Der Traum vom welfi­schen Königtum

Gerd Biegel hält traditionell einen Silvestervortrag im Kaiserdom Königslutter. Foto: privat

Der tradi­tio­nelle Silves­ter­vor­trag (15 Uhr) im Kaiserdom Königs­lutter von Gerd Biegel, Gründungs­di­rektor des Instituts für Braun­schwei­gi­sche Regio­nal­ge­schichte an der TU Braun­schweig, greift in diesem Jahr der Zeit voraus. Das Thema lautet „Kaiser Lothar und der Traum vom welfi­schen Königtum“. Im Jahr 2025 jährt sich dessen Krönung zum 900. Mal.

1125 wurde der sächsi­sche Herzog Lothar von Süpplin­gen­burg in Mainz zum römisch-deutschen König gewählt. Auf dem Weg zu diesem bedeu­tenden Erinne­rungs­jahr werden der diesjäh­rige und der im nächsten Jahr geplante Silves­ter­vor­trag dieser Entschei­dung gewidmet sein. Die Wahl in Mainz hatte aus damaliger Sicht einen überra­schenden Ausgang und mit Lothar III. als König und Kaiser eine nachhal­tige Strahl­kraft.

Steinernes Zeugnis dieser imperialen Macht­fülle wurde der Kaiserdom in Königs­lutter, der Grabes­kirche für Kaiser Lothar III., Kaiserin Richenza und ihrem Schwie­ger­sohn Heinrich dem Stolzen. Mit letzterem wurden Königs­lutter und der Kaiserdom zur neuen welfi­schen Memori­al­stätte und hatte sich der Weg nach Sachsen geöffnet. Lothars III. »Traum vom welfi­schen Königtum« und einer nachhaltig wirkenden Famili­en­po­litik schien sich zu erfüllen. Ausgangs­punkt war die politi­sche Heirat von Königs­tochter Gertrud mit dem Welfen Heinrich dem Stolzen im Kontext der Königs­wahl. Hinter­grund und reichs­po­li­ti­sche Auswir­kungen dieser Ereig­nisse stehen im Zentrum des diesjäh­rigen Silves­ter­vor­trags.

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