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Bislang elf Millionen Euro in Denkmalpflege investiert

Blick auf das Große Schloss Blankenburg mit der sanierte Dachlandschaft. Foto: Verein Rettung Schloss Blankenburg
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Grundsanierung des Großen Schlosses Blankenburg soll 2026 abgeschlossen sein.

Die besonderen Probleme des Corona-Jahres 2020 verlangsamen auch die Sicherungs- und Sanierungsarbeiten am Großen Schloss Blankenburg. Denn Einnahmeausfälle durch abgesagte Veranstaltungen wirken sich unmittelbar auf die Bautätigkeit aus, weil sie zur Kofinanzierung von Bundes- und Landesmitteln zwingend erforderlich sind. Deswegen bittet der Verein Rettung Schloss Blankenburg e.V. als Eigentümer des Schlosses um Spenden, damit nicht zu viel ins Stocken gerät. 2014 wurde der Verein für seine Arbeit mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet.

Rettung begann 2005

In den denkmalpflegerischen Erhalt flossen bislang rund elf Millionen Euro. Acht Millionen Euro mussten allein für die Erneuerung der Dachlandschaft des riesigen Gebäudekomplexes aufgebracht werden. Drei Millionen Euro flossen in Sicherungsarbeiten und in die Grundsanierung des Theaterflügels. Uneingeschränkt fördert die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) die denkmalgerechte Sicherung des welfischen Kulturdenkmals. In der laufenden zweiten Förderphase werden insgesamt 540.000 Euro bereitgestellt. Für dieses Jahr sind 65.000 Euro veranschlagt. Die aufwändige Rettung des Welfenschlosses 2005 unter anderem mit Förderung der SBK begonnen.

Blick in den Schlosshof. Foto: Verein Rettung Schloss Blankenburg

Blick in den Schlosshof. Foto: Verein Rettung Schloss Blankenburg

„Auch wenn wir jetzt erstmal kleinere Schritte gehen müssen, kommen wir doch unserem Ziel immer näher. In fünf Jahren, also 2026, wollen wir die Grundsanierung abgeschlossen haben. Danach können wir konkret über künftige Nutzungen nachdenken“, sagt André Gast, Geschäftsführer der Großes Schloss Blankenburg gGmbH, die für die denkmalgerechte Sanierung und Restaurierung zuständig ist. Noch immer ist ein Mammutprogramm zu bewältigen, um den geschichtsträchtigen Ort angemessen für die Nachwelt zu erhalten. Wer immer mal wieder das Große Schloss Blankenburg besucht, kann die unaufhörlichen Fortschritte gut erkennen.

Große Schadensbefunde im Inneren

Aktuell steht die Innensanierung des Verwalter- und Jägerhauses an. „Das wollten wir eigentlich schon im vergangenen Jahr abgeschlossen haben, aber die Schadensbefunde waren zu groß. Deswegen mussten wir die Arbeiten schieben“, erläutert Gast. Des Weiteren werden in 2021 Sicherungsarbeiten im Bereich der alten Turnhalle und Arbeiten an den Parkplätzen im Bereich des Schlosses in Angriff genommen.

Das sanierte Verwalterhaus mit rekonstruierter Fassade. Foto: Verein Rettung Schloss Blankenburg

Das sanierte Verwalterhaus mit rekonstruierter Fassade. Foto: Verein Rettung Schloss Blankenburg

Im vergangenen Jahr stand das Verwalterhaus im Fokus der Arbeiten. Die Fassade wurde nach historischem Vorbild rekonstruiert. Eine zu DDR-Zeiten angebrachte Verkleidung wurde entfernt. Dahinter kamen noch Teile der ursprünglichen, nun sanierten Fassade zum Vorschein. Das Gebäude wurde zudem mit einem neuen Schieferdach gedeckt. Durch die Investition von 715.000 Euro gehören nun die häufig erforderlichen Notreparaturen am maroden Dach der Vergangenheit an. Gefördert wurde das Projekt vom Bund, vom Land Sachsen-Anhalt, von der Stadt Blankenburg, der Lotto-Toto-Gesellschaft, der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Verein Rettung Schloss Blankenburg. Ausschließlich regionale Firmen aus Wernigerode, Blankenburg und Ilsenburg waren an den umfangreichen Sanierungen beteiligt.

15 Jahre Leerstand

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde das Schloss von der Braunschweiger Linie der Welfen bewohnt. Als Blankenburg am 1. Juni zunächst an die Briten übergeben wurde, musste der Herzog von Braunschweig seine Residenz aufgeben. Danach diente das Schloss als Unterkunft für Flüchtlinge. Während der DDR-Zeit befand sich in Schloss Blankenburg zunächst ein Genesungsheim, später eine Handelsschule. Der Betrieb wurde 1991 eingestellt. Nach der Wiedervereinigung war das Gebäude lange Zeit einem dramatischen Verfall ausgesetzt, stand 15 Jahre verlassen und leer. Das Schloss mit einer Ersterwähnung aus dem Jahr 1123 geriet in Investorenhände und war sträflich vernachlässigt worden.

Video: https://www.der-loewe.info/die-spaete-rettung

Kontakt:

Verein Rettung Schloss Blankenburg e.V.
Großes Schloss 1
38889 Blankenburg

E-Mail: info@rettung-schloss-blankenburg.de
Internetseite: www.rettung-schloss-blankenburg.de

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