Im Braun­schweiger Café Kreuzgang hat die neue Saison begonnen

Antonio Carrozzo (links) und Nico Nehrkorn bringen die Theke im Café Kreuzgang auf Hochglanz. Foto: Bernward Comes / Braunschweiger Zeitung

Aus dem provi­so­ri­schen Ausschank im Kloster­garten der Brüdern­kirche ist eine feste Insti­tu­tion geworden. Auch Konzerte finden wieder statt.

Zwei Männer schleppen einen wuchtigen Kühlschrank hinter die Theke. Die Limonade steht schon in Kästen bereit, direkt neben den Heizpilzen. Die Sonnen­schirme wurden am Morgen geliefert. Muss nur noch die Kaffee­ma­schine repariert werden. Das Café Kreuzgang in der Schüt­zen­straße ist aus dem Winter­schlaf erwacht und bereitet sich auf den Saison­start vor. Was einst als Ein-Sommer-Ausschank gedacht war, hat sich längst in Braun­schweigs Gastro-Szene etabliert. Ein Geheim­tipp ist der wunder­volle Kloster­garten mit Rosen, Lavendel, Zitronen- und Feigen­baum im Innenhof nicht mehr – aber immer noch ein zauber­haft ruhiger Ort, um dem Trubel der Stadt für einen Moment zu entfliehen.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 03.05.2022 (Bezahl-Artikel)

„Könntet ihr ein bisschen Kuchen verkaufen und Kaffee ausschenken?“ Mit diesem Satz hatte 2017 alles begonnen, wie sich Daniel Schwerdt­feger erinnert – er ist einer der beiden Männer, die gerade den Kühlschrank aufge­stellt haben.

Kuchen von der Kondi­torei „Süßes Leben“

Es war das Jahr, in dem 500 Jahre Refor­ma­tion gefeiert wurden, und das Theolo­gi­sche Zentrum hatte eine Ausstel­lung im Kreuzgang der Brüdern­kirche organi­siert. Schwerdt­feger ist Geschäfts­führer der Spröss­ling gGmbH, die zur Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode gehört. Ihre Aufgabe: Menschen mit Handicap einen Einstieg in den ersten Arbeits­markt ermög­li­chen. Das Café ist seitdem ein Gemein­schafts­pro­jekt der Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode und des Theolo­gi­schen Zentrums Braun­schweig.

„Anfangs war vieles provi­so­risch. Es war ja auch nur als vorüber­ge­hendes Angebot gedacht“, so Schwerdt­feger. Doch das entzü­ckende Café wurde gut angenommen und öffnet seitdem jeden Sommer. „Wir überlegen durchaus, das auszu­weiten“, sagt Schwerdt­feger. Wegen des Fachkräf­te­man­gels sei das aber nicht so einfach.

Konzerte, Lesungen und weitere Veran­stal­tungen

Nico Nehrkorn (23) und Antonio Carrozzo (24) von der Stiftung Neuerke­rode arbeiten hier nun schon den sechsten Sommer in Folge im Service. Die übrige Zeit des Jahres ist Nehrkorn im „Café Parkblick“ am Marien­stift (das im Juni wieder öffnet) im Einsatz, Carrozzo in der Mensa der IGS Volkma­rode.

Die beiden, die dem Stamm­pu­blikum für ihre fröhliche Art bekannt sind, freuen sich auf die neue Saison. „Die Konzerte und die Hochzeiten machen mir besonders Spaß“, sagt Nico Nehrkorn. Antonio Carrozzo freut sich auf das Wieder­sehen mit den Gästen – und auf Mohnku­chen und Sacher­torte. Den Kuchen beziehen sie von der Kondi­torei „Süßes Leben“ am Hagen­markt. Panini und Suppen bereiten sie frisch zu. Für die Service­kräfte ist es ein anstren­gender Job, ständig flitzen sie zwischen Garten und Theke hin und her. „10.000 Schritte habe ich am Arbeitstag gemessen“, sagt Nico Nehrkorn.

Infor­ma­tionen zum Café Kreuzgang

  • Das Café befindet sich neben St.-Ulrici-Brüdern in der Schüt­zen­straße 22a. Öffnungs­zeiten: donners­tags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.
  • Das Café Kreuzgang ist ein inklu­sives Projekt des Theolo­gi­schen Zentrums in Braun­schweig und der Mehrwerk gGmbH der Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 03.05.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article235211353/Das-Cafe-Kreuzgang-in-Braunschweig-startet-in-die-Sommersaison.html (Bezahl-Artikel)

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