen. Ihrem Anspruch, Kunst und Kultur ironisch zu brechen wie den Auftritt einer Blaska­pelle gemeinsam mit Rappern, ein Shanty-Chor in einem Nachtclub oder eine Heavy-Metall-Lesung von einer Kanzel sind die Organi­sa­toren treu geblieben. Sie haben wieder viel Engage­ment und Energie in die Zusam­men­stel­lung des Programms inves­tiert. Dafür nutzen sie ihr eigenes Netzwerk und die Kontakte in die freie Kreativ­szene in der Region. Das Publikum kann also gespannt sein auf Kunst und Kultur zum Anschauen, Zuhören und Mitmachen, Skurriles und Ungewöhn­li­ches an außer­ge­wöhn­li­chen Orten.

Zum ersten Mal findet nun eine Tour nicht in Braun­schweig statt. „Wir sind gespannt, ob wir die Wolfen­büt­teler ebenso mobili­sieren können wie die Braun­schweiger – oder die Braun­schweiger, nach Wolfen­büttel zu fahren“, freut sich Dietl auf die Premiere in der Lessing­stadt. Der erste Anlauf der Tour war im Juli hochwas­ser­be­dingt abgesagt worden, nun sind die Wetter­aus­sichten besser. „Trotzdem sollten sich alle wetter­fest anziehen mit gutem Schuhwerk“, bittet Dietl, schließ­lich dauert die Tour drei bis vier Stunden.

Zwei Folgen im Jahr auf die Beine zu stellen haben sich die Stadt­finder als Ziel gesetzt. Seit der zweiten Folge ist die Braun­schwei­gi­sche Stiftung als Haupt­för­derer dabei und seit diesem Jahr können die Stadt­finder mit einer Konti­nui­täts­för­de­rung über fünf Jahre planen.

Neben den Touren veran­stalten die Stadt­finder weitere Aktionen im Stadtraum. So waren sie am Programm des Licht­par­cours 2016 beteiligt und organi­sieren das Begleit­pro­gramm zur Tetzel-Kiste, einem Projekt der Stadt Braun­schweig zum Refor­ma­ti­ons­jahr.

Infor­ma­tion

Freitag, 15. September 2017

Treff­punkt 18:00 vor der Trini­ta­tis­kirche in Wolfen­büttel

Eintritt frei

Mehr Infos unter www.die-stadtfinder.de

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