Wieder­aufbau des Acker­hof­por­tals wird zum Politikum

Das Ackerhofportal mit schmiedeeisernem Tor. Foto: Aus Hannover und Braunschweig, Esslingen 1913

Bürger­schaft Magni­viertel e.V. hat erneut Initia­tive ergriffen und fordert Verwal­tung und Rat auf, eine Machbar­keits­studie in Auftrag zu geben.

In die Frage des Wieder­auf­baus des Acker­hof­por­tals ist neue Bewegung gekommen: Die Bürger­schaft Magni­viertel e.V. fordert nach der Bericht­erstat­tung in „Der Löwe – das Portal für das Braun­schwei­gi­sche“ die Stadt­ver­wal­tung und die Fraktionen im Rat der Stadt Braun­schweig auf, eine Machbar­keits­studie in Auftrag zu geben, um endlich den vor Jahrzehnten von der Stadt verspro­chenen Wieder­aufbau des frühklas­si­zis­ti­schen Portals aus dem Jahr 1775 konkret in Angriff nehmen zu können. Die Initia­tive passt jetzt hervor­ra­gend in die Zeit, weil aktuell eine grund­sätz­liche Überpla­nung des Magni­vier­tels mit städte­bau­li­chen und verkehr­li­chen Aspekten auf der Agenda steht. Ein entspre­chendes Schreiben hat die Bürger­schaft verschickt. In unserer Facebook-Umfrage, die als grobes Stimmungs­bild in der Braun­schweiger Bevöl­ke­rung gelten darf, gab es eine überwäl­ti­gende Mehrheit für den Wieder­aufbau.

Voraus­set­zungen sind gegeben

„Wir haben die Stadt nochmals darauf hinge­wiesen, dass das Acker­hof­portal im Jahr 1971 im Zuge des Horten-Neubaus nach Aussage des damaligen Stadt­bau­rates nur für ein zweijäh­riges Exil abgebaut würde. Daraus sind nun mehr als 50 Jahre geworden, obwohl im Rahmen der seiner­zei­tigen städte­bau­li­chen Sanierung des Magni­vier­tels mit Bundes- und Landes­mit­teln die Voraus­set­zungen durch die Verlegung sämtli­cher Leitungen und des unter­ir­disch verlau­fenden Okergra­bens für den Wieder­aufbau am alten Standort geschaffen wurden“, erläu­terte der Vorsit­zende der Bürger­schaft, Silvester Plotka.

Die Bürger­schaft Magni­viertel verfolgt das Thema „Wieder­aufbau Acker­hof­portal“ seit vielen Jahren. Es wurden verschie­dene Initia­tiven zum Wieder­aufbau ergriffen. Einen etwa gleich­lau­tenden Antrag, wie jetzt in dem Schreiben formu­liert, hatte der Verein über den Stadt­be­zirksrat bereits 2017 einge­bracht. „Seiner­zeit wurde er von der Verwal­tung jedoch mit dem wenig überzeu­genden Hinweis auf die nicht gesicherte Finan­zie­rung eines Wieder­auf­baus abgelehnt wurde“, so Plotka. Dem Verein hehe es zunächst lediglich um die Feststel­lung der Machbar­keit. Das sei, unabhängig von der Finan­zie­rungs­frage des Wieder­auf­baus, unumgäng­lich. Dabei solle auch ein alter­na­tiver Standort auf oder am Kurt-Seelecke-Platz in Betracht gezogen werden. An der Stelle hatte sich einst das alte Magnitor befunden.

Alter­nativ auf dem Anne-Amalia-Platz

Positive Resonanz erhält die Bürger­schaft Magni­viertel auf ihre Initia­tive aus der Politik. „Das Acker­hof­portal ist ein histo­ri­sches Juwel für die Stadt Braun­schweig. Es darf nicht dauerhaft in der Versen­kung verschwinden und muss an einem attrak­tiven Standort das Stadtbild berei­chern. Deswegen unter­stützen wir die neuer­liche Initia­tive der Bürger­schaft und werden die Verwal­tung im Rahmen der Dezember-Ratssit­zung um den aktuellen Stand bitten. Natürlich wäre es wünschens­wert, wenn das Portal wieder an seinem histo­ri­schen Platz aufgebaut werden könnte. Sollte das aber nicht möglich sein, plädieren wir für einen Standort im Schloss­um­feld. Ich könnte mir dafür auch den Herzogin-Anna-Amalia-Platz vorstellen, der ja ohnehin überar­beitet werden soll“, erklärte Thorsten Köster, Frakti­ons­vor­sit­zender der CDU im Rat der Stadt. Von Grünen und SPD gab es trotz mehrma­liger Anfrage keine Stellung­nahme.

„Wir werden weiter versuchen, Einfluss auf Rat und Verwal­tung zu nehmen. Ob der Wieder­aufbau am ursprüng­li­chen Standort an der verkehr­li­chen Situation scheitern wird, muss die Machbar­keits­studie zeigen.  Auf unserer nächsten Vorstands­sit­zung Mitte Januar 2023 werden wir uns innerhalb des neuge­wählten Vorstands weiter mit dem Thema beschäf­tigen“, kündigte Silvester Plotka für die Bürger­schaft Magni­viertel an. Vielleicht gibt es bis dahin ja bereits einen verän­derten Sachstand.

Mehr unter:

www.der-loewe.info/die-residenz-war-mehr-als-nur-das-schloss

www.der-loewe.info/es-ist-zeit-fuer-den-wiederaufbau-des-ackerhofportals

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