Startseite Highlight Doppeltes Jubiläum für die Qua...

Doppeltes Jubiläum für die Quadriga

von

Das Schlossmuseum schreibt aus diesem Anlass einen Mal- und Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche aus.

Die Braunschweiger Quadriga wurde vor 160 Jahren erstmals auf das Residenzschloss gestellt, die aktuelle vor 15 Jahren. Die von Bildhauer Ernst Rietschel entworfene Skulptur feiert also doppeltes Jubiläum. Sie gilt neben dem Burglöwen als bedeutendstes Wahrzeichen der Stadt. Jedes Kind kennt die Quadriga, und deswegen hat das Schlossmuseum Braunschweig einen Mal- und Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs beziehungsweise acht und 16 Jahre ausgeschrieben. Einsendeschluss ist jeweils im September.

Vorlage zum Schreibwettbewerb mit dem ausbüxten Pferd aus dem vergangenen Jahr. Foto: Schlossmuseum

Quadriga-Pferd ist ausgebüxt

„Der Malwettbewerb ‚Mein Bild vom Schloss‘ im vergangenen Jahr hat uns begeistert. Es wurden so großartige Arbeiten eingereicht, dass daraus eine kleine Ausstellung und sogar ein Kalender entstanden sind. Deswegen haben wir uns entschlossen, so etwas zu wiederholen. Erweitert haben wir das Projekt um einen Schreibwettbewerb. Anlass dazu war ein Bild aus dem vergangenen Jahr, auf dem eines der vier Quadriga-Pferde vor dem Schloss steht“, erläutert Helga Brendsen, Leiterin des Schlossmuseums. Ziel ist es, mit den Wettbewerben die Braunschweigische Identität bei jungen Menschen zu fördern. Die Aufsätze dürfen bis zu 1000 Worte lang sein. Die Bilder sollen maximal DIN A3 groß sein.

Die Einleitung der Geschichte für den Schreibwettbewerb lautet so: „Also ehrlich… Immer nur Braunschweig von oben betrachten? Zugegeben, es ist schon ein toller Blick von hier oben auf dem Braunschweiger Schloss. Am besten gefallen mir die Sonnenuntergänge. Nein, die Regenbögen. Das sieht dann so aus, als hätte jemand mit bunten Pinseln eine Kuppel über das Schloss gemalt. Aber unten wimmelt es nur so von Menschen, Autos, Straßenbahnen. Es sieht aufregend aus! Wie gerne wäre ich einmal dabei …“ Alle Braunschweiger Schulen wurden angeschrieben und über die beiden Quadriga-Wettbewerbe informiert. „Wir sind sehr gespannt, was uns diesmal an Arbeiten erwartet. Erste Zeichnungen sind bereits eingegangen. Und sie sind wieder sehr überraschend und eindrucksvoll“, berichtet Helga Berendsen.

Ausschnitt aus einem Bild des vorherigen Malwettbewerbs „‚Mein Bild vom Schloss“. Foto: Schlossmuseum

Geschenk zu Wilhelms Thronjubiläum

Die Geschichte der Quadriga reicht bis ins Jahr 1863 zurück, als sie erstmals aufgestellt wurde. Die Braunschweigische Landesversammlung vermachte sie Herzog Wilhelm zu dessen silbernen Thronjubiläum. Die aktuell dritte Quadriga auf dem Schloss war von 2006 bis 2008 in der Bronzekunstgießerei Emil Kosicki im polnischen Komorniki hergestellt worden. Sie wurde durch die Privatinitiative von Familie und Firma Richard Borek ermöglicht.

Im Gegensatz zu ihren beiden Vorgängerinnen, die 1865 (Schlossbrand) und 1955 (späte Kriegsfolgen) zerstört worden waren, wurde die aktuelle Quadriga nicht mehr aus handgetriebenen Kupferplatten über einem Eisenskelett angefertigt, sondern nach dem Gipsguss des 1999 in Dresden überraschend entdeckten 1:3-Originalmodells von Ernst Rietschel aus Siliziumbronze gegossen. Zur Einweihung am 27. Oktober 2008 waren mehr als 6.000 Braunschweiger Bürger auf den Schlossplatz gekommen.

Der Name „Brunonia“ ist erfunden

Die eingebrochene zweite Quadriga auf dem kriegsbeschädigten Schloss. Foto: Sammlung Wedemeyer

Die Quadriga zeigt die Brunonia, Schutzpatronin des Herzogtums Braunschweig, stehend in einem von vier Pferden gezogenen Streitwagen. Mit der linken Hand hält sie die Zügel, in der rechten einen Ehrenstab mit einem in einem Lorbeerkranz untergebrachten W, das für den in der Bevölkerung beliebten Herzog Wilhelm steht. Wilhelm (1806 – 1884) kam 1830 auf den Thron, weil sein älterer Bruder Karl II. nach einem Volksaufstand abdanken musste. Wilhelm war der zweite Sohn des „Schwarzen Herzogs“ Friedrich Wilhelm.

Der Name der Wagenlenkerin Brunonia ist eine konstruierte Namensgebung aus dem Jahr 1856 von Künstler Rietschel und dessen Freund Carl Schiller mit Bezug auf die Brunonen, dem ersten mittelalterlichen Herrschergeschlecht im Braunschweigischen. Als Patronin trägt Brunonia eine Kopfbedeckung aus zwei Elementen: zuunterst ein kleiner Kronreif als Zeichen von Landesherrschaft und darüber einen Mauerring mit fünf Türmen, der als Symbol von Stadtfreiheit gilt.

Infos zum Wettbewerb: https://www.schlossmuseum-braunschweig.de/quadrigawettbewerbe

Bilboard 2 (994x118 px)