Aueschule Wendeburg macht Wasser zum Schulfach

Bei der Spendenübergabe, von links, Rolf Ahlers, Braunschweigische Landschaft, Sarah Mager-Mundstock von der Mundstock-Stiftung, Karin Bothe, Rektorin der Aueschule und Konrektor Adam Weiberg. Foto: B.-M.Klug / Aueschule

Die Braun­schwei­gi­schen Landschaft und die Mundstock-Stiftung ermög­li­chen das Schul­pro­jekt.
Wasser ist im gerade begon­nenen Schuljahr an der Aueschule, Oberschule in Wendeburg, ein großes Thema in fast allen Fächern der Wahlpflicht­kurse. Es handelt sich dabei um ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt mit der Braun­schwei­gi­schen Landschaft, die in diesem Jahr erstmals ein Themen­jahr unter dem Motto „Wasser verbindet eine Region“ veran­staltet.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 06.09.2024

Die verschie­denen Arbeits­gruppen der Braun­schwei­gi­schen Landschaft bieten mehr als 100 Veran­stal­tungen zum Themen­jahr an – und da kommt der Wende­burger Gemein­de­hei­mat­pfleger Rolf Ahlers ins Spiel, der auch Sprecher einer der Arbeits­gruppen der Braun­schwei­gi­schen Landschaft ist. Allein die AG Heimat­pfleger hat für das Themen­jahr mehr als 30 Einzel­ver­an­stal­tungen erdacht, alles mit der Lebens­grund­lage Wasser als Kern.

Ahlers hat für die Aueschule die Mundstock-Stiftung mit einge­bunden, und sie spendet der Schule 1.500 Euro. „Das Geld soll für Projekte zu den Wasser-Themen verwendet werden“, sagt Rektorin Karin Bothe. Es geht ihr um Sensi­bi­li­sie­rung. „Wasser ist ein kostbares Gut, in vielen Ländern ein Luxusgut“, sagt sie.
Nach Zahlen des World Wide Fund For Nature (WWF) werden in Deutsch­land jährlich mehr als 120 Milli­arden Kubik­meter Wasser verbraucht – fast das dreifache Volumen des Bodensees. Der „Wasser­fuß­ab­druck“ berück­sich­tige nicht nur den direkten Wasser­ver­brauch, sondern auch das für die Produk­tion von Lebens­mit­teln und Indus­trie­gü­tern benötigte Wasser, so WWF. „Für ein Ei werden 180 Liter Wasser benötigt“, nennt die Rektorin eine Zahl.

Den Schüle­rinnen den Wasser­ver­brauch und das Thema Wasser bewusst zu machen, darum soll es das ganze Schuljahr über in vielen Unter­richts­fä­chern und in allen Klassen­stufen gehen. „Auch in Musik“, sagt Karin Bothe und erinnert an Händels Wasser­musik. Sie entstand zur musika­li­schen Beglei­tung einer Boots­fahrt des engli­schen Königs George I. am 17. Juli 1717 auf der Themse. Oder – wer es nicht so mit Klassik hat – „Smoke on the Water“ der briti­schen Rockband Deep Purple.
Im Leitbild der Aueschule stehen der verant­wor­tungs­volle Umgang mit der Natur und die Förderung der Nachhal­tig­keit ohnehin im Fokus. Einer der Leitsätze lautet „Nachhal­tig­keit erleben“. „Ein verant­wor­tungs­voller Umgang mit den Ressourcen und ein zukunfts­ori­en­tiertes Lernen mit und in der Natur sind uns an unserem ländli­chen Standort wichtig“, heißt es im Leitbild weiter.

Mit ihrer schul­ei­genen Imkerei will die Aueschule einen weiteren Beitrag zur Nachhal­tig­keit und zum Natur­schutz leisten.

In vier Projekt­tagen lernten Schüle­rinnen und Schüler der Aueschule Wendeburg beim Segler­verein Braun­schweig auf dem Südsee die Grund­lagen des Segelns in der Boots­klasse „Optimist“ kennen. Foto: Aueschule

Bereits in der Projekt­woche vor den Sommer­fe­rien war „Wasser“ ein Thema. In vier Projekt­tagen lernten Schüle­rinnen und Schüler der Aueschule Wendeburg beim Segler­verein Braun­schweig auf dem Südsee die Grund­lagen des Segelns in der Boots­klasse „Optimist“ kennen. „Bei den anfäng­li­chen Gleich­ge­wichts- und Schlep­p­übungen hinter dem Motorboot wurde zunächst geübt, das Boot zu steuern sowie sich sicher darin zu bewegen. Anschlie­ßend ging es ans Segeln: die Windkurse, Halbwind segeln, eine Wende und sogar schon eine Halse klappten schließ­lich ganz gut“, berichtet Lehrerin Maren Nolte. „Und falls doch mal etwas schief­geht und das Boot kentert, gab es eine Kenter-Übung: Alle Kinder durften das Boot umkippen, um es abschlie­ßend eigen­ständig wieder aufzu­richten.“

Wasser bedarf es natürlich auch, um Pflanzen zu gießen. Und so haben Schüle­rinnen und Schüler der letzt­jäh­rigen Klasse 7.1. „ihren“ Paten-Baum Bernd ordent­lich gegossen, damit er anwächst. Bernd ist als Ersatz für den großen alten Ahorn gepflanzt worden. Der rund 50 Jahre alte Baum war bei einem Sturm im Februar 2022 ausein­an­der­ge­bro­chen. An heißen Sommer­tagen fand unter seinem großen Blätter­dach auf der Schul­wiese auch Unter­richt statt. „Die Wiese liegt mittags voll in der Sonne und die Eichen­stämme, die um den alten Ahorn angeordnet waren, gehörten zu den Lieblings­plätzen der Schüler und Schüle­rinnen“, erinnert die Rektorin. Doch drei kurz hinter­ein­ander durch den Landkreis ziehenden Sturm­tiefs „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ brachten den alten Baum an seine Grenzen. Während des dritten Sturms zerriss die Krone; der Stamm split­terte. Der Rotary Club Wolfsburg-Fallers­leben spendete Geld für den neuen Baum, der mit 30 Jahren bereits stattlich ist. „Und sehr gut ausge­schlagen hat“, freut sich die Schul­lei­terin.

Im Dezember vergan­genen Jahres wurde „Bernd“ gepflanzt. Foto: Gesa Lormis / FMN

 

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