Krahe wäre begeis­tert vom aufge­wer­teten Löwenwall

Einer der schönsten Orte in Braunschweig, der Löwenwall, wurde aufwändig saniert. Foto: Der Löwe

Histo­ri­sche Parkan­lage mit dem Vater­län­di­schen Denkmal im Zentrum wurde für 1,4 Millionen Euro gründlich saniert.

Um den Löwenwall wird Braun­schweig zu Recht vieler­orts beneidet. Die histo­ri­sche Parkan­lage mit dem von vier gussei­sernen Löwen einge­fassten Vater­län­di­schen Denkmal und den beiden großzü­gigen Brunnen zählt zweifels­frei zu den schönsten Orten der Stadt und stellt selbst bundes­weit eine städte­bau­liche heraus­ra­gende Situation dar. Mit der aktuell abgeschlos­senen und sehr gelun­genen Sanierung des beein­dru­ckenden Ovals gelang im Rahmen des sogenannten Grünver­trags zwischen Stadt und der Richard Borek Stiftung eine weitere Aufwer­tung. Die aufwen­digen Arbeiten kosteten insgesamt rund 1,4 Millionen Euro und sind gut inves­tiertes Geld.

Aufgang zum Löwenwall, auf dem an Leerstellen neue Kasta­ni­en­bäume entlang der Promenade gepflanzt wurden. Foto: Der Löwe

Die Verein­ba­rung zwischen Stadt und Richard Borek Stiftung war 2021 um weitere fünf Jahre verlän­gert worden. Im Jahr 1993 wurde der erste Vertrag geschlossen. Ausgangs­punkt war seiner­zeit die geplante Bewerbung Braun­schweigs für die Landes­gar­ten­aus­stel­lung. Zur Bewerbung kam es nicht, dafür hat die Förder­ver­ein­ba­rung bis heute Bestand. Bislang wurden dank der Koope­ra­tion 20 Projekte in Parkan­lagen und auf histo­ri­schen Fried­höfen in Braun­schweig reali­siert. Weitere gemein­same Projekte sind im Bürger- und Prinzen­park sowie im Natur­schutz­ge­biet Riddags­hausen geplant.

Wegesystem erneuert

Am Löwenwall wurde das Wegesystem von Grund auf erneuert. Der überdi­men­sio­nierte Asphaltweg an der Ostseite wurde teilweise zurück­ge­baut und so auch die Stand­ort­be­din­gungen für die das Oval säumenden Kastanien verbes­sert. Nach histo­ri­schem Vorbild erhielten die Wege einen gelbli­chen Belag. Auch die komplette Wegeein­fas­sung für das Rasenoval aus Dolomit­kalk­stein wurde erneuert. Der Boden um die bestehenden Bäume wurde verbes­sert, um deren Vitalität nachhaltig zu stärken. Freie Standorte wurden mit größeren Kasta­ni­en­bäumen bepflanzt und sämtliche Einfas­sungen der Baumscheiben aus Natur­stein­pflaster erneuert. Zusätz­lich wurde die überal­terte Rasen­fläche innerhalb des Ovals von rund 12.000 Quadrat­me­tern mit Rollrasen erneuert.

Als Reminis­zenz an die einstige Trink­halle erhielt der Park ein Platz­ron­dell mit Trink­brunnen. Foto: Der Löwe

Als Reminis­zenz an die hier einst über der Oker gelegenen Trink­halle erhielt der Park ein Platz­ron­dell. Als Vorlage dienten histo­ri­sche Karten. Der Trink­brunnen besteht aus einem Sandstein­quader, aus dessen Mitte Trink­wasser sprudelt. Stufen an den Böschungen laden zum Sitzen ein. Landschaft­lich geschwun­gene Wege verbinden das Rondell optisch mit der Oker und den vorhan­denen Wegen. Außerdem wurden Teilbe­reiche der entsie­gelten Asphalt­flä­chen in Blühflä­chen umgewan­delt.

Zwischen 1812 und 1824 angelegt

Der Löwenwall war ursprüng­lich Teil der Vertei­di­gungs­an­lage der Stadt. Als im 18. Jahrhun­dert die Festungs­bauten ihre militä­ri­sche Bedeutung verloren hatten, wurde auf Wunsch von Herzog Carl Wilhelm Ferdinand (1735–1806) der Architekt Peter Joseph Krahe (1758–1840) beauf­tragt, den Wallring mit öffent­li­chen Parks und Gärten zu begrünen. In diesem Zuge wurde zwischen 1812 und 1824 der Löwenwall, der damals noch Monument­platz hieß, angelegt. Er zeichnete sich durch seine ovale Gestalt aus, die von Wegen und einer Doppel­reihe Rosskas­ta­nien umschlossen wurde.

Der mittige Obelisk wurde 1823 aufge­stellt. Er erinnert an die in den Freiheits­kriegen gegen Napoleon I. gefal­lenen Herzöge Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm (1771–1815). Errichtet wurde das Denkmal auf Initia­tive einfluss­rei­cher Bürger ebenfalls nach Plänen von Peter Joseph Krahe. Der Obelisk ist 22 Meter hoch. Das Monument besteht zu großen Teilen aus in Zorge/Harz gegos­senen Eisen­platten. Im Auftrag der Stadt und gleichsam mit Unter­stüt­zung der Richard Borek Stiftung war die goldene Schrift 2017 restau­riert worden. Die Fontänen wurden um die Mitte des 19. Jahrhun­derts angelegt.

Mehr unter:

https://www.der-loewe.info/der-fuenfte-gruenvertrag-ist-in-kraft

https://www.der-loewe.info/der-denkmalvertrag-ist-25-jahre-alt

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