Die Sanierung Ackerhof 2 steht vor dem Abschluss

Ackerhof 2 nach der denkmalgerechten Sanierung. Foto: Elmar Arnhold
Ackerhof 2 nach der denkmalgerechten Sanierung. Foto: Elmar Arnhold

Im Sommer soll die Deutsche Bank Immobi­lien ihre neuen Geschäfts­räume beziehen.

Der letzte Bauab­schnitt zur Rettung des bedeu­tendsten Braun­schweiger Fachwerk­ensem­bles steht unmit­telbar vor dem Abschluss. Noch in diesem Sommer wird der Bauherr, die Borek Immobi­lien GmbH & Co. KG, das Erdge­schoss des Gebäudes Ackerhof 2 an den Mieter Deutsche Bank Immobi­lien übergeben. Im ersten Oberge­schoss entstehen zwei weitere Wohnungen zur Vermie­tung. Das ursprüng­liche Nutzungs­kon­zept hatte die Ansied­lung einer attrak­tiven Gastro­nomie vorge­sehen, um das Gebäude der Allge­mein­heit zugäng­lich zu machen, doch das ließ sich nach den Corona-Jahren nicht mehr reali­sieren.

Die Geschäftsräume der Deutsche Bank Immobilien entstehen. Foto: Der Löwe
Die Geschäfts­räume der Deutsche Bank Immobi­lien entstehen. Foto: Der Löwe

Ältestes inschrift­lich datiertes Fachwerk­haus Deutsch­lands

„Wir sind froh, das Projekt nach mehr als zehn Jahren nun erfolg­reich zum Abschluss gebracht und vermarktet zu haben. Die denkmal­ge­rechte Sanierung war insgesamt sehr aufwändig, aber sie hat sich gelohnt. Mit dem Fachwerk-Ensemble Ackerhof/Ölschlägern/Langedammstraße konnten wir ein Herzstück der charak­te­ris­ti­schen Fachwerk­be­bauung des Magni­vier­tels erhalten“, freut sich Christoph Borek, Geschäfts­führer der Borek Immobi­lien.

Soll nach Möglichkeit sichtbar bleiben: Holzgeflecht aus dem 14. Jahrhundert. Foro: Der Löwe
Soll nach Möglich­keit sichtbar bleiben: Holzge­flecht aus dem 14. Jahrhun­dert. Foro: Der Löwe

Das Haupt­ge­bäude Ackerhof 2 war im Jahr 1432 errichtet worden. Darauf weist die entspre­chende Inschrift in römischen Ziffern (M D CCCC XXX II) auf einem Balken hin. Nach einge­henden Unter­su­chungen des renom­mierten Bauhis­to­ri­kers Elmar Arnhold handelt es sich damit um das älteste durch Inschrift datierte Fachwerk­haus Deutsch­lands. Die weiteren Häuser des Ensembles, die an der Lange­damm­straße und am Ölschlä­gern erhalten und saniert wurden, stammen aus den Jahren 1517, 1645 und 1647.

Die lange Geschichte des Ackerhofs

Seit dem 19. Jahrhun­dert wurde im ganzen Haus Ackerhof 2, vor allem im Erdge­schoss, immer wieder umgebaut. Zuletzt war das Zooge­schäft Adam dort behei­matet. 2013 erwarben die Borek Immobi­lien das gesamte Ensemble. Zunächst war die Bausub­stanz gesichert worden, um den weiteren Verfall der histo­risch bedeu­tenden Häuser zu stoppen. Die Bauar­beiten hatten dann acht Jahre später begonnen. Gegen­wärtig wird der Innen­ausbau als letzter Schritt nach den Wünschen des Mieters gestaltet.

Die aufwändig restaurierte Inschrift an der Nordfassade lautet: "ANNO D M CCC XXX II". Foto: Der Löwe
Die aufwändig restau­rierte Inschrift an der Nordfas­sade lautet: “ANNO D M CCC XXX II”. Foto: Der Löwe

Die Gebäude hatten den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Sie stehen somit symbol­haft für das „mittel­al­ter­liche Braun­schweig“, das vor allem in der Bomben­nacht vom 14. auf den 15. Oktober 1944 im Feuer­sturm verbrannte. Braun­schweig zählte weltweit zu den bedeu­tendsten Fachwerk­städten. Doch von den ehemals 2.000 Fachwerk­bauten im Stadt­ge­biet blieben nur knapp 100 erhalten. Das älteste, aller­dings undatierte noch stehende Fachwerk­haus Braun­schweigs ist das Spohrhaus (1357) gefolgt vom Gebäude Echtern­straße 8 (1391).

Videos

Timejump: Blick auf Ackerhof 2 und  die Lange­damm­straße

 

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