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Tobias Henkel wechselt zur Evangelischen Stiftung Neuerkerode

Tobias Henkel verlässt die SBK und wechselt zur esn. Foto: SBK
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SBK-Präsident Ulrich Markurth: „Für unsere Stiftung stellt der Weggang einen großen Verlust dar, für die esn ist seine Berufung eine gute Wahl.“

Gewinn für die einen, Verlust für die anderen: Tobias Henkel (50), bisheriger Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK), wechselt als neuer Vorstandsvorsitzender zur Evangelischen Stiftung Neuerkerode (esn). Das teilten beide Stiftungen in einer wort- und zeitgleich versendeten Erklärung mit. Henkel folgt Rüdiger Becker, der am 14. September dieses Jahres an den Folgen eines Fahrradunfalls gestorben war. Becker hatte die Geschicke der esn seit 2005 geleitet, Henkel die der SBK ebenfalls seit 2005.

Nachfolge bei der SBK noch ungeklärt

Der Verwaltung- und Stiftungsrat der esn und der Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift (mbs) sowie deren Vorstand haben Henkel zum neuen Vorstandsvorsitzenden der esn mit dem Zuständigkeitsbereich „Strategie“ gewählt, heißt es in der Mitteilung. Wann der genaue Zeitpunkt des Wechsels sein wird, wird noch zwischen allen Beteiligten ermittelt. Eine Nachfolge bei der SBK ist ebenfalls noch nicht geregelt. Henkel besaß bei der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz Beamtenstatus.

„Als Präsident und im Namen des Stiftungsrates darf ich mich bei Tobias Henkel für die erfolgreiche Tätigkeit als Gründungsdirektor der 2005 neu aufgestellten SBK bedanken“, sagt Ulrich Markurth, Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig. Henkel sei mit seinem Team, so Markurth die Weitertentwicklung und Modernisierung der 2005 zusammengeführten Institutionen Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und Studienfonds sowie Braunschweig-Stiftung gelungen. „Für die SBK stellt sein Weggang einen großen Verlust dar, für die esn ist seine Berufung eine gute Wahl. Ganz persönlich freue ich mich, dass Tobias Henkel in der Region bleibt und sich weiterhin für das Braunschweigische einsetzen wird“, so Markurth.

„Wehmütig und dankbar“

„Wehmütig und mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die vergangenen 16 Jahre mit Team und Stiftungsrat der SBK zurück“, sagt Tobias Henkel. Es seien die vielen Projekte und Menschen gewesen, die diese Zeit so wunderbar gemacht hätten, wird er zitiert. Die SBK fördert kirchliche, kulturelle und soziale Projekte auf dem Gebiet des ehemaligen Landes Braunschweig. Demütig stehe er nun vor der neuen Aufgabe und blicke gespannt auf die Begegnungen mit den Menschen unter dem Dach der esn in Neuerkerode, Braunschweig und der ganzen Region.

„Tobias Henkel ist seit fast 15 Jahren Mitglied unseres Verwaltungs- und Stiftungsrats und somit schon lange mit allen strategischen Entwicklungen der esn vertraut“, erläutert Prof. Dr. Wilhelm-Albrecht Achilles, Vorsitzender des Verwaltungs- und Stiftungsrats. „Als ausgewiesener Experte im Stiftungswesen und intensiver Netzwerker ist er nach dem tragischen Schicksalsschlag die Idealbesetzung für die Spitze der inzwischen sehr großen regionalen Unternehmensgruppe.“ Unter anderem bei der Entwicklung des Klosterguts Riddagshausen, das 2014 zu großen Teilen 2014 in den Besitz der SBK übergegangen war, gab es sehr enge Kontakte zwischen Becker und Henkel, die auch privat befreundet waren.

Die Evangelischen Stiftung Neuerkerode besteht mittlerweile aus 17 Gesellschaften, die sich in den Hilfefeldern Behindertenhilfe, Arbeit und Qualifizierung, Gesundheit und Rehabilitation sowie Pflege- und Seniorenhilfe engagieren. Die bekanntesten sind Neuerkeröder Wohnen und Betreuen für Menschen mit Behinderung, das Krankenhaus Marienstift und das Lukas Werk. An den insgesamt 70 esn-Standorten in Südostniedersachsen sind 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Täglich werden 4.000 Menschen betreut, die Unterstützung benötigen.

Im Jahr 1868 gegründet

Die esn war von der Braunschweiger Bankierstochter Luise Löbbecke (1808 – 1892), dem Mediziner Dr. Oswald Berkhan (1834 – 1917) und dem Erkeröder Gemeindepfarrer Gustav Stutzer (1839 – 1921) im Jahr 1868 als „Anstalt in Erkerode“ für geistig behinderte Menschen gegründet. Zwei Jahre später wurden der „Erziehungs- und Pflegeanstalt“ die Rechte einer „Milden Stiftung“ verliehen.

Tobias Henkel studierte Rechtswissenschaften in Kiel. 1999 wurde er Justitiar des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und hat mit der gleichzeitigen Zulassung als Rechtsanwalt Stifter und Stiftungen beraten. Als Vertreter des Bundesverbandes vertrat er in internationalen Netzwerken das deutsche Stiftungswesen im Ausland. Mit dem Wechsel an die Spitze der SBK kehrte er in seine Heimatstadt zurück. Die neue Aufgabe bei der esn wird nun eine erneut große Herausforderung für Tobias Henkel.

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