Weitere Aufgaben und mehr Mittel denkbar

Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz feiert 10-jähriges Bestehen im Helmstedter Juleum.

Die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz (SBK) hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2005 zu einer modernen, wahrnehm­baren und gefragten gesell­schaft­li­chen Kraft entwi­ckelt. Prof. Dr. Lothar Hageböl­ling, der als Staats­se­kretär im Nieder­säch­si­schen Finanz­mi­nis­te­rium bei der Gründung der SBK maßgeb­lich beteiligt war, traut ihr in der Zukunft sogar noch viel mehr zu. In seinem Festvor­trag regte er an, der Stiftung im Bereich der Kultur­för­de­rung und ‑betreuung weitere Aufgaben und Mittel zukommen zu lassen.

Er führte weiter aus, dass er es für vertretbar halte, ausge­wähltes Grund­ver­mögen des Landes Nieder­sachsen auf ehemals braun­schwei­gi­schem Terri­to­rium, das in direkter Nachbar­schaft zu Stiftungs­flä­chen liegt, ebenfalls auf die Stiftung zu übertragen. „Es würde so vor einem Zugriff in Haushalts­not­lagen dauerhaft bewahrt, und die Erträge könnten unmit­telbar den Stiftungs­ak­ti­vi­täten zu Gute kommen“, begrün­dete er seinen Vorstoß während der Jubilä­ums­feier, an der auch die Minis­ter­prä­si­denten Stephan Weil (Nieder­sachsen) und Dr. Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) teilnahmen.

Prof. Dr. Hageböl­ling unter­strich er die Rolle der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz als regio­nal­po­li­ti­sche Wahrerin braun­schwei­gi­scher Belange. Die Stiftung habe sich großes Ansehen erworben. In diesem Kontext erinnerte er sowohl an das Ansinnen, das tradi­ti­ons­reiche Braun­schwei­gi­sche Landes­mu­seum einem Institut für Archäo­logie und Denkmal­pflege in Hannover zu unter­stellen (2008), als auch an die dauer­hafte recht­liche Bindung der Öffent­li­chen Versi­che­rung Braun­schweig durch Übernahme von entschei­denden Träger­an­teilen an die Region (2014).

Er sagte weiter: „Die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz ist ein Glücks­fall für Nieder­sachsen und das Braun­schweiger Land. Sie hat sich zu einem Juwel entwi­ckelt, der dieser Region Glanz und Strahl­kraft verleiht. Möge diese Stiftung als kultu­relle Klammer und charmantes Vorbild auch das politi­sche Zusam­men­wachsen der Braun­schweiger Region beflügeln.“

Nach der Abschaf­fung der Bezirks­re­gie­rung Braun­schweig durch die damalige Landes­re­gie­rung sei es, so SBK-Präsident Dr. Gert Hoffmann in seiner Begrü­ßungs­an­sprache, eine sehr große Heraus­for­de­rung für die neu gegrün­dete Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz gewesen, als Wahrer und Förderer der Braun­schwei­gi­schen Inter­essen in die Bresche zu springen. Die SBK fülle aber diese, ihr vom Land Nieder­sachsen zugedachte Rolle mittler­weile mit Selbst­be­wusst­sein, steigender Bedeutung und wachsender Verant­wor­tung aus. „Die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz ist längst den Kinder­schuhen entwachsen. Sie hat sich als großer Gewinn für das Braun­schweiger Land erwiesen“, meinte der Präsident der Stiftung in seiner Jubilä­ums­an­sprache.

Dr. Hoffmann verwies zudem auf das tradi­ti­ons­reiche Fundament der Stiftung, auf den Braun­schwei­gi­sche Verei­nigte Kloster- und Studi­en­fonds, der bereits 1569 gegründet wurde. So gesehen sei die SBK eine jahrhun­der­te­alte Insti­tu­tion. Mit der Braun­schweig-Stiftung sei vor zehn Jahren ein zweites Teilver­mögen hinzu­ge­kommen. Zusammen beträgt das Vermögen der Stiftung 284 Millionen Euro.

Die SBK verwaltet Grund­be­sitz von insgesamt 14600 Hektar, davon ein großer Teil in Sachsen-Anhalt. Zum Vermögen gehören unter anderem der Kaiserdom in Königs­lutter, das zum UNESCO-Weltkul­tur­erbe Harz zählende Kloster Walken­ried, das Klostergut Riddags­hausen und das Kloster St. Marien­berg in Helmstedt. Sie fördert die Techni­sche Univer­sität, das Staats­theater Braun­schweig und das Braun­schwei­gi­sche Landes­mu­seum.

Die Stiftung unter­stützt darüber hinaus kultu­relle, kirch­liche und soziale Projekte. Darunter befinden sich so bekannte wie die Restau­rie­rung des Schlosses Blanken­burg in Sachsen-Anhalt, das Klassik-Musik­fes­tival Soli Deo Gloria oder die regionale Armuts­studie „Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braun­schweiger Land gestalten“.

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