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Quadriga als Besuchermagnet

Die Quadriga auf dem Braunschweiger Residenzschloss (Aufnahme 2008). Foto: Richard Borek Stiftung
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15 000 Besucher kommen jedes Jahr auf die Plattform über dem Schloss.

Der Blick von der Quadriga-Plattform über dem klassizistischen Schloss-Portikus gehört wohl zu den schönsten auf Braunschweigs Innenstadt. Seit Eröffnung im Herbst 2008 haben gut 130 000 Besucher die Möglichkeit genutzt, die Aussicht auf das Stadtpanorama mit seinen Türmen und Parks zu genießen. Bei schönem Wetter reicht die Sicht von dem rund 20 Meter hohen Aussichtspunkt bis zum Elm, zur Asse oder zum Harz mit seinem Brocken. Auf Panoramatafeln werden die wichtigsten historischen und auch neueren Gebäude jeweils in ihrer Silhouette gezeigt. Jährlich werden inzwischen 15 000 Besucher gezählt.

Dieses Ergebnis ist sowohl den verlässlichen Öffnungszeiten, als auch der Möglichkeit zu verdanken, mit einem Fahrstuhl beinahe auf Plattformhöhe zu fahren. 45 Stufen bleiben dann noch im Treppenhaus zurückzulegen, das in seiner ganzen Länge gleichsam als Ausstellungsort genutzt wird. Bildtafeln zeigen die Geschichte des Schlosses sowie der herzoglichen Familie. Derzeit werden diese Bildtafeln teilweise neu gestaltet und mit aktualisierten Fotos versehen. So wird künftig rechts neben dem Eingang ein Bild vom Thronsaal zu sehen sein, das für einen Besuch im benachbarten Schlossmuseum wirbt. Diesem kommen die Eintrittsgelder – jeweils 2 Euro als Spende – zugute.

Ein Großteil der Fototafeln ist der Geschichte der Quadriga gewidmet, der größten Wagenlenkergruppe Europas – deutlich größer als die auf dem Brandenburger Tor. Wie auf dem kriegsbeschädigten historischen Schloss, das 1960 abgetragen worden war, thront auch über dem Portikus des rekonstruierten Schlosses wieder eine Quadriga. Gestiftet wurde die Skulptur mit der Stadtgöttin Brunonia als Wagenlenkerin des Vierergespanns von der Familie Richard Borek sowie der Richard Borek Stiftung.

Denn beide Vorgänger-Quadrigen fielen der Zerstörung zum Opfer. Entworfen vom Bildhauer Ernst Rietschel und hergestellt vom Braunschweiger Kupferschmied Howaldt, wurde sie 1864 über dem Portikus aufgestellt. Ein Jahr später stürzte sie bei einem Brand in die unteren Geschosse und wurde zerstört. 1868 wurde eine neue Quadriga aufgestellt, allerdings etwas kleiner als die erste. Die wurde im II. Weltkrieg beschädigt und später von Bundmetalldieben ihrer Kupferplatte beraubt.

2006 wurde das Schloss nach alten Plänen und Fotos und unter Verwendung von 800 Originalteilen in seiner alten Form wieder aufgebaut. Seit 2008 steht auch wieder die Quadriga auf der Plattform. Nach historischen Gipsformen, die in Dresden aufbewahrt worden waren, ist die 26,8 Tonnen schwere Skulptur aus Siliziumbronze von der Gießerei Emil Kosicki in Komorniki nahe Posen rekonstruiert worden. Mit 9 Metern Höhe, 7,5 Metern Breite und 9,5 Metern Länge ist sie ebenso groß wie die erste Quadriga aus dem Jahr 1864. Sie dürfte – neben dem tollen Rundblick – mit ihrer Größe und ihren Details wohl den tiefsten Eindruck hinterlassen und ist allein den Weg auf die Plattform wert.

Öffnungszeiten
Der Aufgang zur Quadriga-Plattform befindet sich rechts vom Portikus. Er ist im Winter (Okt.-März) montags bis sonntags von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet und im Sommer (April-Sept.) montags bis sonntags von 10 Uhr bis 20.00 Uhr. Letzter Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Schließung.

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