Wohnen in einem nur 2.20 Meter breiten Haus

„Das schmale Haus“ in Wolfenbüttel. Foto: Wiebke Benstein
„Das schmale Haus“ in Wolfenbüttel. Foto: Wiebke Benstein

Spannende Bauten im Braun­schweiger Land locken zum Tag des offenen Denkmals am 14. September.

Die Deutsche Stiftung Denkmal­schutz (DSD) veröf­fent­licht als Koordi­na­torin des bundes­weiten Tags des offenen Denkmals am 14. September aktuell mehr als 8.000 Veran­stal­tungen in rund 6.000 Denkmalen und zusätz­lich rund 450 Denkmal-Touren. Darunter befindet sich auch eine große Anzahl auf dem Gebiet des Braun­schweiger Landes.

Zu den Höhepunkten zählen unter anderem das ehemalige Oberlan­des­ge­richt am Bankplatz in Braun­schweig, die Burg der Schla­raffia Brunsviga in der Braun­schweiger Hochstraße, das „schmale Haus“ in Wolfen­büttel und der Schöp­pen­stedter Turm an der Helmstedter Straße in der Gemeinde Cremlingen. Die überwie­gend kosten­freien Angebote sind online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm und in der App www.tag-des-offenen-denkmals.de/app einsehbar.

Die Burg der Schlaraffia Brunsviga. Foto: Thomas Ostwald
Die Burg der Schla­raffia Brunsviga. Foto: Thomas Ostwald

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kultur­ver­an­stal­tung Deutsch­lands. Seit 1993 wird er von der DSD unter der Schirm­herr­schaft des Bundes­prä­si­denten bundes­weit ausge­richtet. Er ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag will die Stiftung eine breite Öffent­lich­keit für die Denkmal­pflege begeis­tern. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzäh­ligen Veran­stal­tern, von Denkmal­ei­gen­tü­mern, Vereinen und Initia­tiven bis hin zu haupt­amt­li­chen Denkmal­pfle­gern, ohne die die Durch­füh­rung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre.

Das ehemalige Gebäude des Oberlandesgerichts. Foto: Sven Storbeck
Das ehemalige Gebäude des Oberlan­des­ge­richts. Foto: Sven Storbeck

Höhepunkte im Braun­schwei­gi­schen

  • Das schmalste Haus der Stadt Wolfen­büttel (Kleiner Zimmerhof 15) wurde im Jahr 1751 in einer ehema­ligen Brand­gasse errichtet. In dem engen Durchgang wurden Leder­eimer mit Lösch­wasser zu brennenden Fachwerk­häu­sern hindurch getragen. Die Breite zur Straße beträgt 2,20 Meter und zur Garten­seite 3,50 Meter. Dennoch gibt es mehr als 100 Quadrat­meter Wohnfläche und im Inneren eine zwölf Meter hohe Stahl-Wendel­treppe, die sich von außen nicht erahnen lässt, sowie 80 Quadrat­meter Garten­fläche. In der Zeit von 10 bis 13 Uhr bietet die Besit­zerin Führungen ohne Voranmel­dung an.
  • Die Burg der Schla­raffia Brunsviga diente von 1853 bis 1906 als Werkstatt des über die Region hinaus bekannten Erzgie­ßers und Bildhauers Georg Howaldt. In dem Gebäude entstanden unter anderem das Lessing-Denkmal und die Reiter­stand­bilder vor dem Braun­schweiger Schloss. Seit 1912 ist das im Volksmund Okerburg genannte Gebäude Sitz des Vereins Schla­raffia Brunsviga, der die Innen­räume als Spiel­stätte zu einem Ritter­saal ausgebaut hat. Führungen werden von 11 bis 15 Uhr im Stunden­rhythmus angeboten (Anmeldung erfor­der­lich unter https://www.brunsviga-55.de/)
  • Das ehemalige Gebäude (bis 2022) des Oberlan­des­ge­richts wurde als Braun­schweig-Hanno­ver­sche Hypothe­ken­bank vom Archi­tekten Friedrich Louis Simon im Jahr 1853 errichtet. Der Schüler Schinkels gestal­tete das Anwesen im Stile eines italie­ni­schen Palazzo. Auch im Inneren entspricht der räumliche Zuschnitt weniger einem Gericht als vielmehr einer herrschaft­li­chen Residenz. Führungen werden von 11 bis 16 Uhr im Stunden­rhythmus angeboten (Anmeldung erfor­der­lich unter denkmalstadtbild@braunschweig.de)
  • Der Schöp­pen­stedter Turm ist ein histo­ri­sches Gasthaus, das denkmal­ge­recht saniert wird. Das Gasthaus aus dem 18. Jahrhun­dert ist benannt nach dem früheren Turm der Braun­schweiger Landwehr, dem äußeren Vertei­di­gungs­ring der mittel­al­ter­li­chen Stadt. Über Jahrhun­derte wurde hier eine Schank­wirt­schaft betrieben, bevor der reguläre Betrieb um 1970 endete. Nun soll mit einem modernen Gastro­no­mie­kon­zept die Wieder­be­le­bung gelingen. Von 11 bis 16 Uhr stehen die Türen offen. Stündlich werden Führungen angeboten. Info-Inseln erklären die Braun­schweiger Landwehr. Eine kleine Ausstel­lung zur Turmge­schichte ergänzt das Programm.
Der Schöppenstedter Turm. Foto: Planungsbüro Historische Bauten
Der Schöp­pen­stedter Turm. Foto: Planungs­büro Histo­ri­sche Bauten

Weitere teilneh­mende Orte

Braun­schweig:

  • Alte Landwehr Rühme Wenden­turm, Gifhorner Str.
  • Gerloff’sche Villa – Haus der Braun­schwei­gi­schen Stiftungen, Löwenwall 16
  • Kirchen der Katharina von Bora Gemeinde, Frankenstr. 28
  • Klais-Orgel in St. Aegidien, Ägidi­en­markt 12
  • Kreuz­kirche, Große Str. 27
  • Sankt Leonhard-Kapelle und Gemein­de­haus „Alte Schmiede“, Leonhardstr. 42
  • St. Jürgen, Dorfstr. 24
  • St. Marien (Lamme), Frankenstr.
  • Wichern­haus, David-Mansfeld-Weg 8
  • Wichern­kirche, Sulzbacher Str.

Helmstedt:

  • Juleum, Colle­gi­en­platz 1
  • Kirche und Kloster St. Ludgeri, Am Ludge­rihof
  • Kloster und Kirche St. Marien­berg, Klosterstr. 11
  • Kramers Gut, Stobenstr. 18
  • St. Walpurgis, Walpur­gisstr.
  • Stadt­kirche St. Stephani, Großer Kirchhof
  • acht Führungen zu Türen, Toren und Portalen

Wolfen­büttel:

  • Apostel­kirche Groß Stöckheim, Leiferder Weg 5
  • Heimat­stube Ahlum, Wolfen­büt­teler Str. 1
  • Kultur­haus Prinzen­pa­lais, Reichsstr. 1
  • Lessing­haus, Lessing­platz 2
  • Windmühle am Bungen­stedter Turm

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