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Der Loewe - Journal der Braunschweigischen Stiftungen
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Stiftung des 2009 verstorbenen Busunternehmers förderte seit 1998 rund 600 Projekte mit insgesamt zwei Millionen Euro.

Der erfolgreiche Busunternehmer Erich Mundstock (1924 – 2009) nannte als Motivation zur Gründung seiner Stiftung, seine große Heimatverbundenheit zu Braunschweig und zum Landkreis Peine. Er wolle Gutes und Sinnvolles zurückgeben, insbesondere Hilfsbedürftige unterstützen und junge Menschen in ihrer positiven Entwicklung fördern. Das ist ihm über Lebzeiten hinaus dank der Erich Mundstock Stiftung in besonderer Art und Weise geglückt. In diesem Jahr steht die Wiederkehr der Gründung zum 25. Mal an. Seither wurden insgesamt mehr als zwei Millionen Euro für mehr als 600 Projekte ausgeschüttet.

Ehemalige Weggefährten im Vorstand

Die Stiftung leiten mittlerweile seine Enkelin Sarah Mager-Mundstock und Dr. Hans-Werner Schrader als geschäftsführende Vorstandsmitglieder. An ihrer Seite haben sie mit Gerhard Glogowski und Dietrich Fürst viel Erfahrung und Kenntnis über die Region. Zum Vorstand gehören weiter Karl-Heinz Röper, Dr. Peter Schroer und Maice Manning. Alle sind ehemalige Weggefährten Erich Mundstocks aus unterschiedlichen Bereichen und sehen sich unverändert eng verbunden mit dem Stifter.

„Oft habe ich miterlebt, wie sehr meinem Großvater seine Heimat am Herzen lag. Aus dieser Verbundenheit zur Region Braunschweig/Peine entwickelte sich sein Wunsch mittels einer gemeinnützigen Stiftung den Menschen vor Ort für ihre Herzlichkeit zu Danken. Besonders die sinnvolle Unterstützung von Kindern und Jugendlichen lag ihm am Herzen. Als Kind der Region Braunschweig/Peine freue ich mich und bin stolz, diesen Wunsch meines Großvaters mit meinem Engagement in der Erich Mundstock Stiftung fortführen zu können“, sagt Sarah Mager-Mundstock.

Der Stiftungsvorstand: Dr. Hans-Werner Schrader, Maice Manning, Sarah Mager-Mundstock, Dr. Peter Schroer, Karl-Heinz Röper und Gerhard Glogowski. Auf dem Foto fehlt Dietrich Fürst. Foto: Erich Mundstock Stiftung

Junge und gehandicapte Menschen im Fokus

Entsprechend den Überzeugungen von Erich Mundstock werden Personen, die infolge von Alter, Krankheit, Behinderung oder sonstigen Gründen auf die Hilfe von Dritten angewiesen sind, unterstützt. Gefördert werden zudem begabte Schülerinnen und Schüler, Auszubildende sowie Studentinnen und Studenten. Im Namen des Stiftungsgründers engagiert sich die Stiftung für Kindergärten und Schulen, Jugendfeuerwehren und Wohn- und Tagesstätten für Menschen mit Behinderung in den Regionen Braunschweig und Peine.

„Jeder, der Hilfe benötigte, war bei Erich Mundstock gut aufgehoben“, beschreibt Gerhard Glogowski das Wesen des Stifters. Dr. Hans-Werner Schrader ergänzt: „Ich habe Erich Mundstock als Mensch, väterlichen Freund und Unternehmer mit sozialer Verantwortung sehr geschätzt.“ Und Dr. Peter Schroer erklärt seine Mitarbeit im Vorstand so: „Ich hatte das Glück noch einige Jahre mit Erich Mundstock zusammenarbeiten zu können und seine Gedanken und Ideen kennenzulernen. Das hat mich tief beeindruckt.“ Durch die Stiftung lebt die mitmenschlich-unterstützende Einstellung weiter.

Erfolgreicher Unternehmer

Im Alter von nur 21 Jahren übernahm Erich Mundstock 1945 den kleinen Omnibusbetrieb seines Vaters mit vier Fahrzeugen. Damit führte er zunächst die im Jahr 1904 eingerichtete Buslinie zwischen Wendeburg und Braunschweig fort. Das Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem der größten privaten Busbetriebe in Deutschland mit bis zu 300 Omnibussen. Aus Altersgründen verkaufte er das Unternehmen 1997. Ein Jahr später gründete er die Stiftung.

Erich Mundstock wurde für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit das Bundesverdienstkreuz verliehen. Am 13. März 2009 starb Erich Mundstock und überschrieb den Großteil seines Privatvermögens der Stiftung. An ihn erinnern heute auch das Erich Mundstock Haus (Wohnheim für Menschen mit Behinderung) in Edemissen und die Erich Mundstock Halle (Sporthalle) in Wedtlenstedt.

Zu den herausragenden Förderprojekten zählen unter anderem „Jugend forscht“, „tanzwärts!“, der „Braunschweiger Bürgerpreis“ und „Atelier Sprache“. Während des Jubiläumsjahres wird „der Löwe“ beispielhafte Projekte vorstellen.

Kontakt:
Erich Mundstock Stiftung
Sarah Mager-Mundstock
Am Weinberg 1
38159 Wedtlenstedt

Tel.  05302 800626
E-Mail: info@erich-mundstock-stiftung.de
www.erich-mundstock-stiftung.de

Workshops im Haus der Braunschweigischen Stiftungen zu aktuellen und grundsätzlichen Themen der Stiftungspraxis.

Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen hat die Veranstaltungen für das erste Halbjahr 2023 bekanntgegeben. Den Auftakt macht am 19. Januar die neue Online-Reihe „LeckerWissen“ mit dem Thema „Der perfekte Antrag“. Mit insgesamt sieben Veranstaltungen soll das Netzwerk der Stiftungen im Braunschweigischen gestärkt werden. Es geht vor allem um Weiterbildung von Projektpartnern, gemeinnützigen Einrichtungen und Ehrenamtlichen sowie die Beratung und Begleitung von potenziellen Stiftern. Das Haus ist Anlaufstelle für Fragen nach Fördermöglichkeiten oder auch nach Betreuung von bestehenden Stiftungen. Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen gibt es bereits 2005.

19. Januar: Der perfekte Antrag – Antragstellung bei Stiftungen (12 Uhr, online). Susanne Schuberth, stellvertretende Geschäftsstellenleiterin und Verantwortliche für das Projektmanagement der Braunschweigischen Stiftung, stellt in einer Stunde verschiedene Fördermöglichkeiten im Braunschweiger Land vor. Die Zusammenarbeit mit Stiftungen stellt Antragsstellerinnen und Antragsteller oft vor größere Herausforderungen. Susanne Schuberth erklärt die wichtigsten Grundregeln und gibt Tipps, wie ein Antrag größtmögliche Chancen auf Erfolg hat. Die Zugangsdaten (Zoom) erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Anmeldung.

26. Januar: Der Stiftungs-Newsletter 2023 – Wie Sie wirkungsvoll Ihre Zielgruppen erreichen (12 Uhr, online). Wirtschaftsinformatiker Christian Fuchs ist Experte für E-Mail-Marketing und seit 2019 Geschäftsführer von fuchs+wald. Er bringt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Sachen „E-Mail“ auf den neuesten Stand. Die E-Mail ist als Kanal für monatliche Updates, Spendenaufrufe oder individuelle Kommunikation für Stiftungen unentbehrlich. Christian Fuchs erläutert, was einen guten Newsletter-Text ausmacht, was bei der Gestaltung zu beachten ist und gibt technische Tipps.

16. Februar: Zeit zum Handeln?! – Die neue Stiftungsreform (17 Uhr, Vortrag). Rechtsanwalt Benjamin Weber ist in der Deutsche Stiftungsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft tätig und erläutert das vom 1. Juli 2023 an geltende neue Stiftungsrecht. Das betrifft Stiftungsvermögen, Satzungsänderungen und die Fusion von Stiftungen. Für Bestandsstiftungen stellt sich die Frage, wie sie die Gesetzesreform bestmöglich für sich nutzen können und was dafür notwendig ist. Das Seminar gibt einen Überblick über die zentralen Neuerungen der Stiftungsrechtsreform. Der Vortrag ist für maximal drei Stunden angesetzt.

16. März: Rassismus: Wie und wo er uns begegnet (10 Uhr Workshop). Céline Bartholomaeus, Projektleiterin von „Theater in die Schule“ am Staatstheater Braunschweig, und Bildungsreferent Maik Bischoff leiten den interaktiven Workshop, in dem Fragen einer solidarischen Haltung auf dem Weg in eine antirassistische Gesellschaft behandelt werden. Einerseits ist jeder Person bewusst, wie viele Stereotypen in unseren Köpfen stecken und trotzdem tauchen sie immer wieder in Texten, Bildern aber auch in der Sprache sowie im alltäglichen Handeln und meist ohne böse Absicht auf. Der Workshop ist bis 16 Uhr angesetzt. Für Verpflegung ist gesorgt. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro.

20. April: Podcasting – Ein Format für meine Organisation? (10 Uhr, Workshop). Maik Meid begleitet und schult seit vielen Jahren Menschen aus gemeinnützigen Organisationen im Fundraising und der digitalen Kommunikation. In diesem Workshop beantwortet er Fragen wie: Was macht gute Podcasts aus? Wann sind Podcasts erfolgreich? Welches Konzept passt zur Organisation? Der Workshop ist bis 16 Uhr angesetzt. Für Verpflegung ist gesorgt. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro.

1. Juni: Grundlagen im Stiftungsmanagement. (10 Uhr, Workshop). Mit Dr. Jasmin Gharsi-Krag, Rechtsanwältin und Stiftungsmanagerin (DSA) im Bereich Recht & Consulting bei der Deutsche Stiftungszentrum GmbH des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e.V., und Mattheo Dominik Ens, Jurist im Bereich „Recht & Steuern“ im Deutschen Stiftungszentrum (DSZ) im Stifterverband, steht eine geballte Ladung Expertise zur Verfügung, wenn es um Problemstellungen im Stiftungsmanagement geht. Die Aufgabe im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen, ist sehr herausfordernd. Die Veranstaltung möchte einen Einstieg in die geltenden stiftungs- und gemeinnützigkeitsrechtlichen Rahmenbedingungen von Stiftungen bieten. Der Workshop ist bis 17 Uhr angesetzt. Für Verpflegung ist gesorgt. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro.

29. Juni: Sommerabend im Garten (18 Uhr). Die Bürgerstiftung Braunschweig, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Braunschweigische Stiftung laden als Initiatoren des Hauses der Braunschweigischen Stiftungen zu einem geselligen Abend in hoffentlich sommerliche Atmosphäre ein.

Mehr unter: https://das-haus-der-braunschweigischen-stiftungen.de/

Kontakt:
Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen
Löwenwall 16
38100 Braunschweig

Telefon: 0531-27359-59
E-Mail: info@das-haus-der-braunschweigischen-stiftungen.de

Braunschweigerinnen und Braunschweiger berichten, was sie bewegt, was sie bewegen und was sie vielleicht bewegen wollen. Folge 1: Teona und Naila.

Naila, Teona, Türkân Deniz-Roggenbuck und Billy Ray Schlag im Studio. Foto: Radio Okerwelle

Mit unserem neuen Podcast „Was Braunschweig bewegt. Der LÖWE zum Hören“ wollen wir in sieben Folgen Braunschweigerinnen und Braunschweigern zu Wort kommen lassen, die berichten, was sie bewegt, was sie bewegen und was sie vielleicht bewegen wollen. Die Gespräche führen Türkân Deniz-Roggenbuck von der Agentur Kulturton für Diversität und Transkulturalität und Billy Ray Schlag vom Verein If a Bird.

Heute hören wir Teona vom Martino-Katharineum und Naila von der Grundschule Bürgerstraße, zwei zehnjährigen Schülerinnen aus Braunschweig, zu. Sie erzählen von ihrem Schulalltag und geben Anregungen, was dort besser laufen könnte. Das Interview zeigt, dass es sich lohnt, nicht nur über die Jugend zu reden, sondern ihr auch zuzuhören und aus dem Gehörten vielleicht Veränderungen erwachsen zu lassen. Die Podcasts entstehen wie auch die Podcasts „Wie das Schlossmuseum lebendig wird – der LÖWE zum Hören“ in Kooperation mit Radio Okerwelle. Die jeweils siebenteiligen Podcasts erscheinen im Wechsel jeden zweiten Freitag.

https://www.der-loewe.info/wp-content/uploads/2023/01/der-löwe_gesellschaft-lebensstil_podcast-was-Braunschweig-bewegt_folge-1.mp3

Die Leser der Braunschweiger Zeitung wählten den Fotografen Hanno Keppel auf den 1. Platz. Er wird für ein herzerwärmendes Projekt ausgezeichnet.

Spannung, Freude, Rührung: Die Wahl zum Braunschweiger des Jahres ging auch diesmal ordentlich zu Herzen. Die Leserinnen und Leser der Braunschweiger Zeitung haben online ihre Wahl getroffen – die Verleihung des Preises unserer Zeitung aber fand am Montagabend ganz gesellig im Forum des Medienhauses statt. Gekürt wurde der Fotograf Hanno Keppel. Dankbar nahm er die Auszeichnung entgegen. Keppel hat mit einer ganz besonderen Aktion die Sympathie der Leser gewonnen: Mit seiner Kamera verwandelt er schwerstkranke Kinder in Superhelden.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 21.11.2022 (Bezahl-Artikel)

Ob Spider-Man, Catwoman oder Geheimagent 007: In Keppels Fotostudio werden Träume wahr. Bei seiner Foto-Shooting-Aktion dürfen sich Kinder mit schwersten Erkrankungen oder Handicaps ihren Lieblingshelden aussuchen und werden dann von Profis entsprechend kostümiert, gestylt und fotografiert: Bilder, die aufbauen, die Kraft geben, Spaß machen und das Selbstbewusstsein stärken.

Die Siegerlaudatio hielt Braunschweigs einstige Sozialdezernentin

Die Laudatio auf Keppels außergewöhnliches Engagement hielt Staatssekretärin Christine Arbogast, bis vor wenigen Tagen Sozialdezernentin in Braunschweig und nun im niedersächsischen Sozialministerium im Einsatz.

In der Gunst der Leser folgte die Närrin Linda Radke, die erste Karnevalspräsidentin der Stadt. Eine Frau, die sich nicht scheut, sich in einer Männerdomäne zu beweisen: mit Charme und Kompetenz. Sie bringt frischen Wind in den ehrwürdigsten Karnevalsverein der Stadt: die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft (BKG) von 1872. Die zählt mit ihren 150 Jahren zu einem der ältesten Vereine in Deutschland.

Für den Umweltschutz: ein Trio auf Platz drei

Auf Platz 3 wählten die Leser die Umweltaktivisten Emilie Knapheide sowie Astrid und Heiko Hilmer, die sich aufgemacht haben, sich mit der Regionalen Energie- und Klimaschutzagentur (Reka) nicht nur gegen die Folgen des Klimawandels zu stemmen, sondern auch gegen die Apathie in der Gesellschaft. Reka unterstützt Projekte im Klimaschutz, bietet Workshops für alle Altersklassen an und berät in den Bereichen Bauen, Energie, Umwelt, Mobilität, Ernährung und Konsum.

„Auch wenn unsere Leser eine Rangliste aufgestellt haben, sind doch alle Nominierten Braunschweigerinnen und Braunschweiger des Jahres“, betonte Moderator Henning Noske, Leiter der Braunschweiger Lokalredaktion unserer Zeitung. Mit dem Preis würdigen wir Menschen, die sich über Gebühr engagieren, die leidenschaftlich sind und hartnäckig, beseelt und mutig. Menschen, die zum Vorbild taugen.

Auch ehemalige Preisträger kamen ins Medienhaus

Nominiert waren auch Igor Piroschik, der unermüdliche Vorsitzende des Vereins Freie Ukraine Braunschweig, der durch den russischen Angriffskrieg auf seine einstige Heimat in diesem Jahr extrem gefordert ist, und Regina Blume, die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätte Friedenskapelle an der Helmstedter Straße. Sie hält mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wach.

Zur Preisverleihung ins Medienhaus waren auch ehemalige Braunschweigerinnen und Braunschweiger des Jahres gekommen. Die Braunschweiger Zeitung vergibt den Titel seit 2017. Die bisherigen Preisträger: Thomas Lampe (2021, Verein Weggefährten für tumorkranke Kinder), Michael Schwarze (2019, Lions-Engagement für Kinder), Petra Kusatz (2018, Einsatz für das Jugendzentrum Stöckheim und weitere Aktivitäten) und Nadia Nischk (2017, Aufdeckung des Sozialbetrugs in der Landesaufnahmebehörde für Asylbewerber).

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 21.11.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article236968713/Braunschweiger-des-Jahres-macht-kranke-Kinder-zu-Superhelden.html (Bezahl-Artikel)

Die Jugendbauhütte Niedersachsen-Ostfalen in Helmstedt hat unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen starken Start hingelegt.

Das war ein schwerer Schlag für den Denkmalschutz in Helmstedt: Die historische Mauer um das Kloster St. Ludgeri stürzte auf einer Länge von 30 Meter völlig unerwartet ein. Die Not war groß in jenen Märztagen des Jahres 2021, doch die Rettung nahte in Form von sechs jungen Leuten in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr und ihrem kompetenten Ausbilder. Der erste Jahrgang der Jugendbauhütte Niedersachsen-Ostfalen, in Helmstedt beheimatet, war zur Stelle und packte unterstützend mit an. Mittlerweile haben die Arbeiten am Fundament sowie erste Maurer- und Steinmetzarbeiten begonnen. „Es wird noch zwei weitere Jahre dauern, bis die Klostermauer wieder steht“, sagt Karl-Heinz Broska, Initiator und Leiter der Jugendbauhütte Niedersachsen-Ostfalen. Im nächsten Frühjahr wird sich also auch der mittlerweile zweite, im Einsatz befindliche Jahrgang unter Anleitung von Hanno Ahlsen, Pädagoge und Restaurator aus Hildesheim, weiter mit dem Wiederaufbau beschäftigen.

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Die TU-Architektur-Absolventin Malin Meyer erhält den Lavespreis. Sie will Menschen in existenzieller Not wieder echtes Wohnen anbieten.

Große Freude am Department Architektur der Technischen Universität Braunschweig: Der „Lavespreis“ geht in diesem Jahr an eine Braunschweiger Architektur-Absolventin. Malin Meyer erhielt für ihre Masterthesis „The Reproductive House – Was ist Gemeinwohl?“ den mit 2000 Euro dotierten ersten Preis, wie die Uni mitteilt. Die Auszeichnung wird jedes Jahr von der Lavesstiftung an Studierende der Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur an niedersächsischen Universitäten und Hochschulen vergeben.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 05.12.2022 (Bezahl-Artikel)

Zur Verleihung der Preise hatte die Lavesstiftung am Donnerstag ins Ateliergebäude des Laveshaus in Hannover eingeladen. Die Entwürfe stellten dort der Präsident der Architektenkammer Niedersachsen und Vorsitzende der Stiftung, Robert Marlow, und Jury-Leiterin Professorin Tatjana Sabljo von der Hochschule Hannover vor. Insgesamt 83 Arbeiten von sechs Universitäten und Hochschulen wurden dieses Mal eingereicht, so viele wie noch nie zuvor. Neben dem ersten Preis ging auch eine Anerkennung an die TU Braunschweig.

Die Braunschweigerin fragt: Wann wird eine Wohnung ein Zuhause?

Architektur-Absolventin Malin Meyer freut sich über den Lavespreis. Foto: Heiko Jacobs/TU Braunschweig

Architektur-Absolventin Malin Meyer überzeugte die Jury laut der Pressemitteilung mit ihrem Entwurf, der die Fragestellung „Was ist Gemeinwohl?“ aufgreift und ein offenes Haus für Obdachlose mitten in Braunschweig zwischen Oker-Ufer und Gaußberg vorsieht.

Ihre Masterthesis sei ein klares Statement für das „Housing first“-Konzept: Menschen in existenzieller Not soll ohne Voraussetzungen – wie zum Beispiel erst einen Entzug zu machen – wieder ein echtes Wohnen angeboten werden. Die Entwurfsverfasserin fragt: „Wie viel ist notwendig, damit sich der Mensch als Individuum in der Welt einrichten kann und sein Leben gelingt? Wann wird eine Wohnung ein Zuhause?“

Die Idee: Wohnungen für Obdachlose und Studierende

Malin Meyer lasse bewusst verschiedene Lebensrealitäten niedrigschwellig aufeinandertreffen, erläutert die TU. Dafür mische sie kleine voll ausgestattete Einzelwohnungen für Obdachlose unter anderem mit Studierendenwohnungen, offenen Werkstatt- und Musikräumen, Gewächshäusern und freien Gemeinschaftsflächen.

„In einer offenen Holzskelettstruktur werden die Funktionen durchlässig und wandelbar modular angeordnet“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Bewohnerinnen und Bewohner könnten für sich entscheiden, wie viel Gemeinschaft oder Rückzug gewünscht ist. Beratungs- und Hilfsangebote werden demnach am Eingang zum Wohnprojekt angeordnet.

Professor: Soziale Verantwortung von Architektur

Professor Dan Schürch freut sich über den Erfolg: „Malin Meyer stellt sich in ihrer Masterthesis der sozialen Verantwortung von Architektur und setzt sich mit der Frage auseinander, wie ein Mensch wohl empfindet, der alles verloren hat. Obdachlosigkeit ist gegenwärtig, Ausgrenzungen leider normal, die vorhandenen Strukturen limitiert. Wie kann ein Wiedereinstieg in die Gesellschaft stattfinden?“

Mit dem Entwurf gelinge es ihr, den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Vordergrund zu stellen und adäquate architektonische, konstruktive aber auch sozialverträgliche Antworten zu finden, so Schürch.

Jury: Ressourceneffizientes und einfaches Bauen

Der Entwurf sieht ein offenes Haus für Obdachlose mitten in Braunschweig zwischen Oker-Ufer und Gaußberg vor. Foto: Malin Meyer/TU Braunschweig

Die Jury unter Leitung von Professorin Tatjana Sabljo schreibt in ihrer Würdigung: „Malin Meyer zeigt mit diesem Entwurf einen ganzheitlich konzipierten Beitrag mit hoher Sensibilität bezogen auf die Aufgabenstellung sowie die baulichen Fragestellungen des ressourceneffizienten und einfachen Bauens.“

Der Entwurf schaffe Atmosphären mit großem Respekt für die Nutzenden und die räumlichen Ausformulierungen, die einen Weg zu einem neuen Ort im Sinne der Heimat aufzeigen könnten. „Diese Qualitäten in der inhaltlichen, gestaltgebenden und konstruktiven Auseinandersetzung spiegeln sich bis hinein in die Zeichnungen und Darstellungen. Die Jury ist der Meinung, dass dieses Projekt herausragende Qualitäten besitzt und würdigt es mit dem ersten Preis.“

Anerkennung für Konzept zur Umnutzung von Garagenhöfen

Eine Anerkennung erhielten auch die Braunschweiger Studierenden Julian Leineweber und Pascal Lumme für ihren Entwurf „KE park : HOME“. Sie erarbeiteten laut der TU ein nachhaltiges und zeitgemäßes Konzept zur Nachverdichtung durch Umnutzung von Garagenhöfen zu modularen Wohnungen mit Gemeinschaftsflächen.

Alle Arbeiten sind derzeit im Atelierhaus in Hannover ausgestellt. Die Lavesstiftung wird in Kürze eine Publikation mit den Entwürfen veröffentlichen.

Der Lavespreis: Die Lavesstiftung lobt jedes Jahr den mit 5000 Euro dotierten Lavespreis aus. Ausgezeichnet werden Arbeiten mit hoher entwurflicher Qualität und hervorragenden Detaillösungen, die auch dem Aspekt der Nachhaltigkeit gerecht werden. Dies können Studienarbeiten der Bereiche Hochbau, Möbelbau, Innenausbau sowie Freianlagengestaltung sein. Teilnahmeberechtigt sind alle Studierenden der Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur an niedersächsischen Universitäten und Hochschulen. Weitere Informationen: www.lavesstiftung.de/themen-projekte/lavespreis.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 05.12.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article237071303/Braunschweigerin-entwirft-ein-offenes-Haus-fuer-Obdachlose.html (Bezahl-Artikel)

Sanierung der beiden stadtbildprägenden, früheren Scheunen gegenüber der Stadthalle soll Mitte März abgeschlossen sein.

LOT-Theater, Theaterpädagogisches Zentrum und die neu gegründete Freie Spielstätten Braunschweig haben erste Einblicke in die künftigen Räumlichkeiten im Quartier St. Leonhard gewährt.

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Was geschieht, wenn der Geist der Aufklärung auf einen Geist trifft?

Im Jahr 1746 traf der Braunschweiger Theologe Johann Gottfried Höfer im Collegium Carolinum auf einen vermeintlichen Geist – und löste damit eine Debatte unter den Gelehrten der Theologie und der Aufklärung aus. Es ging um das Verhältnis zwischen Vernunft und Religion.

Den gesamten Beitrag von Dr. Philip Haas lesen sie hier.

 

Der Braunschweigische Geschichtsblog versammelt Beiträge zur Geschichte des historischen Landes und der heutigen Region Braunschweig. Er wird vom Braunschweigischen Geschichtsverein getragen und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Archiven und Museen der Region sowie von Heimatpflegerinnen und Heimatpflegern, Autorinnen und Autoren, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestückt – er ist offen für alle an der Geschichte der Region Interessierten. Der Blog ist interdisziplinär ausgerichtet. Die Beiträge sollen die Vielfalt und Breite landeskundlicher Forschung aus Geschichte, Archäologie, Geographie und Volkskunde spiegeln. Insbesondere sollen aktuelle Themen und Tendenzen der Forschung abgebildet und popularisiert werden. Hinzu kommen Hinweise auf Veranstaltungen und Ausstellungen in der Region sowie Neuerscheinungen.

Jede Woche organisiert die 28-jährige Nishtman Abdollahi in Braunschweig Demonstrationen gegen das Mullah-Regime. Beim Leserforum ist sie dabei.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 06.11.2022 (Bezahl-Artikel)

„Nishtman“ spricht man mit „sch“. Das Wort heißt Heimatland. Auf Kurdisch. Die 28-Jährige stammt aus dem kurdisch geprägten Nordwesten des Iran. Sie lebt in Braunschweig, studiert in Hildesheim, demonstriert, traut sich was, ist generell eine Frau, für die das Wort „Aktivistin“ hätte erfunden werden können.

Künstlerin ist sie – wobei sie sagt, dass sie auch in dieser Rolle in diesen Monaten ganz auf das eine Ziel fokussiert ist: den Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und gegen die Islamische Republik zu unterstützen. Insofern zögert sie nach dem Interview keine Sekunde, als es um die Frage nach dem passenden Fotomotiv geht. Sie zeigt ein Bild, das sie auf der Flucht gefertigt hat, ohne echte Ausrüstung, mit Sonnencreme, Make-up, Mascara und einer Lidschattenbürste. „Less than Half“ (Weniger als die Hälfte) nannte sie das schmerzvolle Bild. Ketten als Haare, Fragezeichen auf der Stirn, der zugenähte Mund und das überschminkte blaue Auge stehen für die Unterdrückung durch das patriarchalische System.

Frau Abdollahi, Mitte September starb die junge kurdische Iranerin Mahsa Amini, weil sie ihr Kopftuch nicht vorschriftsgemäß getragen haben soll. Seitdem ist der Iran im Aufruhr, das Regime der Mullahs scheint tatsächlich zu wanken. Sie selbst sind im kurdisch geprägten Nordwesten des Landes aufgewachsen. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Kindheit und Jugend zurück?

Ich bin in der Stadt Mahabad aufgewachsen. Die ist nicht besonders groß, spielt jetzt aber eine besondere Rolle bei den Protesten – ich bin stolz auf meine Stadt! Damals jedoch… Ich kann es nicht anders sagen: Es war schwierig, als Mädchen dort zu leben. Vor allem eine Art indirekte Kontrolle ist mir in Erinnerung. Die Sitten waren streng. Die Menschen waren so traditionell eingestellt, auch wenn sie gar nicht direkt von der Sittenpolizei kontrolliert wurden. Mittlerweile mag sich gesellschaftlich und in den Familien manches geändert haben – obwohl die staatliche Unterstützung für mehr Bildung, die dazu nötig wäre, vom islamischen Regime niemals kam und kommen wird. Mir fällt ein, dass ich als neunjähriges Mädchen einmal ohne Kopftuch zum Englischunterricht erschienen bin. Und in der nächsten Stunde – da trug ich es wieder – haben sie mir das Kopftuch schrecklich fest zugebunden. Das war nicht lustig. Wie kann man mit einem Kind so umgehen? Später dann gab es Probleme, wenn ich wie die Jungs in T-Shirt und Jeans auf der Straße unterwegs sein wollte. Immer wieder hieß es: Vergiss nicht, du bist ein Mädchen!

Wie ist Ihre Familie mit Ihren „westlichen“ Tendenzen und dem darauf folgenden Stress umgegangen?

Meine Familie war eigentlich auch traditionell eingestellt. Mein Vater arbeitet in der Stadtverwaltung und ist durchaus religiös. Er selbst war meiner älteren Schwester und mir gegenüber persönlich eher tolerant, doch natürlich wurde in der kleinen Stadt dann auch auf ihn Druck ausgeübt – zum Beispiel wegen des Fahrradfahrens, auch so ein Thema… Das war schwierig für meine Eltern, weil ich so einen sehr starken Freiheitsdrang hatte. Und habe! Meine Mutter sagt immer, ich sei sehr… sagt man dickköpfig?

Genau das sagt man.

Gut. Dann war ich also sehr dickköpfig. Ich wollte unbedingt das haben, was ich bis heute ein „normales Leben“ nenne. Als Jugendliche hatte ich eine kurze fromme Phase, doch dann fing ich an, mir und anderen Fragen zur Religion zu stellen. Mit Mitschülerinnen gab es viele kritische Diskussionen über die Islamische Republik, auch einmal mit einer regierungstreuen Geschichtslehrerin. Und eine Woche später kam jemand aus dem Ministerium und drohte ganz offen: Haltet eure Klappe, sonst gehen all eure Familien ins Gefängnis! Wir waren Teenager und unglaublich schockiert. Natürlich haben wir untereinander weiter gesprochen. Gedanken lassen sich nicht so einfach aufhalten. Doch von da an war es nicht mehr so weit bis zu der Idee, anderswo leben zu wollen. Das verstärkte sich dann vier, fünf Jahre später. Ich hatte zu studieren begonnen – Buchhaltung, sehr fleißig übrigens, obwohl ich es nicht mochte, ich war immer eine gute Schülerin – und tauschte mit anderen Studentinnen in der Bibliothek wieder religionskritische Gedanken aus. Auch diesmal gab es eine Denunziantin und sofort die Drohung, nicht mehr in die Bibliothek kommen zu dürfen.

Und dann haben Sie sich entschieden, den Iran zu verlassen?

Ja, kurz darauf. Irgendwann hatte ich plötzlich das Gefühl: Es geht nicht mehr. Mein Bedürfnis, so zu leben, wie ich möchte, war zu groß. Ich konnte nicht ich selbst sein, hatte keine Freiheit zu reden. Ein Bekannter sagte mir, ich solle bleiben, nach Teheran gehen und Geld verdienen. Abgesehen von der schwindelerregenden Inflation, die dieses Geld sowieso sehr schnell entwertet hätte, dachte ich mir: Es geht nicht nur ums Geld. Welche Zukunft habe ich? Was nützt mir ein Auto, wenn ich nicht sicher damit umherfahren kann? Ich würde sowieso lieber ohne Kopftuch Fahrrad fahren. Familiär waren das dann natürlich schwierige Gespräche: Meine Eltern waren zunächst entsetzt, zumal sie doch wussten, wie fleißig ich studiert hatte. Und nun wollte die 22-jährige Tochter plötzlich in die Türkei gehen…

Wie ist es Ihnen in der Türkei ergangen?

Ich war einige Monate dort. Vor allem habe ich dort meinen Mann kennengelernt, der aus Teheran stammt. Ansonsten waren die Umstände in der Türkei alles andere als lustig. Es gab keine Versorgung, wir waren ganz auf uns selbst angewiesen. Zum Glück habe ich einen Weg gefunden, nach Deutschland zu kommen, auch wenn ich mich von meinem Mann für ein Jahr trennen musste. Seit vier Jahren bin ich jetzt in Braunschweig. Ich bin sehr zufrieden hier, und mein Mann konnte auch kommen. Ich studiere Grafik-Design in Hildesheim und hoffe, dass ich hierbleiben kann. Mein Asylantrag wurde zunächst abgelehnt. Ich habe Berufung eingelegt und warte nun auf den neuen Gerichtstermin. Wie gesagt: Ich hoffe. Die Vorstellung, zurück in den Iran zu gehen, ist für mich sehr schlimm. Ich habe mehrfach böse Träume gehabt in dieser Richtung. Das geht nicht. Unter diesem Regime auf gar keinen Fall!

Mahsa oder auf Kurdisch auch Jina Amini starb Mitte September. Waren Sie überrascht, wie wuchtig der Protest bald darauf geworden ist?

Ehrliche Antwort: Ja. Ich habe zunächst nicht geglaubt, dass die Revolution – so nennen wir das jetzt – sogleich ausbrechen würde. Wir haben uns über Soziale Medien darüber ausgetauscht, natürlich, doch wir dachten, das sei „nur“ eine traurige Nachricht von so vielen. In Teheran ging es los, doch andere Städte folgten sehr schnell. Es ist ja auch so unglaublich und so brutal, was die Behörden machen. Und bald stellte sich heraus, dass dies keine gewöhnlichen Proteste sind. Es geht diesmal nicht um ein speziell kurdisches Problem, sondern um etwas Allgemeines. So viele Menschen, die mir vertrauen, haben geschrieben: Diesmal ist es anders, diesmal wird es anders ausgehen…

Geht es da um das, was man eine sich selbst erfüllende Prophezeiung nennt – wenn viele glauben, dass es anders ist, dann ist es das auch?

Genau so sehe ich das. Auch Beobachter aus anderen Ländern haben diesen Eindruck. Und das gibt mir Kraft, im Ausland für diese Sache zu kämpfen. Eine Frau aus Teheran schrieb mir sogar: Sei unsere Stimme, wir können hier kämpfen, aber ihr müsst dafür sorgen, dass die Welt uns nicht vergisst! Und es ist ja auch jetzt schon ein großer Erfolg, dass die Menschen schon länger als acht Wochen protestieren.

Wie steht es um die Reform-Perspektive? Glauben Sie, dass ein Putsch in der Führungsriege den Unruhen die Kraft nehmen könnte?

Ich glaube das nicht. Diese Islamische Republik kann nicht reformiert werden. Eine Diktatur kann man nicht wirklich verbessern. Die gesamte rechtlich-politische-religiöse Struktur ist nicht reformfähig. Es ist alles so katastrophal gelaufen, dafür kann man gar keine Ausreden mehr erfinden. Das Regime ist relativ schwach geworden, auch international fast isoliert. Die Sanktionen sind richtig, weil sie das Regime schwächen und weil das Geld, das ins Land käme, ohnehin nicht beim Volk ankommt, sondern bei einer ganz kleinen Schicht und natürlich bei Terrororganisationen.

Haben Sie die Sorge, dass es einen Bürgerkrieg wie in Syrien gibt?

Auch das glaube ich nicht. Ich bin keine Profi-Politikerin, aber ich nehme an, dass die Lage im Iran grundsätzlich anders ist als in Syrien. Es gibt mehr Einigkeit im Volk. Der Widerstand im Militär wächst ebenfalls. Die erpresserische Behauptung des Regimes, allein für Sicherheit sorgen zu können, ist eine Lüge. Der Iran hat das Assad-Regime unterstützt, kann sich aber zum Glück nicht selbst unterstützen. Ich hoffe, dass Russland diese Rolle nicht ausfüllen kann oder will. Jede Diktatur hat ihre Zeit in der Geschichte. Und die Zeit dieser Diktatur ist abgelaufen.

Rechnen Sie mit vielen Flüchtlingen aus dem Iran?

Viele Menschen, von denen ich höre, wollen in der Heimat bleiben. Sie sagen: Das Regime muss weg, aber ich bleibe hier. Andere hingegen haben Zweifel und denken ans Ausland. Und dann gibt es noch die, die heute im Ausland leben, aber gern zurückkehren würden, um etwas aufzubauen.

Sie organisieren Demonstrationen in Braunschweig. Ist das gefährlich für Sie oder auch für Ihre Familie?

Ja, davon muss ich ausgehen. Ich hoffe: nicht zu sehr. Natürlich ist meine Familie schon angesprochen worden, was die Tochter denn so alles macht. Aber es gibt so viele Menschen, die so viel riskieren in dieser Zeit. Ich finde, dass es meine Aufgabe ist, die Stimme zu erheben. Hier kann ich das tun, weil es hier Freiheit gibt. Vor einiger Zeit waren wir in Braunschweig eine winzig kleine Gruppe, wir standen zu zweit vor dem Schloss oder fuhren nach Hamburg und Berlin. Jetzt ist die Gruppe größer geworden und sehr engagiert. Wir wollen hier jede Woche etwas machen. Möglichst viele Menschen sollen mitbekommen, was derzeit vor sich geht. Sie sollen von der Revolution erfahren und davon, wie notwendig sie ist.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 06.11.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article236832331/So-kaempft-Nishtman-in-Braunschweig-fuer-die-Frauen-im-Iran.html (Bezahl-Artikel)

Leserforum zur Lage im Iran

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In Lyon lagerten noch originale Stoffmuster

Teil 3 der Podcast-Reihe zum Braunschweiger Residenzschloss mit Dr. Bernd Wedemeyer beschäftigt sich mit der Wandbespannung im Thronsaal.

Jan 27, 2023
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Das Team steht im Mittelpunkt, nicht das Ich

Der Mehrkampf-Cup im Braunschweiger Land will Kinder und Jugendliche zum Sporttreiben ohne individuellen Leistungsgedanken animieren.

Jan 26, 2023
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Ein Vierteljahrhundert im Zeichen von Erich Mundstock

Stiftung des 2009 verstorbenen Busunternehmers förderte seit 1998 rund 600 Projekte mit insgesamt zwei Millionen Euro.

Jan 25, 2023
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Ein schwebender Marktplatz über Braunschweigs Ägidienmarkt?

Die TU-Architektur-Absolventin Janna Vollrath befasst sich mit neuen 3D-Drucktechniken und zeigt, wie die Zukunft des Bauens aussehen könnte.

Jan 22, 2023
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Durchhaltewille der Fürstenberger Porzelliner

Weißes Gold aus Fürstenberg, Folge 3: Milchkanne mit misslungenem Purpurfond und bunter Blumenmalerei, um 1755.

Jan 18, 2023
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Rentner rebellieren unter dem Theaterdach

Fünfte Eigenproduktion der Meerdorfer Kleinkunstbühne teatr dach eröffnet die neue Spielzeit.

Jan 17, 2023
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Den Harz erleben und sich selbst – ein Erlebnisbericht

Die Chefredakteurin der Braunschweiger Zeitung, Kerstin Loehr, erzählt, wie es sich anfühlt, morgens allein von Romkerhall im Okertal zur Hexenküche zu wandern. Der Artikel ist Teil eines neuen Interview-Formats: Unter freiem Himmel reden Redakteure der Braunschweiger Zeitung mit Menschen über ihre Beziehung zur Natur und zum Harz.

Jan 15, 2023
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Stadtraum als Symphonie

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 11: Die Platzfolge Wollmarkt - Alte Waage stellt eine städtebauliche Besonderheit Braunschweigs dar.

Jan 13, 2023
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Braunschweiger Industriegeschichte

Im Gaußsaal des Altstadtrathauses präsentiert das Städtische Museum die Dauerausstellung „Mensch, Maschine! Industriegeschichte der Stadt Braunschweig“. Zu entdecken sind Industrieunternehmen, die zwischen 1850 und 1960 in Braunschweig und Region ansässig waren und innovative Produkte herstellten. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau, Konservenindustrie und optische Industrie. Zugleich werden die Auswirkungen der industriellen Entwicklungen auf die Gesellschaft, vor allem auf Arbeiterinnen und Arbeiter, veranschaulicht.

Die Ausstellung ist unterteilt in die Kapitel „Im Takt der Maschinen: Der Braunschweiger Maschinenbau“, „Beste Verbindungen: Die Braunschweigische Staatsbahn und die Braunschweigische Eisenbahngesellschaft“, „Im Schatten des Fortschritts: Die Braunschweiger Arbeiterschaft“, „Doppelte Bürde: Die Erwerbsarbeit von Frauen“, „Braunschweigs Räderwerk: Mühlenbauunternehmen von Weltruf – Die MIAG“, „Ans Eingemachte: Die Braunschweiger Konservenindustrie“, „Der Panther in der Löwenstadt: Panther Fahrradwerke AG“, „Gehirn von Stahl: Brunsviga Maschinenwerke. Grimme, Natalis & Co.“, „Fortschritt als Verantwortung: Max Jüdel Eisenbahnsignal- Bauanstalt & Co.“ „Von der Schiene auf die Straße: Heinrich Büssing Spezialfabrik“, „Vermessenes Licht: Voigtländer & Sohn“ sowie „Das zweite Auge: Rollei-Werke Franke & Heidecke“.

Fakten:
Mensch, Maschine!
Städtisches Museum Braunschweig
Altstadtrathaus
Altstadtmarkt 7

Industriegeschichte der Stadt Braunschweig
Öffnungszeiten:
Di – So und Feiertage 10 – 17 Uhr
Eintritt: frei

E-Mail: staedtisches.museum@braunschweig.de
www.braunschweig.de/museum

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