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Vom Alten Meister bis zur Mitmach-Kunst

Der Arbeitsplatz von Melanie Schöckel. Foto: Melanie Schöckel
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Rekordbeteiligung am „Wochenende der Graphik“ der Braunschweigischen Landschaft: 26 Teilnehmer aus Braunschweig, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg bieten mehr als 50 Einzelveranstaltungen an.

Im ehemaligen Schulhaus in Klein Flöthe arbeitet Melanie Schöckel seit 2009 in ihrem Werkstattatelier mit den Techniken Radierung, Linolschnitt, Lithografie, Zeichnen und Kalligrafie. lhre aktuellen Arbeitsgebiete sind die Gestaltung und Illustration von Künstlerbüchern sowie Auftragsarbeiten in diesen Bereichen. Am „Wochenende der Graphik“, am 9. und 10. November, stellt sie nun ihre Werke für jedermann aus, gewährt spannende Einblicke in ihr Atelier und führt Flach- sowie Tiefdruckverfahren in Workshops vor.

Aus dem Dunkel der Depots

Der Kontrast ist gewollt und könnte kaum größer sein: Vom kleinen Künstleratelier geht es in eines der ältesten und bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands, dem Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig. Aus konservatorischen Gründen lagern Kunstwerke auf Papier meist im Dunkel des Depots, aber das Kupferstichkabinett öffnet an diesen beiden Tagen seine Kammern und zeigt unter den zentralen Aspekten der Produktion, Reproduktion und Vervielfältigung von Bildern das graphische Werk des berühmten Pieter Bruegel d. Ä. (1525/30 -1569). ln kurzen Führungen werden einzelne Drucke und Zeichnungen von und nach Bruegel d. Ä. vorgestellt, die öffentlich sonst nur sehr selten präsentiert werden.

Einfacher Zugang zur Kunst

„Mit Druck – Druck mit!“ unter diesem Motto präsentiert die Braunschweigische Landschaft gemeinsam mit Museen, Galerien, Initiativen und Kunstschaffenden des Braunschweiger Landes das „Wochenende der Graphik“. Druckgraphische Techniken – 2018 von der UNESCO aufgenommen in die Liste immateriellen Kulturerbes – setzen vermeintlich spezielle Kennerschaft und besondere Materialien und Werkzeuge voraus. An diesem Wochenende werden diese Hürden genommen und ermöglichen einfachen Zugang zur Kunst: Sonst verborgene Kunstschätze gelangen ans Licht, kompliziert anmutende Techniken werden veranschaulicht.

26 regionale Akteure – das sind so viele wie noch nie – sind diesmal dabei und laden die kunstinteressierten Gäste zu sich ein. Im Programm (Link siehe unten) finden sich mehr als 50 Einzelveranstaltungen. An dem Wochenende bietet sich die Möglichkeit, der faszinierenden Geschichte des Buchdrucks nachzuspüren, herausragende Beispiele der Graphik zu bestaunen oder in Workshops, Werkstätten und Ateliers selbst künstlerisch tätig zu werden. Unterstützt wird das Wochenende von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Braunschweigischen Stiftung.

Breites Spektrum

„Wir freuen uns über die Jahr für Jahr steigende Resonanz bei den Teilnehmern und den Besuchern. Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass sich die großen kulturellen Flaggschiffe der Region wie das Herzog Anton Ulrich-Museum oder die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel mit ihren jahrhundertealten Beständen und ihrer wissenschaftliche Expertise unter einem Dach mit den aktuellen Künstlerinnen und Künstlern versammeln, die praktische Einblicke in ihre Arbeit geben“, sagt Anna Lamprecht, Geschäftsstellenleiterin der veranstaltenden Braunschweigischen Landschaft.

Ausstellung Sartorius/Balandis

Die Braunschweigische Stiftung tritt nicht nur als Förderer auf, sondern beteiligt sich auch gleich in zweifacher Hinsicht. ln der Villa von Amsberg zeigt sie die Ausstellung „Abbilder“ mit Arbeiten von Malte Sartorius und Knud Balandis. Balandis studierte bei dem 2017 verstorben Malte Sartorius Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Das Medium Druckgraphik verbindet die beiden Künstler.

Übergabe der Stipendien

Im Rahmen der Vernissage findet auch die Übergabe der Stipendien „Idee & Abdruck“ statt. Bereits zum vierten Mal vergibt sie die Braunschweigische Stiftung in ihrem Projektfeld „Bildende Kunst“ an regionale Künstler. Prof. Dr. Susanne Pfleger, Direktorin des Kooperationspartners Städtische Galerie Wolfsburg und Jurymitglied, wird die Stipendien offiziell an Christian Schiebe und Steve Luxembourg überreichen. Zum Abschluss der Stipendienzeit, im Sommer 2020 werden die Ergebnisse der Künstler im Rahmen einer Ausstellung präsentiert.

Die Braunschweigische Landschaft

Als eine von 13 Landschaften und Landschaftsverbänden in Niedersachsen setzt sich die Braunschweigische Landschaft e.V. im Auftrag ihrer Mitglieder Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie die Landkreise Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel nicht nur mit der Geschichte des alten Landes Braunschweig auseinander, sondern fördert auch regionale Kultur, vernetzt ehrenamtliche Initiativen und stärkt die regionale Identität. Das „Wochenende der Graphik“ ist dafür ein gelungenes und vor allem öffentlichkeitswirksames Beispiel. Die Braunschweigische Landschaft tritt dafür zum dritten Mal als Veranstalter auf.

Kontakt:

Braunschweigische Landschaft
Anna Lamprecht
Löwenwall 16
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 – 280 19 750/751
E-Mail: info@braunschweigischelandschaft.de
Homepage: www.braunschweigischelandschaft.de

Das komplette Programm: https://bit.ly/2IAxgv4

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