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Die Suche nach dem idealen Platz für das Ackerhofportal

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Alternative Standorte sind aus Sicht der Stadtverwaltung grundsätzlich denkbar, müssten aber umfassend geprüft und bewertet werden.

Vor mehr als 50 Jahren wurde das Ackerhofportal für den Bau des damaligen Horten-Kaufhauses abgebaut. Es fristet seither ein bedauernswertes Dasein auf dem städtischen Bauhof. Ursprünglich war das nur als Übergangslösung gedacht, inzwischen ist es aber leider zu einem unbefriedigenden Dauerzustand geworden. Trotz seinerzeit vollmundiger Beteuerungen seitens der Stadtverwaltung ist bislang nichts passiert. Und es ist auch aktuell nicht damit zu rechnen, dass sich die Stadtverwaltung im Rahmen der aktuellen Überlegungen zur Umgestaltung des Magniviertels mit der Thematik aus eigenen Stücken intensiv beschäftigen wird. Das äußerte jedenfalls Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer auf eine Anfrage der CDU-Ratsfraktion.

Die derzeitigen Überlegungen und Planungsabsichten im Magniviertel befassten sich in erster Linie mit der Fragestellung, welche Potenziale sich durch eine mögliche Reduktion des fahrenden und ruhenden Verkehrs zum Beispiel für eine städtebauliche Aufwertung und für mehr Grün ergeben, erläuterte Leuer. Gleichwohl ist nicht zuletzt durch unseren Bericht „Die Residenz war mehr als nur das Schloss“ von Stadtteilheimatpfleger Elmar Arnhold in der beliebten Reihe „Verschwundene Kostbarkeiten“ und die darauffolgenden Reaktionen unserer Leserschaft neue Bewegung in die Debatte gekommen.

Mehrere Initiativen

Immerhin gibt es – allerdings noch recht verhaltenen – Druck aus der Politik. Neben der Initiative der CDU haben sich auch SPD und Grüne eingeschaltet. Die beiden Fraktionen wollen einen „Runden Tisch“ mit zivilgesellschaftlichen Akteuren initiieren und neuen Schwung in das Vorhaben bringen. Die Bürgerschaft Magniviertel e.V. fordert zudem die Stadtverwaltung und die Fraktionen im Rat der Stadt Braunschweig auf, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, um endlich den vor Jahrzehnten von der Stadt versprochenen Wiederaufbau des frühklassizistischen Portals aus dem Jahr 1775 konkret in Angriff nehmen zu können. Die aktuellen Haushaltsberatungen böten Gelegenheit, einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Insbesondere in der Bevölkerung gibt es eine breite Unterstützung für das Vorhaben „Wiederaufbau des Ackerhofportals“. Es ist ein starkes identitätsstiftendes Baudenkmal für die Bürgerinnen und Bürger des ehemaligen Landes Braunschweig. Zu Recht verwies Leuer auf eine vom Rat verpasste Chance, aber jetzt bietet sich eben eine neue.  Der Wiederaufbau des Ackerhofportals habe in den vergangenen Jahren nicht im Mittelpunkt des Arbeitsprogramms der Verwaltung gestanden „Ein Antrag des Stadtbezirksrats zum Haushalt 2018 für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau des Ackerhofportals Mittel bereit zu stellen, wurde in den weiteren Haushaltsberatungen abgelehnt. Konkrete Überlegungen zu einem Wiederaufbau gibt es insofern derzeit nicht“, so Leuer.

Nur Lippenbekenntnisse?

Das hat sich, was die Politik im Rat der Stadt Braunschweig betrifft, offensichtlich geändert, wenn denn die Aussagen der Ratsherren Christoph Bratmann (SPD), Helge Böttcher (Grüne) und Thorsten Köster (CDU) nicht nur Lippenbekenntnisse waren. Allerdings gilt der ehemalige Platz des Ackerhofportals als zukünftiger Standort aus verkehrlicher Sicht als schwierig. Die CDU brachte deswegen Alternativen ins Gespräch. „Der Herzogin-Anna-Amalia-Platz wartet seit der Ankündigung des damaligen Oberbürgermeisters Ulrich Markurth in der Ratssitzung am 22. August 2017 sowieso noch auf eine städtebauliche Aufwertung, so dass hier entsprechende Planungen intergiert werden könnten. Aber auch ein gänzlich anderer Standort, beispielsweise im Bürgerpark in der Nähe zum Portikus der ehemaligen Artilleriekaserne, kann sich anbieten“, hieß es in ihrer Anfrage.

Andere Standorte für das Ackerhofportal seien grundsätzlich denkbar, antwortete die Stadtverwaltung. Ob die in der aktuellen Anfrage genannten Standorte grundsätzlich infrage kämen, wäre umfassend zu prüfen und zu bewerten. Eine Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau des Ackerhofportals müsse die Standorte unter Berücksichtigung der Aspekte Stadtbildgestaltung, Stadtgeschichte, konstruktive Machbarkeit, Restaurierungsaufwand sowie Integration in Verkehrsflächen prüfen und bewerten. Die Kosten müssten in Abhängigkeit eines potenziellen Standortes einschließlich aller Folge- und Nebenkosten ermittelt werden, so Leuer in seiner schriftlichen Antwort.

Mehr unter:
https://www.der-loewe.info/runder-tisch-zum-ackerhofportal
https://www.der-loewe.info/wiederaufbau-des-ackerhofportals-wird-zum-politikum
https://www.der-loewe.info/es-ist-zeit-fuer-den-wiederaufbau-des-ackerhofportals
https://www.der-loewe.info/die-residenz-war-mehr-als-nur-das-schloss

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