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Stimmungsvolles Jubiläum

: Die Klosterkirche Riddagshausen im Abendlicht. Foto: Peter Sierigk
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Die Klosterkirche Riddagshausen feiert 800 Jahre Grundsteinlegung mit einem Mix aus Frömmigkeit, Historischem und Unterhaltendem.

Getreu dem Zisterziensermotto „Das Tor ist offen, das Herz umso mehr“ feiert die Klosterkirche ihr 800-jähriges Bestehen. Ausgangspunkt  für dieses Jubiläum ist die Grundsteinlegung durch die Mönche im Jahr 1216. Fertiggestellt war die Kirche, immerhin die längste in Norddeutschland, erst 59 Jahre später. Als Gotteshaus geweiht wurde sie am 15. Juni 1275. Und wie damals wird auch jetzt Mitte Juni kräftig gefeiert.

Die Gemeinde erwartet vom 17. bis 24. Juni zu verschiedenen stimmungsvollen Anlässen Besucher aus der ganzen Stadt und der Region. „Der Wochenend-Dom der Braunschweiger“, wie Pfarrer Bernhard Knoblauch seine Kirche nennt, zieht. Das Programm bietet einen Mix aus Frömmigkeit, Historischem, Unterhaltendem, Geselligem, Zukünftigem und, ja, auch Kulinarischem. „Wir wollten nicht nur Tradition, sondern auch Vorwärtsgewandheit“, schildert Kirchenvorstand Georg Renz die Zusammenstellung (siehe unten). Es wird neben einem hochkarätigen Symposium am Sonnabend mehrere Konzerte und Veranstaltungen im Klostergarten geben.

Die Überschrift für das Jubiläum lautet in Anlehnung an einen Titel von Herbert Grönemeyer „Es bleibt alles anders“.  Unter diesem Ansatz moderieren Bernhard Knoblauch und Georg Renz bereits regelmäßig die „Montagsgespräche in der Frauenkapelle“. Sie gehen dabei der Frage nach, wie sich Kirche aus der Tradition heraus in der Zukunft den Menschen zeigen will und welche Bedeutung der christliche Glaube in einer modernen Gesellschaft haben kann. Am nächsten Montag (30. Mai, 19 Uhr) ist Pfarrer Rüdiger Becker, Direktor der Ev. Stiftung Neuerkerode, zu Gast.

Pfarrer Knoblauch möchte mit den Veranstaltungen rund um das Jubiläum auch die Gegenwartsrelevanz von Kirche untermauern. Die Klosterkirche soll als aktueller Ort wahrgenommen werden, in dem Menschen Sinn und Sinnlichkeit erfahren. Einerseits böte die Klosterkirche mit dem Kern dessen, was die Zisterzienser einst schufen, Raum für sowohl akustische als auch optische Ruhe. Andererseits setze er auf theologische, gedankliche Beanspruchung und die profilierte Auseinandersetzung mit Themen. Orientierung und Deutung erwarteten die heutigen Kirchenbesucher. Die Zeit der bloßen Geselligkeit und des reinen Wohlfühlens  gehörten der Vergangenheit an.

Fakten:

  • Im Jahr 1145 gründeten Zisterziensermönche das Kloster Riddagshausen.
  • Am 10. August 1568 wurde die Reformation im Kloster Riddagshausen eingeführt. Seitdem ist die Klosterkirche Ev.-lutherische Gemeindekirche.
  • Die Klosterkirche Riddagshausen gehört nach dem Magdeburger Dom zu den ältesten gotischen Bauwerken in Deutschland.

 

Das Programm:

Freitag, 17. Juni:

21 Uhr: Serenade im Klostergarten. „Oh schaurig ist’s …” Romantische Bläsermusik und deutsche Balladen mit dem Posaunenchor der Propstei Braunschweig unter Leitung von Kantor Jürgen Schwanke, Rezitation: Georg Renz.

 

Sonnabend, 18. Juni:

9.30 – 17 Uhr: Regionalgeschichtliches Symposium, 4. Riddagshäuser  Zisterziensertag mit u.a. „Der Bau der Klosterkirche Riddagshausen im Spannungsfeld fürstlicher Stiftungstätigkeit am Anfang des 13. Jahrhunderts” (Prof. Dr. Bernd Nicolai, Universität Bern, Institut für Kunstgeschichte),  „Die Klosterkirche in ihrer wechselvollen Geschichte. Ein Gang durch die Jahrhunderte.” (Reinhard Wetterau, Stadtteilheimatpfleger Riddagshausen), „Kaiser Lothar III. und die Welfen als Förderer der Zisterzienser im Braunschweigischen – zu den Anfängen des Klosters Riddagshausen“ (Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel),  „Zu Aufbau und Gliederung von Zisterzienser-Kirchen” (Professor em. Dr. Harmen Thies, Professor für Baugeschichte an der TU Braunschweig),  „Die Marienverehrung bei den Zisterziensern” (Dr. Wolfgang Bickel, Armsheim, Baugeschichtler em.), „Wie geht es weiter mit der Klosterkirche?” (Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz)

18:00 Uhr: “Fly me to the moon”.  Musikalische Sommernacht im Klostergarten mit der Bigband der Musikschule der Stadt Wolfsburg unter Leitung von Nico Finke und der Bigband der Städtischen Musikschule Braunschweig unter Leitung von Karle Bardowicks.

 

Sonntag, 19. Juni:

11 Uhr: Festgottesdienst mit  Pfarrer Bernhard Knoblauch, Posaunenchor der Propstei Braunschweig unter Leitung von Kantor Jürgen Schwanke, Riddagshäuser Kammerchor unter Leitung von Christiane Prinzing, Orgel: Kantor Hans-Dieter Karras. Anschließend Empfang im Klostergarten.

 15 Uhr:  Kaffeekantate im Klostergarten. „Schweigt stille, plaudert nicht …” J.S. Bach Kaffeekantate (BWV 211) und Bauernkantate (BWV 212), Riddagshäuser Kammerorchester und Solisten unter Leitung von Kantor Hans-Dieter Karras

 

Freitag, 24. Juni:

19.30 Uhr: Amadigia di Gaula. Klosterkirche Riddagshausen. Oper von G.F. Händel, Konzertante Aufführung. Solisten von „Barock Vocal” der Hochschule für Musik, Mainz: Alexandra Samouilidou – Sopran, Jina Oh – Mezzosopran, Vanessa Diny – Sopran, Josy Santos – Alt, Lukas Eder – Bariton, Staatsorchester Braunschweig unter Leitung von Christian Rohrbach. (Karten zu 20 €, erm. 15 € bei Musikalien Bartels, an der Kasse des Staatstheaters und an der Abendkasse.

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