Neues Studie­ren­den­haus der TU Braun­schweig soll ewig halten

Das Studierendenhaus an der Pockelsstraße wurde am 16. Juni 2023 offiziell eingeweiht. Foto: TU Braunschweig/ Kristina Rottig

Das Gebäude ist als Vorzei­ge­pro­jekt in Sachen zirku­läres Bauen angelegt. 

Es soll Menschen verbinden, Lernerfolge verspre­chen, archi­tek­to­ni­sche Ästhetik verbreiten und bei all dem noch ein Leucht­turm-Projekt in Sachen nachhal­tiges Bauen sein, das über die ganze Region hinweg strahlt: Das neue, zentrale Studie­ren­den­haus der TU Braun­schweig wurde der Studie­ren­den­schaft übergeben. Von einem „bedeu­tenden Meilen­stein“ sprach TU-Präsi­dentin Angela Ittel.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl­ar­tikel ist zuerst erschienen am 16.6.2023

Für 5,2 Millionen Euro wurde das kasten­för­mige Gebäude von Februar 2020 bis November 2022 in Modul­bau­weise errichtet. Es steht inmitten der Altge­bäude der TU und macht damit eine weitere archi­tek­to­ni­sche Epoche erlebbar, so sieht es jeden­falls Joachim Schachtner, Staats­se­kretär im Wissen­schafts­mi­nis­te­rium. 160 Arbeits­plätze für die Studie­renden stehen bereit; das Haus soll vor allem als flexibler Lernort genutzt werden, aber auch zum Austausch, als Treff­punkt und Veran­stal­tungsort dienen.

Die Bestand­teile des Studie­ren­den­hauses sind wieder­ver­wendbar

Entwi­ckelt von zwei ehema­ligen Archi­tek­tur­stu­die­renden der TU, soll das Gebäude ein Vorzei­ge­mo­dell für nachhal­tiges, zirku­läres Bauen darstellen. Zentrale Punkte dabei: Alle Bauteile des vollver­glasten Hauses sind wieder­ver­wendbar, die Wärme­ver­sor­gung läuft über Fernwärme, die wiederum zu 80 Prozent aus regene­ra­tiven Quellen stammt. Im Sommer tragen zwei Erdsonden zur Kühlung bei.

Es soll Menschen verbinden, Lernerfolge verspre­chen, archi­tek­to­ni­sche Ästhetik verbreiten und bei all dem noch ein Leucht­turm-Projekt in Sachen nachhal­tiges Bauen sein, das über die ganze Region hinweg strahlt: Das neue, zentrale Studie­ren­den­haus der TU Braun­schweig wurde am Freitag der Studie­ren­den­schaft übergeben. Von einem „bedeu­tenden Meilen­stein“ sprach TU-Präsi­dentin Angela Ittel.

Für 5,2 Millionen Euro wurde das kasten­för­mige Gebäude von Februar 2020 bis November 2022 in Modul­bau­weise errichtet. Es steht inmitten der Altge­bäude der TU und macht damit eine weitere archi­tek­to­ni­sche Epoche erlebbar, so sieht es jeden­falls Joachim Schachtner, Staats­se­kretär im Wissen­schafts­mi­nis­te­rium. 160 Arbeits­plätze für die Studie­renden stehen bereit; das Haus soll vor allem als flexibler Lernort genutzt werden, aber auch zum Austausch, als Treff­punkt und Veran­stal­tungsort dienen.

Die Bestand­teile des Studie­ren­den­hauses sind wieder­ver­wendbar

Entwi­ckelt von zwei ehema­ligen Archi­tek­tur­stu­die­renden der TU, soll das Gebäude ein Vorzei­ge­mo­dell für nachhal­tiges, zirku­läres Bauen darstellen. Zentrale Punkte dabei: Alle Bauteile des vollver­glasten Hauses sind wieder­ver­wendbar, die Wärme­ver­sor­gung läuft über Fernwärme, die wiederum zu 80 Prozent aus regene­ra­tiven Quellen stammt. Im Sommer tragen zwei Erdsonden zur Kühlung bei.

Holz ist auch verbaut, das passt zum natur­nahen Prinzip, genau wie der Umstand, dass man durch die gläserne Hülle und offene Raumge­stal­tung von fast überall die umgebenden Bäume sehen kann.

Stahl: Aufwendig in der Produk­tion, dafür langlebig und vielseitig

Und: Obwohl Stahl unter einem hohen Energie­auf­wand produ­ziert werde, sei der Baustoff trotzdem nicht per se unnach­haltig. Denn im Gegensatz zu Beton­ele­menten, die nach dem Abriss eines Gebäudes kaum wieder verwendet werden können, habe Stahl eine lange Lebens­dauer und sei versa­tiler. „Dieses Haus könnte man abbauen und woanders hinstellen“, sagt Gustav Düsing, „auch in einer anderen Form, zum Beispiel als L.“

Ist das also die schöne neue Zukunft? „Ideal wäre es, gar nicht zu bauen, oder Bestands­ge­bäude zu erhalten“, räumt Düsing ein. Im Sinne des zirku­lären Bauens, bei dem Baustoffe und ‑module immer wieder verwendet werden können, gebe es Bemühungen, eine Datenbank für recycel­bare Bauteile aufzu­bauen, sagt Düsing. Darüber könnten Baufirmen Bestand­teile aus anderen Gebäuden, die abmon­tiert werden sollen, recher­chieren und für ihre Projekte einsetzen.

Heizung und Kühlung funktio­nieren auch über passive Wirkungs­weisen

Was ist mit dem drängenden Thema des Heizens? Im Studie­ren­den­haus setzen die Archi­tekten auch auf passive Wirkungs­weisen. Im Sommer spenden die umlie­genden Bäume sowie eine Überda­chung Schatten, sagt Max Hacke. „Wir haben keine Lüftungs­an­lagen“, sagt er, vieles funktio­niere über sich öffnende Fenster (das tun sie auch automa­tisch, wenn der CO2-Gehalt im Raum zu hoch wird) oder Lüftungs­schlitze in den Fenster­rahmen. Eine Klima­an­lage gibt es nicht, zwei Erdsonden führen im Sommer überschüs­sige Wärme ins Erdreich ab.

Im Winter soll neben der Fernwärme-Heizung auch die Sonne die Räume aufwärmen. „Wir rechnen damit, dass die CO2-Bilanz besser ausfällt als erwartet, weil diese Aspekte in unserer ursprüng­li­chen Berech­nung nicht aufge­führt waren“, sagt Max Hacke. Auch für das Archi­tek­tenduo sei es spannend zu sehen, wie und ob ihre Pläne auch tatsäch­liche Wirkung zeigten.

Wer seine Ruhe haben will, kann sie durch Vorhänge und Akustik­de­cken bekommen

Für viele Studie­renden dürfte die nachhal­tige Ausrich­tung ihres neuen Lernortes erfreu­lich sein. Aber kann man hier auch gut arbeiten? Die ersten Urteile von Helena Wichmann, Präsi­dentin des Studie­ren­den­par­la­mentes sowie Lilli Raudinat und Clara Sophia Weller aus der Fachgruppe Archi­tektur fallen positiv aus. „Vieles schätzt man erst, wenn es fehlt“, sagt Helena Wichmann; nach der langen Corona-Phase freuten sich die Studie­renden über den Ort des Austau­sches.

Daneben schätze man auch, dass die Arbeits­plätze variabel seien; Möbel schnell und einfach umgestellt werden könnten. Spezielle Vorhänge schlucken den Schall, wenn man ein Séparée braucht. Teppich und Akustik­de­cken erfüllen denselben Effekt. Bei der Konzep­tion des Hauses waren auch die Studie­renden beteiligt. „Wir freuen uns, dass unsere Stimmen gehört werden“, sagt Clara Sophie Weller.

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