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Europäischer Hotspot der Bronzezeit

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Arbeitsgruppe Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft enthüllt Informationstafel zur „Hünenburg“ bei Watenstedt.

Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse hat die Arbeitsgruppe Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft in Kooperation mit dem Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen die Informationstafel zur „Hünenburg“ bei Watenstedt im Landkreis Helmstedt erneuert. Den Text der Tafel  hat Dr. Immo Heske auf der Grundlage seiner langjährigen Ausgrabungen rund um die Hünenburg und der dabei erzielten Forschungsergebnisse erarbeitet.

Hinweise seit 1995

SeMit den seit 1995 aufgestellten archäologischen Hinweistafeln lädt die Arbeitsgruppe Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft Bürgerinnen und Bürger zu spannenden Entdeckungsreisen an weniger bekannte, regionalgeschichtliche Orte im Braunschweigischen ein. Auf den mittlerweile rund 30 gestalteten Schildern wird an den betreffenden Orten mit Texten, Fotos und Grafiken über die jeweiligen Hintergründe informiert. Die meisten Tafeln stehen an Rad- oder Wanderwegen und sind gut sichtbar angebracht.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung der ersten Tafel in Watenstedt war das Alter der Hünenburg noch nicht eindeutig zu bestimmen gewesen. Es war nicht bekannt, welcher historische Stellenwert der Hünenburg tatsächlich gebührt. Erst neuere archäologische Ausgrabungen in den vergangenen 20 Jahren haben das Gebiet als bedeutenden europäischen Hotspot während der Zeitspanne von 1100 v. Chr. bis zum frühen 10. Jahrhundert identifiziert.

3000 Jahre alt

Dr. Immo Heske leitete die jüngsten, entscheidenden Grabungen im Innenbereich der rund 3000 Jahre alten Hünenburg. Danach steht fest, dass die Hünenburg der Kern einer bronzezeitlichen Großsiedlung war. Die Tafel fasst daher nicht nur die neuesten Erkenntnisse zur Burg selbst zusammen, sondern veranschaulicht auch prägnant das direkte Umfeld mit der ersten für Mitteleuropa nachgewiesenen zeitgleichen Außensiedlung, dem „Troia des Nordens“, wie Heske es schon 2018 in einem Interview mit „Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische“ formulierte.

Für die Bedeutung des Herrschaftszentrums sind zwei Funde von herausragender Bedeutung: Das Fragment eines bronzenen Kampfschildes, von dem es in Europa nur insgesamt acht Funde gibt sowie eine blaugelbe Glasperle, deren Vergleichsfunde im heutigen Italien nachgewiesen werden konnten. Diese Funde verweisen auf „Macht“ und „internationale Verbindungen“ und stehen damit für das ungeheure Fundspektrum, das an diesem Ort bisher entdeckt werden konnte.

Die Tafel wurde im Beisein von Dr. Immo Heske (Kustos der Lehrsammlung und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen) und Bürgermeister Martin Hartmann (Samtgemeinde Heeseberg) enthüllt. Sie weist auf die noch heute sichtbaren Reste der Hünenburg bei Watenstedt hin.

Mehr unter:

www.der-loewe.info/das-troja-des-nordens

www.der-loewe.info/25-einladungen-zu-kleinen-ausfluegen

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