„Gesell­schaft der Freunde junger Kunst“ ist die Nummer eins

Blick in die Ausstellung. Revolutionäre im Arbeitszimmer des Schlossmuseums. Foto: Schlossmuseum Braunschweig / Moritz Küstner
Blick in die Ausstellung. Revolutionäre im Arbeitszimmer des Schlossmuseums. Foto: Schlossmuseum Braunschweig / Moritz Küstner

Noch bis zum 5. September: Mit 18.000 Besuchern die bislang publi­kums­stärkste Sonder­aus­stel­lung des Schloss­mu­seums

Die Sonder­aus­stel­lung „Gesell­schaft der Freunde junger Kunst“ ist trotz der beiden Corona- Lockdowns die meist­be­suchte seit der Eröffnung des Schloss­mu­seums Braun­schweig vor zehn Jahren am 9. April 2011. Bis jetzt sahen sie bereits 18.000 Besuche­rinnen und Besucher. Es ist bereits die elfte Sonder­aus­stel­lung neben der attrak­tiven Dauer­aus­stel­lung, die in die Zeit des Residenz­schlosses im 19. Jahrhun­dert entführt. Die Sonder­aus­stel­lung „Gesell­schaft der Freunde junger Kunst“ läuft noch bis zum 5. September. Aufgrund der bis dahin geltenden Jubilä­ums­ak­tion ist der Eintritt frei.

Chagall, Kandinsky, Klee

Allein seit der Wieder­eröff­nung des Schloss­mu­seums am 1. Juni kamen mehr als 4.000 Besuche­rinnen und Besucher und inter­es­sierten sich für die „klassi­sche Moderne“ mit Werken weltbe­kannter Expres­sio­nisten wie Marc Chagall, Paul Klee, Max Lieber­mann, Emil Nolde, Käthe Kollwitz, Wassily Kandinsky oder August Macke. Zuvor waren „Revolu­tion, Abdankung, Schloss“ mit 9500 und „Victoria Luise – ein Leben, zwei Welten“ mit 7000 Besuche­rinnen und Besuchern auf das stärkste Interesse gestoßen.

Die Sonder­aus­stel­lung „Gesell­schaft der Freunde junger Kunst“ war am 26. September 2019 eröffnet worden, aber wegen der Lockdowns von März bis Mai 2020 und von November 2020 bis Mai 2021 zweimal geschlossen worden. Wegen des großen Inter­esses war sie zweimal verlän­gert worden. Hinter­grund der Sonder­aus­stel­lung ist, dass der Braun­schweiger Sammler Otto Ralfs von 1924 bis 1933 in Räumen des ehema­ligen Residenz­schlosses mehr als 40 Ausstel­lungen der natio­nalen und inter­na­tio­nalen Avant­garde gezeigt hatte. Die „Gesell­schaft der Freunde junger Kunst“ löste sich angesichts natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Verfol­gung auf.

Kultur­wandel nach der Monarchie

Die Sonder­aus­stel­lung unter­streicht den Kultur­wandel nach Auflösung der Monarchie. Ein Vergleich zur höfischen Kunst vor der Abdankung Herzog Ernst Augusts 1918 demons­triert, wie groß Verän­de­rungen im Kunst­ge­schmack der damaligen Zeit tatsäch­lich waren. Gehängt sind unter anderem Braun­schweiger Künstler, die sich damals gleich­wertig neben noch heute namhaften Künstlern behaup­teten. Die Ausstel­lung zeigt Gemälde, Druck­gra­fiken, Plastiken und Zeitdo­ku­mente.

Die Sonder­aus­stel­lung „Gesell­schaft der Freunde junger Kunst“ wird gefördert vom Fachbe­reich Kultur und Wissen­schaft der Stadt Braun­schweig, der Braun­schwei­gi­schen Stiftung, der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, der Richard Borek Stiftung und der Stiftung Nieder­sachsen.

Dauer­aus­stel­lung mit Thronsaal

Die Dauer­aus­stel­lung reprä­sen­tiert das Residenz­schloss im 19. Jahrhun­dert zur Zeit Herzog Wilhelms. Sie zeigt reprä­sen­ta­tive Räume des einstigen Wohn- und Regie­rungs­sitzes der Braun­schweiger Herzöge. Die Enfilade wurde rekon­stru­iert und mit origi­nalen Möbeln, Gemälden und Kunst­ge­gen­ständen ausge­stattet. Höhepunkt der Dauer­aus­stel­lung ist der pracht­volle Thronsaal mit dem Thron der Braun­schweiger Welfen.

Öffnungs­zeiten: Dienstag 10 – 17 Uhr, Mittwoch 13 – 20 Uhr und Donnerstag bis Sonntag 10 –17 Uhr. Eintritt: bis 5. September frei.

Öffnungs­zeiten Quadriga: Oktober – März: montags bis sonntags von 10 – 16.30 Uhr, April-September: montags bis sonntags von 10 Uhr – 20 Uhr. Der letzte Einlass erfolgt jeweils eine halbe Stunde vor Schlie­ßung. Eintritt: 2 Euro.

Kontakt:

Homepage: www.schlossmuseum-braunschweig.de
Telefon: 0531/470‑4876
E‑Mail: schlossmuseum@residenzschloss-braunschweig.de

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