Stella Ohlms arbeitet mit Blüten und Blättern

Stella Ohlms vor einem ihrer großformatigen Gemälde. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp
Stella Ohlms vor einem ihrer großformatigen Gemälde. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp

Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz vergibt die mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Diplom­sti­pen­dien 2020 an drei künst­le­ri­sche Positionen.

Gleich zwei Projekte will Stella Ohlms, Studie­rende an der Hochschule für Bildende Künste, im Rahmen des von der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz verge­benen Diplom­sti­pen­diums 2020 schaffen: Einer­seits möchte sie zwei bis drei Bücher mit Tusche­zeich­nungen füllen und herstellen, anderer­seits weiter mit ihrem Haupt­me­dium, der Malerei auf großfor­ma­tigen Leinwänden, arbeiten. Dank der SBK-Förderung ist das der 25-Jährigen möglich.

Förderung seit 1993

Bereits seit 1993 – damals noch als Braun­schwei­gi­scher Kloster- und Studi­en­fond – stellt die SBK jährlich 12.000 Euro zur Verfügung, um vielver­spre­chende Studie­rende der Hochschule für Bildende Künste in Braun­schweig zu unter­stützen. Die Bewerbung ist seit 2009 für Absol­venten des Diplom­stu­diums der Freien Kunst gedacht. Das Stipen­dium erfolgt nach Abschluss des Diplom­stu­diums und ist an die Reali­sie­rung eines künst­le­ri­schen Projekts gebunden.

Stella Ohlms ist neben Conrad Veit und dem Künst­lerduo Lukas Harris und Torben Laib Preis­trä­gerin des Jahrgangs 2020. Beworben hatten sich insgesamt 23 Studie­rende mit ihren Vorhaben. Die Dotierung teilen sich drei künst­le­ri­sche Positionen. Der Löwe stellt die Projekte der Preis­träger in loser Folge vor. Mit Stella Ohlms, die an der HBK in der Grund­klasse Jana Gunst­heimer und in der Fachklasse Olav Chris­to­pher Jenssen studierte, starten wir.

Bücher als Gesamt­kunst­werke

„Meine Vorstel­lung ist, dass ich zwei oder drei neue Bücher im Format von ca. 60 x 50 cm oder größer anfertige. Diese möchte ich dann in einer Ausstel­lungs­si­tua­tion auf flachen Podesten neben- oder unter­ein­ander liegend präsen­tieren“, schil­derte sie der Jury ihr Projekt Nr. 1. Es handelt sich bei diesen Büchern um Gesamt­kunst­werke, in die die Künst­lerin Gefühls­zu­stände, Erinne­rungen und Moment­auf­nahmen von Atmosphären in Form von Aquarellen, Tusche­zeich­nungen und auch Gedichten und Worten aufs Papier bringt.

Materia­lien aus der Natur

Im Projekt Nr. 2 will Stella Ohlms an eine maleri­sche Gemein­schafts­ar­beit mit ihrem Kommi­li­tonen Maxim Gunga aus dem Jahr 2018 anknüpfen. „Mein Plan für das Jahr ist, mit Blumen und Pflanzen zu experi­men­tieren. Ich habe damit schon Erfah­rungen gesammelt und finde das Sujet, das sich aus Experi­menten mit der Malerei und Materia­lien aus der Natur ergibt, sehr einzig­artig und inter­es­sant. Für mich eröffnen sich durch die Arbeit mit Blüten und Blättern ganz neue Ebenen der Malerei“, schildert sie ihre Motiva­tion. Es sollen einige Keilrahmen im Größen­rahmen von ungefähr 1,80 x 2,20 m entstehen. Stella Ohlms malt darauf mit Schellack und Pigmenten, manchmal auch Ölfarben und Ölkreiden.

Brillante maleri­sche Inten­sität

Die Jury fand ihre Bewer­bungs­un­ter­lagen bestechend. In der Begrün­dung heißt es: „Stella Ohlms besticht durch brillante maleri­sche Inten­sität – sowohl im großen Format auf beispiels­weise 300 cm bis 400 cm hoher Leinwände als auch in handhab­baren Formaten der gezeigten Bücher. Ihre Kunst ist seismo­gra­fisch wie ein Tagebuch.“

Die Jury gehörten Dr. Bettina Ruhrberg (Mönche­haus Museum Goslar), Prof. Thomas Virnich (HBK) und Fabian Bruns (SBK) sowie ohne Stimme Karen Klauke (HBK) an.

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