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Die gepflegten Parks sind ein Qualitätsmerkmal

Das restaurierte Tor zur Parkanlage Inselwall. Foto: Peter Sierigk
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Richard Borek Stiftung und die Stadt Braunschweig sanieren seit 20 Jahren gemeinsam historische Grünanlagen.

Braunschweig glänzt im Vergleich zu anderen Großstädten mit einer stolzen Anzahl historischer Parkanlagen und Friedhöfe. Vor allem ihr hervorragendes Erscheinungsbild und ihr sehr guter Pflegezustand lassen die Grünflächen zu einem urbanen Qualitätsmerkmal und einem Quell der Lebensqualität werden. Das dafür verantwortliche Sanierungskonzept wird im harmonischen Zusammenspiel zwischen der Stadt und der Richard Borek Stiftung in Expertenkreisen, etwa vom Landesamt für Denkmalpflege, längst als vorbildlich angesehen. Aktuell ist die vierte Vereinbarung in Kraft getreten.

„Ohne die großzügige Förderung durch die Richard Borek Stiftung wären die Sanierungen historischer Parkanlagen und Friedhöfe für die Stadt in der tatsächlich umgesetzten Güte niemals darstellbar gewesen“, sagt Ralf Günther, Fachbereichsleiter Stadtgrün bei der Stadt. Die Initiative der Richard Borek Stiftung habe stets weitere Investitionen ausgelöst. Sei es durch die Stadt selbst oder durch Partner wie das Land Niedersachen, die Technische Universität oder den Evangelisch-lutherischen Kirchenverband Braunschweig. Die Investitionen in die Parks der Stadt seien außergewöhnlich, ihr Ergebnis ebenso.

Ein Blick aus der Vogelperspektive offenbart die städtebauliche Besonderheit, die die Basis für die „grüne Lunge“ Braunschweigs darstellt. Der mittelalterliche Stadtkern wird vom Okerumflutgraben umgeben. Einst befanden sich dahinter aufgeschüttete Festungsanlagen, die die Stadt vor Angreifern schützen sollten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die sogenannten Wallanlagen, wegen der modernen Waffen zur Verteidigung nutzlos geworden, nach Plänen von Peter Joseph Krahe, dem damaligen Leiter des Bauwesens im Herzogtum Braunschweig, in Promenaden umgestaltet. Und dieses Promenadensystem ist seit Jahrhunderten erhalten und lädt noch heute zum Spazierengehen, Radfahren und Laufen oder einfach zum Verweilen und Entspannen ein.

Die Menschen genießen die hohe Qualität der Parkanlagen. Es ist eine Freude, das bunte Treiben an Frühlings- oder Sommertagen zu entdecken, im Herbst Kinder beim Drachen-steigen-lassen und im Winter beim Rodeln zu sehen. „Die Sanierungen sind natürlich auch eine Verpflichtung für die Stadt. Gegenstand der Vereinbarung mit der Richard Borek Stiftung ist ja stets auch sich anschließende Pflegekonzepte, damit die Veränderungen auch nachhaltig Bestand haben“, erklärt Fachbereichsleiter Ralf Günther.

Braunschweig-Besucher sind jedenfalls stets begeistert von der grünen Innenstadt mit Theaterpark, Museumspark, Inselwallpark oder auch vom etwas abseits gelegenen Richmond-Park und vom Prinz-Albrecht-Park, der bis 2011 ein großer Sanierungsschwerpunkt war. Das Stadtmarketing hat das Bemerkenswerte längst für sich entdeckt und wirbt ganz offensiv mit dem „grünen Image“ der Stadt, etwa in seinen stimmungsvollen Imagefilmen.

Von diesem Frühjahr an wird als nächster Schritt nun der Bürgerpark in Angriff genommen und bis 2018 sukzessive zu einem weiteren Beispiel der gelungenen Braunschweiger Grünflächen-Konzeption entwickelt. Der operative Teil obliegt dabei wie immer der Stadt. Die Richard Borek Stiftung leistet die Anschubfinanzierung.

Seit 1993 besteht die überaus gedeihliche Zusammenarbeit. Damals wollte sich Braunschweig um die Landesgartenausstellung bewerben. Zu der Bewerbung kam es seinerzeit nicht, aber die Fördervereinbarung mit der Richard Borek Stiftung hat bis heute Bestand. Seither wurden diverse Platz- und Grünanlagen in Braunschweig saniert. Den Anfang machte einst der Richmond-Park. Mit dem Westgiebel des Gewandhauses, dem Obelisken auf dem Löwenwall, dem Heinrichsbrunnen und dem Gauß-Denkmal wurden anfänglich auch historische Bauobjekte wieder auf Vordermann gebracht. Mittlerweile sind für Denkmalpflegeobjekte eigene Vereinbarungen zwischen der Stadt und der Richard Borek Stiftung getroffen worden.

Ziel der Sanierungskonzepte für die historischen Friedhöfe war und ist es, unter Einbeziehung der verbliebenen historischen Grabmale und Grabstätten den ursprünglichen Charakter als Begräbnisstätte weitestgehend zurückzugeben und sie darüber hinaus als qualitätsvolle Grünanlagen, als Teil des Quartiers zu gestalten. Das ist zum Beispiel beim Garnison-/Katharinenfriedhof an der Pockelsstraße hervorragend gelungen.

Braunschweig kann sich freuen über eine derartige und vor allem auch langfristige Kooperation. Die Stadt erfährt so immer wieder Aufwertungen, die sie aus eigener Kraft nicht stemmen könnte.

Die Projekte

1994/1995: Westgiebel Gewandhaus, Platzgestaltung an der Martinikirche, Richmondpark, Museumspark.

1997/1998: Obelisk am Löwenwall, Theaterpark, Werkstättenweg, Petrifriedhof, Gaußberg.

1999/2000: Heinrichsbrunnen, Arboretum, Inselwallpark.

2001-2004: Mittelstreifen Jasperallee, Wildgehege, Sanierung Friedhöfe St. Petri, St. Ulrici, St. Martini, St. Andreas. Reformierter Friedhof.

2005-2011: Prinz-Albrecht-Park, Sanierung Katharinenfriedhof, Reformierter Friedhof.

Mehr Informationen: http://www.braunschweig.de/leben/im_gruenen/143010100000213218.html

Fotos

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