Die großen Leucht­türme der Landes­kirche

Das Kloster Walkenried gehört zu den sieben Profilkirchen der Landeskirche Braunschweig. Foto: SBK/Andreas Greiner-Napp

Kurzpor­traits von den sieben Profil­kir­chen zeugen von der großen histo­ri­schen Bedeutung des Braun­schwei­gi­schen von Riddags­hausen bis nach Bad Ganders­heim.

Die Landes­kirche Braun­schweig reicht von kurz hinter Wolfsburg im Norden bis in den Harz im Süden und von Bad Ganders­heim im Westen bis Calvörde im Osten. Eine besondere Rolle spielen im Braun­schwei­gi­schen die sogenannten sieben Profil­kir­chen. Sie sind Leucht­türme, stehen für ein vielsei­tiges Programm neben den sonntäg­li­chen Gottes­diensten und legen Zeugnis ab über die histo­ri­sche Bedeutung unserer Region. Zu den Profil­kir­chen zählen der Braun­schweiger Dom, die Kloster­kirche Riddags­hausen, der Kaiserdom Königs­lutter, die Haupt­kirche Beatae Mariae Virginis in Wolfen­büttel, die Markt­kirche in Goslar, die Stifts­kirche in Bad Ganders­heim und das Kloster Walken­ried. Sie alle lohnen einen sommer­li­chen Ausflug. Der Löwe stellt sie in kurzen Portraits vor:

Braun­schweiger Dom

Der Braun­schweiger Dom. Foto: Landeskirche/Thomas Liebner

Der Braun­schweiger Dom ist von Stadt­gründer Heinrich dem Löwen als Grablege (gestorben 1195) gestiftet worden. Baubeginn war 1173. Mit seinen romani­schen Kunst­werken zählt die imposante Basilika auf dem histo­ri­schen Burgplatz im Herzen Braun­schweigs zu den heraus­ra­genden Kirchen­ge­bäuden Deutsch­lands. Das Geläut des Braun­schweiger Doms gehört mit seinen zwölf Glocken zu den bedeu­tendsten in Deutsch­land. Mit dem Imervard-Kreuz, dem Ende des 12. Jahrhun­derts entstan­denen, überle­bens­große Kruzifix aus Eichen­holz, dem sieben­ar­migen Leuchter, der vor 1196 aufge­stellt wurde und 400 Kilogramm schwer ist, sowie dem 1188 geweihten Marien­alter besitzt der Dom heraus­ra­gende Ausstat­tungs­stücke. In der zugäng­li­chen Gruft steht unter anderem der Sarg von Friedrich Wilhelm, dem Schwarzen Herzog. Der Dom ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Öffent­liche Führungen finden von Montag bis Samstag um 14 Uhr statt.

Kontakt:
Domplatz 1
38100 Braun­schweig

Pfarrerin Cornelia Götz
Tel: 0531/24 33 5–0
E‑Mail: dom.bs.buero@lk-bs.de
Internet: www.braunschweigerdom.de

Kloster­kirche Riddags­hausen

Die Kloster­kirche Riddags­hausen. Foto: SBK/Andreas Greiner-Napp

Die Kloster­kirche Riddags­hausen wurde von 1216 bis 1275 als frühgo­ti­sche dreischif­fige Pfeiler­ba­si­lika errichtet und ist eines der ältesten gotischen Bauwerke in Deutsch­land. Bereits im Jahr 1145 wurde das Zister­zi­enser-Kloster Riddags­hausen gegründet. Typisch für Zister­zi­en­ser­kir­chen ist, dass sie keine Türme, sondern lediglich Dachreiter aufweisen. Die heutige Ausstat­tung stammt haupt­säch­lich aus dem 17. und 18.  Jahrhun­dert. Die Kloster­an­lage mit Kloster­garten, Dorf und Natur­schutz­ge­biet machen Riddags­hausen zu einem sehr beliebten touris­ti­schen Anzie­hungs­punkt. Die Kloster­kirche ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Von Anfang April bis Mitte Oktober finden jeweils freitags um 17 Uhr Führungen statt.

Kontakt:
Kloster­gang 65
38104 Braun­schweig

Pfarrer Ulf Weber
Tel: 0531–372900
E‑Mail: klosterkirche-riddagshausen@lk-bs.de
Internet: www.klosterkirche-riddagshausen.de

Kaiserdom Königs­lutter

Der Kaiserdom Königs­lutter. Foto: SBK/Andreas Greiner-Napp

Der Kaiserdom Königs­lutter wurde von Kaiser Lothar III. von Süpplin­gen­burg (1075 –1137) und seiner Ehefrau Richenza (1087 – 1141) gestiftet. Den Grund­stein legten sie im Sommer 1135. Die Fertig­stel­lung erlebten sie nicht. Erst Heinrich der Löwe (1129 – 1195), Enkelsohn von Lothar III. und Richenza, vollendete den Bau des Kaiser­doms im Jahr 1170. Der Kaiserdom war Mitte des 12. Jahrhun­derts mit 65 Metern Länge und 58 Metern Höhe das größte Bauwerk Norddeutsch­lands. Die Kirche zählt zu den heraus­ra­genden Bauwerken der Romanik in Deutsch­land. Der Kaiserdom gilt als sächsi­sches Gegen­stück zum salischen Dom in Speyer. Der Kaiserdom ist täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden samstags (von April an), sonntags und feiertags jeweils um 14 Uhr statt.

Kontakt:
Vor dem Kaiserdom 5
38154 Königs­lutter

Pfarrerin Ann-Kathrin Rieken
Tel: 05353–2247
E‑Mail: stiftskirche.koe.buero@lk-bs.de
Internet: www.skg.kaiserdom-koenigslutter.de

Haupt­kirche Beatae Mariae Virginis

Die Haupt­kirche Beatae Mariae Virginis in Wolfen­büttel. Foto: Landeskirche/privat

Die Haupt­kirche Beatae Mariae Virginis in Wolfen­büttel gilt als erster bedeu­tender protes­tan­ti­scher Großkir­chenbau der Welt. Herzog Heinrich Julius (1564 – 1613), Wegbe­reiter der Refor­ma­tion in Wolfen­büttel, gab den Bau der Kirche 1608 in Auftrag. Einer­seits sollte der Bau als Gottes­haus für Predigten und Abendmahl genutzt werden können, anderer­seits aber auch Pracht und Macht der Fürsten reprä­sen­tieren. In den Bau flossen charak­te­ris­ti­sche Züge aus Gotik, Renais­sance und Barock ein. Bemer­kens­wert sind im Inneren besonders der aus Holz geschnitzte Hochaltar mit der bildli­chen Darstel­lung der Passi­ons­ge­schichte und die reich verzierte Orgel. Die Kirche am Kornmarkt ist von Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Kontakt:
Reichs­straße
38300 Wolfen­büttel

Propst Dieter Schultz-Seitz
Tel: 05331 972850
E‑Mail: marien-trinitatis.wfbuero@lk-bs.de
Internet: www.marien-trinitatis-wf.de

Markt­kirche Goslar

Die Markt­kirche Goslar. Foto: Landeskirche/Uwe Epping

Die Markt­kirche in Goslar wurde 1151 erstmalig urkund­lich erwähnt. Besonders sehens­wert sind die neun mittel­al­ter­li­chen Glasfenster aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhun­derts, die alte Biblio­thek, ein Taufbe­cken aus Bronze (1573), die Reste spätgo­ti­scher Wandma­le­reien (um 1440) und der barocke Schnitz­altar (1659). Heute fällt die Markt­kirche nicht nur wegen ihrer zentralen Lage am Markt­platz auf, sondern ist mit ihren hohen und sehr unter­schied­li­chen Türmen sowohl Orien­tie­rungs­hilfe als auch reizvoller Blick­punkt aus vielen Winkeln der Altstadt. Dank einer Initia­tive ist der Nordturm der Markt­kirche für Besucher bis zur Türmer­stube wieder begehbar. worden. Die Markt­kirche ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden montags und samstags jeweils um 12.30 Uhr statt.

Kontakt:
Markt­kirchhof 1
38640 Goslar

Propst Thomas Gunkel
Pfarrer Ralph Beims
Tel: 05321–22921
E‑Mail: marktkirche@goslar.de
Internet: www.marktkirche-goslar.de

Kloster Walken­ried

Das Kloster Walken­ried. Foto: Landeskirche/Günther Jentsch

Das Kloster Walken­ried, wurde im 12. Jahrhun­dert von den Zister­zi­en­sern am Rand des Harzes gegründet. Während der Blütezeit lebten 80 Mönche und bis zu 180 Laien­brüder im Kloster. Die Mönche legten zahlreiche Teiche an, von denen viele heute noch in der Umgebung des Klosters erhalten sind und die Oberharzer Wasser­wirt­schaft begrün­deten. Die Kloster­kirche wurde während der Bauern­kriege im 16. Jahrhun­dert zerstört und diente danach lediglich noch als Stein­bruch für andere Gebäude. Heute ist die imposante Ruine Blickfang. Im Kapitel­saal des Klosters finden Gottes­dienste statt, im wunder­schönen doppel­schif­figen Kreuzgang die Walken­rieder Kreuz­gang­kon­zerte. In unmit­tel­barer Nähe befindet sich das erste von drei Infozen­tren zum UNESCO-Welterbe „Bergwerk Rammels­berg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasser­wirt­schaft. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Kontakt:
Steinweg 4a
37445 Walken­ried

Pfarrer Heiner Reinhard
Tel: 05525–800
E‑Mail: pfarrer@kirchengemeinde-walkenried.de
Internet: www.kloster-walkenried.de

Stifts­kirche in Bad Ganders­heim

Die Stifts­kirche in Bad Ganders­heim. Foto: Landeskirche/Heubach und Hundert­mark

Die Stifts­kirche in Bad Ganders­heim war von 881 bis 1810 der Lebens­mit­tel­punkt der im Jahr 852 von Graf Liudolf und Ehefrau Oda gegrün­deten geist­li­chen Frauen­ge­mein­schaft. Liudolf und Oda waren die Stamm­eltern des ottoni­schen Königs- und Kaiser­ge­schlechts. Die erste deutsche Dichterin und Stifts­dame Roswitha von Ganders­heim berichtet von der Gründung der geist­li­chen Gemein­schaft. Unter den Ottonen entwi­ckelte sich das Frauen­stift zu einem Religions- und Gelehrten-Zentrum des mittel­al­ter­li­chen Reichs. Der Kirchenbau mit seiner Doppel­turm­fas­sade belegt die einst so große Bedeutung. Die einzig­ar­tigen Exponate in der Ausstel­lung „Schätze neu entdecken“ im Oberge­schoss des Westbaus erlauben einen Blick auf die einstige Pracht. Die Stifts­kirche ist von März bis Oktober von Dienstag bis Sonntag jeweils in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Kontakt:
Stifts­frei­heit 1
37581 Bad Ganders­heim

Pfarrer Thomas Ehgart
Tel: 05382–2714
E‑Mail: gunda.bodenstein@lk.bs.de
Internet: www.stiftskirchengemeinde.de

 

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