Auf der Suche nach neuen Ideen

Die Gruppe der Auszubildenden besuchte während des Workshops auch die Klostergärtnerei. Foto: Andreas Greiner-Napp
Die Gruppe der Auszubildenden besuchte während des Workshops auch die Klostergärtnerei. Foto: Andreas Greiner-Napp

Ganztä­giger Workshop mit Auszu­bil­denden gab Impulse zur Steige­rung der Attrak­ti­vität des Kloster­guts Riddags­hausen.

Das Kloster Riddags­hausen, eines der populärsten Ausflugs­ziele Braun­schweigs, ist bei jungen Erwach­senen bei weitem nicht so bekannt, wie man meinen möchte. Das war eines der überra­schenden Ergeb­nisse eines ganztä­gigen Workshops, den die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, die Evange­li­sche Stiftung Neuerke­rode und die Richard Borek Stiftung gemeinsam mit 40 Auszu­bil­denden aus unter­schied­li­chen Unter­nehmen veran­stal­tete. Am Ende gab es aber vor allem eine ganze Reihe an Ideen, von denen einige weiter­ver­folgt werden sollen.

„Wir müssen überlegen, was wir mit den gewon­nenen Infor­ma­tionen der junge Leute machen, was umzusetzen ist oder auch nicht“, sagte Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz. Mit Blick auf den doch geringen Bekannt­heits­grad Riddags­hau­sens bei den jungen Menschen, meinte Rüdiger Becker, Vorstands­vor­sit­zender der Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode: „Der Workshop hat das erreicht, was wir uns erhofft hatten. Einige Ideen sind vielver­spre­chend. Er hat uns aber auch den Realismus zurück­geben,  den wir für die Weiter­ent­wick­lung des Kloster­guts brauchen“, meinte er.

Die jungen Erwach­senen erhielten zu Beginn des Tages eine Führung durch das Klostergut Riddags­hausen. Später wurde in Gruppen über das Entwick­lungs­po­ten­tial von Kirche und Kloster, Natur­schutz und Umwelt­bil­dung, Kloster­gärt­nerei und Kloster­garten, Diako­nie­sta­tion und Tages­pflege sowie Freizeit­ge­stal­tung beraten.

Teilneh­merin Christina Klein (MDM) gefiel der Workshop: „Ich habe viele neue Eindrücke gewonnen und war überrascht, wie vielfältig Riddags­hausen ist. Im Ergebnis sind eine Reihe sehr guter Ideen entwi­ckelt worden, einige davon sind sicher umsetzbar.“ Maren Schasse (Marien­stift) lobte die Ernst­haf­tig­keit des Workshops. „Man hat gemerkt, dass es den Organi­sa­toren ein großes Anliegen war, die Meinung von uns jungen Leuten zu hören. Alle Äußerungen wurden ernst­ge­nommen. Ich hatte nicht gedacht, dass es ein so inter­es­santer Tag werden würde.“

Margret Heise (Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode), die die Feder­füh­rung für den  Workshop hatte, lobte Ernst­haf­tig­keit und Sensi­bi­lität der Auszu­bil­denden. „Viele von ihnen haben Riddags­hausen erstmals wahrge­nommen und haben sich intensiv auf das Thema einge­lassen.“

Zu den Anregungen zählten vor allem eine bessere Beschil­de­rung, die mit einem Leitsystem schon frühzeitig zum Klostergut Riddags­hausen führt, die Einrich­tung eines außer­schu­li­schen Lernorts, den es bis in die 1990er Jahre unter dem Titel Tages­schule bereits früher gab, und eine „Kräuter­koch­schule“, die sich den Kloster­garten hinter der Kloster­kirche zunutze machen könnte und voll im Trend liegen würde. Darüber hinaus wurden zur konzep­tio­nellen Weiter­ent­wick­lung vor allem auch Gastro­nomie und Hotel­lerie genannt. Einig waren sich Teilnehmer wie Verant­wort­liche, dass das Klostergut nicht zu einem Event­platz werden darf, gleich­wohl mit angemes­senen Open-Air-Veran­stal­tungen wie dem Dorfmarkt punkten könne.

Das Klostergut Riddags­hausen hatte im Jahr 2013 einen neuen Eigen­tümer erhalten. Die Liegen­schaften waren von der Stadt der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz überschrieben worden. Die Kloster­kirche zählt zu den ältesten gotischen Bauwerken Deutsch­lands zählt. Zister­zi­enser begannen 1216 mit dem Bau.

„Wir wollen, dass erlebbar wird, was das Kloster­ge­lände als beson­deren Ort auszeichnet. Mit der Anlage des Kloster­gar­tens, der Streu­obst­wiese und der Renatu­rie­rung des Kloster­parks sind erste Schritte bereits unter­nommen worden, aber es muss weiter­gehen“,  sagte Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, und freute sich über die neuen Impulse.

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