Christoph Meyns tritt nach elf Jahren als Landesbischof der Landeskirche Braunschweig dankbar in den Ruhestand.
Mit einem Gottesdienst im Braunschweiger Dom verabschiedet sich Landesbischof Dr. Christoph Meyns am Sonnabend, 5. Juli (11 Uhr) in den Ruhestand. Meyns war im November 2013 von der Landessynode als Nachfolger von Prof. Dr. Friedrich Weber gewählt worden. Er hat sich als Experte für Reformprozesse in der Nordkirche hervorgetan.
In der Landeskirche Braunschweig hat er unter anderem einen „Zukunftsprozess“ angestoßen, der sich zum Ziel gesetzt hat, die evangelische Kirche im Braunschweiger Land neu aufzustellen. Um seine Nachfolge bewerben sich die Berlinerin Dr. Christina-Maria Bammel (52) und der Münchner Dr. Norbert Roth (51).
Die Wahl findet im Rahmen der Landessynode am 22. November statt. Im Oktober stellen sich beide im Braunschweiger Dom vor. Mit dem ausscheidenden Landesbischof führte Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische ein ausführliches Interview:
Herr Meyns, mit welchen persönlichen Gefühlen gehen Sie nach einem erfüllten Arbeitsleben im Dienst der Kirche und nach elf Jahren an der Spitze der Landeskirche Braunschweig in den Ruhestand?
Ich verlasse die Landeskirche mit großer Dankbarkeit für die vergangenen elf Jahre und die vielen Begegnungen mit tollen Menschen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits bin ich froh, die Verantwortung abgeben zu können. Andererseits war ich sehr gerne im Braunschweiger Land. Der Ruhestand ist jetzt noch einmal ein Aufbruch in eine neue Lebensphase, den ich ganz bewusst gehe und darin den Abstand zu der Rolle als Landesbischof suche.
Wie hinterlassen Sie die Landeskirche Braunschweig?
Seit 2010 befindet sich unsere Landeskirche in einem Prozess der andauernden Veränderung. Die große Themen lauten Rückbau, Umbau und inhaltliche Neuorientierung. Wir müssen die Strukturen ändern, aber das allein wird nicht reichen. Wir müssen uns auch inhaltlich neu aufstellen, noch einmal neu überlegen, was ist unser Auftrag als Kirche in dieser Zeit? Das Evangelium ist kein Produkt, das fertig wäre, sondern es ist die Stimme Jesu Christi, wie sie in der Bibel überliefert ist. Welche Wirkung sie bei wem entfaltet, wo das befreiende Potenzial liegt, ist ja je nach Ort und Zeit immer sehr unterschiedlich, und unsere Kultur hat sich stark verändert. Deshalb müssen wir die Kraft des Evangeliums in einer veränderten Gesellschaft neu entdecken. Diesen Prozess der Transformation in Gang zu setzen, war der Schwerpunkt meiner Tätigkeit nach innen. Er wird Jahre dauern.
Wir sprechen von einem geplanten Wandel des kirchlichen Lebens. Der hat einerseits mit sinkenden Finanzen und Personalstellen zu tun, aber noch viel mehr damit, wie wir die Personalstellen einsetzen. Denn wir erleben gleichzeitig einen Fachkräftemangel. Die Landeskirche Braunschweig ist dabei grundsätzlich gut aufgestellt. Aber natürlich muss sie weiter dranbleiben an ihren Veränderungsprozessen. Wir entwickeln uns behutsam weiter. Unser Tempo ist nicht das Allerschnellste. Aber es geht voran. Dazu habe ich elf Jahre lang gerne beigetragen.
Worin sehen Sie die Kernaufgaben in dem „Zukunftsprozess“ der Landeskirche Braunschweig?
Einerseits sagen wir, die Arbeit wird künftig multiprofessionell sein müssen, weil wir die Pfarrstellen nicht alle besetzen können. Auch ist das Leben so bunt geworden, dass es keinen Sinn macht, von einer rein pastoralen Kirche auszugehen. Die Menschen sind an sehr unterschiedlichen Orten für die Kirche erreichbar. Die Schule ist ein Ort religiöser Bildung, genauso die Kindertagesstätten. Auch die Arbeitswelt im Krankenhaus, in der Psychiatrie, im Pflegeheim, in der Justizvollzugsanstalt, bei der Polizei, dem Zoll, der Feuerwehr gehört dazu. Kirche wird pluraler werden müssen. Da habe ich mit anderen versucht, neue Ideen einzubringen und strategische Papiere beizusteuern. Das letzte Papier stammt aus dem November 2024. Es ist der strategische Rahmen für den „Zukunftsprozess“. Einiges ist schon erprobt und umgesetzt, zum Beispiel die Idee der multiprofessionellen Teams.
Machen Ihnen die zunehmenden Kirchenaustritte Sorgen?
Wenn man sich die Kirchenaustritte von katholischer und evangelischer Kirche seit 1953 ansieht, stellt man fest, dass die beiden Kurven parallel zueinander verlaufen. Es gibt Phasen, in denen sie hoch gehen, und es gibt Phasen, wo sie sinken. Das hängt immer mit Steuererhöhungen und Steuersenkungen der Bundesregierung zusammen. Das sind Faktoren, die wir nicht unter Kontrolle haben. Aber dahinter steckt natürlich auch eine allgemeine Entfremdung vom kirchlichen Leben. Das hat mit Traditionsabbrüchen zu tun, die bereits Ende des 18. Jahrhunderts begonnen haben. Seitdem wächst jede Generation ein bisschen weniger religiös auf als die vorherige.
Mitgliederverlust ist dazu auch ein allgemeines Phänomen. Es trifft auf Vereine Parteien und Gewerkschaften ebenso zu, und das in allen modernen Industriegesellschaften. Wir haben es mit einer veränderten Grundstruktur des Zusammenlebens zu tun. Menschen wird zunehmend fremd, wofür Glaube und Kirche stehen. Wir müssen sehen, wie wir neu in Kontakt mit Menschen kommen, vor allem mit jungen Menschen.
Hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner mit ihrer Kritik recht, dass sich Kirche weniger um tagespolitische Themen kümmern sollte?
Wenn ich predige, habe ich immer einen Teil darin, der auf das alltägliche Leben Bezug nimmt. Das ist die Ebene des Existenziellen und des Persönlichen. Aber wir nehmen als Kirche auch Stellung zu gesellschaftlichen Debatten wie zum Beispiel dem assistierten Suizid. Wie stehen wir zu Sterbewünschen? Da gibt es eine seelsorgliche, aber auch eine ethische Dimension. Wie wollen wir diese Menschen begleiten? Aber auch: In was für einer Gesellschaft wollen wir leben? Das heißt, jedes Thema hat eine individuelle und eine soziale Ebene. Wir sind nicht nur für den Einzelnen da, wir sind auch dazu da, eine evangelische Perspektive auf das Zusammenleben der Menschen einzutragen. Dabei sind Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung die drei großen Themen. Aber wir nehmen natürlich nicht zu jedem Thema Stellung. Wir äußern uns meistens auch nicht parteipolitisch.
Vor dem Hintergrund der Asyldebatte steht auch das Kirchenasyl in der Kritik.
Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass in Folge der Flüchtlings- und Migrationspolitik der EU am Ende Menschen zu Tausenden ums Leben kommen. Da stehe ich für das Kirchenasyl ein. Aber man muss es von Seiten der Kirche auch verantwortungsvoll gestalten. Viele Fälle landen in Niedersachsen am Ende bei der Härtefallkommission. Aber mir ist auch klar, dass wir uns damit in einem rechtlichen Randbereich bewegen. Ich will deswegen auch kritisch sagen: Kirchenasyl eignet sich nicht als politisches Symbol gegen die Migrationspolitik.
Sie waren Sprecher im Beauftragtenrat zum Schutz vor sexualisierter Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wie ist Stand der Aufarbeitung und wie bei der Prävention?
Das Thema beschäftigt die evangelische Kirche bereits seit 2010, als die Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg, in Ahrensburg und an der Odenwaldschule bekannt wurden. Es gab in der Folge von der Bundesregierung initiierte Runde Tische zu den Themen „Heimkinder“ und „Sexueller Missbrauch von Kindern“. Daran haben sich die beiden großen Kirchen samt Diakonie und Caritas beteiligt und sind den dort entwickelten Handlungsempfehlungen gefolgt. Unter anderem haben sie Anerkennungskommissionen eingesetzt. Gleichzeitig haben wir in unserer Landeskirche mit der Präventionsarbeit angefangen. Es wurde festgestellt, dass es vor allen Dingen die Kinder- und Jugendfreizeiten sind, bei denen ein Risiko für Übergriffe besteht und haben schon damals entsprechende Präventionsmaßnahmen ergriffen.
Dann gab es 2018 ein Hearing der Bundesregierung von Betroffenen, bei dem klar wurde, dass das bis dato Geleistete nicht ausreichend war. Zu diesem Zeitpunkt bin ich in den Beauftragtenrat zum Schutz vor sexualisierter Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland berufen worden. Seitdem sind wir weitergekommen. Wir sind nicht mehr die Gleichen, die wir 2010 waren. Wir haben jetzt 2.000 Mitarbeiter allein in der Braunschweiger Landeskirche geschult. Es werden in den nächsten zwei Jahren flächendeckend Schutzkonzepte erarbeitet und implementiert. Es wird noch in diesem Jahr eine unabhängige Aufarbeitungskommission ihre Arbeit aufnehmen. Die Anerkennungsrichtlinie wurde reformiert. Aber ich behaupte nicht, dass jetzt alles perfekt ist. Es ist kein Projekt, sondern eine Daueraufgabe. Der Umgang mit durch sexuellen Missbrauch traumatisierten Menschen bleibt herzzerreißend. Da erröte ich vor Scham, dass so etwas im kirchlichen Kontext möglich war, dass kirchliche Mitarbeiter zu Tätern wurden und damit unseren Auftrag mit Füßen getreten haben und dass früher auch die Aufsicht nicht immer gut funktioniert hat.
Welche Pläne haben Sie für Ihren Ruhestand?
Wir werden in unsere alte Heimat nach Husum zurückkehren, wo wir 25 Jahre lang gelebt haben. Ich bin 1990 als Vikar nach Husum gekommen. Meine Frau war am Gymnasium in Husum tätig. Ich denke, dass ich mehr Zeit mit der Musik verbringen werde. Ich habe mir eine Tuba gekauft. Meine Frau und ich singen gern, waren Mitglieder des Kammerchors im Dom. Wir werden sicher die alten Kontakte wieder aufnehmen und uns einem Chor anschließen. Ich werde auch wieder mehr Klavier üben. Da bin ich gar nicht zu gekommen.
Was werden Sie an Braunschweig vermissen?
Ich werde die schönen Gottesdienste im Braunschweiger Dom mit der wundervollen Kirchenmusik vermissen, die großartigen Kirchen im Braunschweiger Land, vor allem aber die vielen tollen haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, denen ich im Laufe meiner Zeit begegnet bin. Wir haben so viele Schätze. Ich werde auch den Harz, den Elm und die Asse vermissen, dort sind wir gerne und viel gewandert. Ich bin in den elf Jahren hier ein echter Fan des Braunschweiger Landes geworden. Ich weiß gar nicht, ob den Braunschweigern immer bewusst ist, wie gesegnet sie eigentlich sind und wie dankbar sie sein dürfen, in dieser Region zu leben.
Zwei Tage Feierlichkeiten mit Gottesdienst, Einweihung des Zisterziensermuseums und Symposium
Das Kloster Riddagshausen ist eine vom Mutterkloster Amelungsborn ausgehende zisterziensische Gründung aus dem Jahr 1145. Päpstliche Bestätigung und Schutz besaß das Kloster seit 1147. Bereits 1206 aber begannen die Mönche damit, die ursprüngliche Klosterkirche durch einen Neubau zu ersetzen. Die feierliche Weihe des Neubaus datiert auf das Jahr 1275, also vor 750 Jahren. Und dieses Jubiläum wird am Wochenende des 14. und 15. Juni gefeiert.
Grün statt grau: Bäume sorgen gerade in Städten für dringend benötigte Farbtupfer. Doch sie haben noch viele andere Vorteile. In Braunschweig können Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt einen Baum spenden.
Tagsüber spenden sie Schatten, nachts filtern sie Schadstoffe aus der Luft. Im Sommer schützen sie vor der Hitze, im Winter ertragen sie die Kälte. Ihre Wurzeln haben nur wenig Platz, ihre Äste und Blätter trotzen Abgasen und Feinstaub. Und allzu oft erleiden sie Verletzungen durch Unfälle, Bauarbeiten oder Vandalismus.
Seit Jahren ist Therapiehund Nox fester Bestandteil des SPZ Braunschweig. Nun kommt mit Magic ein würdiger Nachfolger – doch seine Ausbildung kostet. Wieso tierische Unterstützung so wichtig ist und wie Sie den beiden Vierbeinern helfen können.
Border Collie Nox liegt ruhig zu Füßen seiner Besitzerin unter dem Schreibtisch. Sein Arbeitstag war lang: „Wir hatten heute fünf Patienten. Jetzt ist er erstmal geschafft“, sagt Dr. Antje Mey. Nox schnauft zur Bestätigung tief durch: Therapiehund sein ist anstrengend.
Seit 2015 arbeitet Nox im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Braunschweig, einer eigenständigen Abteilung der Kinderklinik des Städtischen Klinikums. Hier werden Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen, Behinderungen und chronischen Erkrankungen betreut. Das Angebot reicht von Diagnostik über Beratung bis zu vielfältigen Therapieformen. „Wir sind für Kinder von 0 bis 18 Jahren da“, erklärt Dr. Mey, die das Zentrum leitet. „Zum Beispiel haben wir Sprechstunden für Kinder mit Epilepsie, für Entwicklungsstörungen, für Kinder mit ADHS oder für Kinder mit logopädischen Erkrankungen, also Sprachstörungen.“ Dabei ist der Begriff „sozial“ zentral: „Ein chronisch krankes Kind betrifft immer die ganze Familie. Es geht um Teilhabe – auch mit Blick auf sozialrechtliche Fragen.“
Tierisch gutes Team: Die Leiterin des SPZ, Oberärztin Dr. Antje Mey, mit Therapiehund Nox. Foto: Der Löwe
„Auf den Hund gekommen“ ist Dr. Antje Mey über ihren Schwerpunkt in der Diagnose und Behandlung von Epilepsie. „In der Epileptologie macht man oft EEG-Ableitungen, man misst also die Hirnströme der Patienten“, erklärt sie. „Wenn die Kinder dabei unruhig sind, können wir mit der Messung überhaupt nichts anfangen. Und dann dachte ich, wenn wir einen Hund hätten, der die Kinder beim EEG beruhigen kann, wäre das schon cool.“
Kleinen Patientinnen und Patienten beim EEG beistehen ist heute nur eine der Aufgaben von Nox. In diesem Video beispielsweise sieht man Nox in Aktion. Er hilft auch beim Blutabnehmen oder beruhigt Kinder mit starkem ADHS – einfach durch seine Anwesenheit, Ruhe und Wärme. Eindrucksvoll berichtet die Ärztin vom Fall einer Jugendlichen, die aufgrund eines psychogenen Anfalls nicht mehr ansprechbar war. Kaum war Nox an ihrer Seite, begann sie, den Hund zu streicheln und damit wieder eine Reaktion auf äußere Reize zu zeigen.
Sicher, jeder Familienhund kann kuscheln. Nox muss aber viel mehr können, wie Dr. Mey verrät, auch wenn er in seiner Freizeit bei der Ärztin lebt. „Bei einer EEG-Ableitung muss er zum Beispiel ganz, ganz still liegen. Er darf sich nicht bewegen. Er darf nicht mal hecheln.“ Nox kennt jeden Handgriff beim EEG oder beim Blutabnehmen auswendig. Und er muss in jeder Situation funktionieren und sich an die Patienten anpassen. „Wenn ein Kind große Angst hat, darf er auf keinen Fall auch noch auf das Kind zugehen. Das muss er merken.“
Seit 2015 arbeitet Nox schon als Therapiehund. So langsam hat er sich den Ruhestand verdient: er ist bereits 12 Jahre alt. Zum Glück ist sein Nachfolger, Australian Shepherd Magic, bereits gefunden. „Magic wollte das Hundezentrum eigentlich für sich als Vorzeigehund behalten. Dann war er aber einmal hier zum Probearbeiten“, erinnert sich Dr. Mey. „Zwischen Magic und mir war das gleich Liebe auf den ersten Blick.“ Als bei einer Blutentnahme einer Jugendlichen Schwarz vor Augen wurde, reagierte Magic vorbildlich. „Da war uns klar: wir können nur diesen Hund nehmen. Es muss Magic werden.“
Der Haken: Magics Ausbildung ist teuer, und das SPZ benötigt dafür Unterstützung. Etwa 37.000 Euro kostet der Weg vom süßen Welpen zum ausgebildeten Therapiehund, Kosten, die von keiner Krankenkasse übernommen werden. Viele Hunde schaffen den Auswahl- und Ausbildungsprozess samt intensivem Gesundheitscheck nicht. Sie werden als Familienhunde weitervermittelt. Außerdem werden Therapiehunde regelmäßig nachgeschult – übrigens genauso wie ihre menschlichen Teamkollegen, die ebenfalls im Umgang mit dem Hund ausgebildet sein müssen.
Geplant ist, dass Magic im Oktober seinen Dienst im SPZ beginnt. Aber keine Angst: Nox gehört damit nicht zum „alten Eisen“. „Wir werden das mit ihm machen wie mit den älteren Chefärzten“, sagt Dr. Antje Mey lachend. „Nox kriegt dann auch noch ein paar Privatpatienten, er kommt noch mit ins SPZ. Wir lassen ihn dann nicht allein zu Hause.“
Um die Ausbildung von Magic zu finanzieren und die tiergestützte Therapie im SPZ Braunschweig fortzusetzen, werden weitere Spenden benötigt. Unterstützen Sie dieses wichtige Projekt und helfen Sie mit, Kindern eine bessere Behandlung zu ermöglichen. Jeder Betrag hilft.
Die Kontoverbindung für Spenden lautet:
Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH
IBAN: DE57 2505 0000 0201 4590 47
BIC: NOLADE2HXXX
Verwendungszweck: Therapiehund „Magic“
Mehr Informationen zur Spende ans Klinikum finden Sie hier.
Beate Wiedemann berichtet über die Vorbereitungen und das neue Programm.
Vor wenigen Wochen noch hätte man es für Schnee halten können, was im Bürgerpark am Ufer der Oker die Sonne so gleißend reflektiert. Doch zum Glück ist es feinster weißer Sand, der die Rückkehr der Beachclub-Atmosphäre in die Löwenstadt ankündigt: Die „Grinsekatz“ startet in ihre dritte Saison. Am 1. Mai geht es wieder los, am Standort der ehemaligen „Okercabana“.
Ein Gewöhnungseffekt hat sich bei Beate Wiedemann, die mit dem Verein Kulturzelt Braunschweig e. V. die „Grinsekatz“ betreibt und eine feste Größe der Braunschweiger Kulturszene ist, freilich noch nicht eingestellt. Sie startet mit Aufregung in den kommenden Sommer: „Es ist einfach ein großes Projekt, da bin ich noch nicht so entspannt wie bei anderen Sachen. Aber es ist gut, aufgeregt zu sein – sonst klappt es nicht. Für solche Projekte mit einem so umfangreichen Programm brauchen wir alle einen gewissen Adrenalinpegel“, sagt sie.
Nicht nur Liegestühle im Sand, sondern auch liebevoll dekorierte Pavillons laden zum Sitzen, Essen und Trinken ein. Foto: Grinsekatz / Verein Kulturzelt e. V.
Inhaltlich hat sich die „Grinsekatz“ weiterentwickelt, baut erfolgreiche Angebote aus und probiert Neues, wie Beate Wiedemann durchblicken lässt. „Es gibt ein viel umfangreicheres Kinder- und Familienprogramm. Damit haben wir erst klein angefangen, letztes Jahr haben wir weiter gemacht mit einem Bastelprogramm an Sonntagen. Das erweitern wir jetzt stark: Wir haben an jedem Sonntag wieder ein Bastelprogramm geplant, dazu noch fünf Themenwochenenden für Familien.“ Den Anfang macht das „Frühlingserwachen“ Mitte Mai, es folgen ein „Märchentag“, „der Piratentag“ oder ein „Nachhaltigkeitstag“. Auch ein Ferienprogramm in den Sommerferien wird angeboten. Der Fokus liegt dabei auf dem Mitmachen und selbst gestalten.
Das Programm ist für Familien kostenlos. „Das ist uns als Verein auch wirklich wichtig“, betont sie. Es brauche in Braunschweig ein niedrigschwelliges Angebot dieser Art. Darüber hinaus will sie die „Grinsekatz“ breit aufstellen, ganz unterschiedliche Menschen ansprechen und dennoch ein qualitativ hochwertiges Programm bieten: Von Yoga- und Tanzstunden bis zu einem Azubi-Treffen. Der Beachclub an der Oker soll ein Ort für alle sein, Kooperationen und neuen Ideen steht sie aufgeschlossen gegenüber.
Frischer, weißer Sand: In Windeseile entsteht im Bürgerpark die „Grinsekatz“ erneut. Für das Verteilen des Sandes muss schon mal schweres Gerät ran. Foto: Team der Löwe
Bis es so weit ist, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Bei uns ist es jetzt so weit, dass die Container stehen, in denen wir unser Gastronomieangebot machen, und der Sand ist da. Auf den Sand kommen jetzt die Wege und die Holzflächen, dann werden die Zelte aufgebaut, am Ende wird noch alles sauber gemacht und dekoriert.“ Beate Wiedemann atmet einmal tief durch. „Es ist schon noch sehr viel, wir sind gut in der Zeit, aber haben noch viel zu tun. Es ist ein wenig wie eine Fata Morgana: Plötzlich entsteht da ziemlich schnell dieser magische Ort wie aus dem Nichts, und später ist er genauso schnell wieder weg.“
Zuletzt verrät sie uns noch ihr unbestrittenes Lieblingsgericht; „Natürlich unsere berühmten Herzwaffeln! Ich habe neulich sogar eine E-Mail bekommen mit der Frage, ob es die wieder geben wird. Na klar“, sagt sie. Was sie sich für diese dritte Saison wünscht? Beate Wiedemann ist da „ganz bescheiden“: „Dass alles funktioniert, und dass der Sommer stabiler ist als letztes Jahr.“
Die dritte Saison verspricht also nicht nur vertraute Genüsse, sondern auch viele neue Entdeckungen. Und ab Anfang Mai heißt es wieder: Schuhe aus, Füße in den Sand – und einfach genießen.
Vom 1. Mai bis 30. September
Mo. – Do. 12:00 – 22:00 Uhr
Fr. 12:00 – 23:00 Uhr
Sa. 10:00 – 23:00 Uhr
So. 10:00 – 22:00 Uhr
Neuigkeiten und Aktuelles auf https://grinsekatz.de/.
Das Naturerlebniszentrum Haus Entenfang in Riddagshausen feiert am 27. April sein zehnjähriges Bestehen.
Die Idee, aus dem baufälligen, aber denkmalgeschützten Haus Entenfang im Naturschutzgebiet Riddagshausen ein Naturerlebniszentrum entstehen zu lassen, hatte Bernd Hoppe-Dominik (damals Untere Naturschutzbehörde), bereits im Jahr 2009. Seine Vision von einem Magneten der Naherholung und naturkundlicher Bildung wurde 2015 Realität. Seit einem Jahrzehnt existiert die zentrale Informationsstelle für die Natur der Teichlandschaft und der angrenzenden Buchhorst jetzt. Und das wird am 27. April von 11 bis 17 Uhr gebührend gefeiert.
„In den vergangenen zehn Jahren ist es gelungen, aus dem Haus Entenfang die zentrale Anlaufstelle für naturschutzinteressierte Besucher in Riddagshausen zu entwickeln. Unsere Erwartungen von damals haben sich mehr als erfüllt“, resümiert Rangerin Anke Kätzel. Sie war von Anfang an Leiterin des Naturerlebniszentrums. Seit fünf Jahren wird sie in Folge des schönen Erfolgs von Helga Manegold als zweite Vollzeitkraft unterstützt. Naturerfahrung für die Menschen aus der Stadt in einem Gebiet mit einzigartiger Vielfalt an Naturausstattung werde in Zukunft noch bedeutender, meint sie.
In der von der Stadt Braunschweig getragenen Einrichtung wird die Geschichte des Teichgebietes sowie die dortige Flora und Fauna anschaulich und interaktiv erklärt. In vier Räumen werden mit großen Wandbildern und Vitrinen, in denen Tiere in ihren Lebensräumen betrachtet werden können, vorgestellt. Über Monitore sind zusätzliche Informationen in Form von Texten, Kurzfilmen und Fotos abrufbar. Ein besonderes Erlebnis bietet der Tag-/Nacht- und Jahreszeitenraum.
Die Außenanlagen wurden im Jahr 2020 naturnah gestaltet und laden mit Holzstegen einem kleinen Tümpel besonders Kinder und Jugendliche zum Erkunden ein. Besucher können an kompetenten Führungen teilnehmen. „Jährlich haben wir rund 6000 Gäste in der Ausstellung und rund 2000 Teilnehmer bei Führungen und Veranstaltungen. Rund 50 Schulklassen besuchen uns jedes Jahr im Schnitt. Haus Entenfang stellt einen großen Mehrwert dar, was die Bildung von Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen hinsichtlich Naturkunde, Naturschutz, Artenschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit betrifft“, sagt Anke Kätzel.
Zu ihren Aufgaben im Naturerlebniszentrum gehört auch die Erhaltung und Entwicklung der bedeutsamen Lebensräume des Naturschutzgebiets. Unterstützt wird sie dabei von mehreren Freiwilligen, die über das Freiwillige Ökologische Jahr oder über den Bundesfreiwilligendienst zu ihr kommen. Bei Arbeitseinsätzen im Naturschutzgebiet helfen zudem immer wieder Ehrenamtliche. Längst hat sich ein verlässliches Netzwerk gebildet.
Die Kosten für die Sanierung des Hauses und die Ausstattung des Naturerlebniszentrums beliefen sich seinerzeit auf rund 1,4 Millionen Euro. Das ist gut investiertes Geld. Die Stadt steuerte rund 500.000 Euro bei. Die Bürgerschaft Riddagshausen mit ihrem damaligen Vorsitzenden Henning Borek hatte die Projektführung übernommen. Weitere Förderer neben der Bürgerschaft Riddagshausen waren die NBank, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Richard Borek Stiftung, die Veolia-Stiftung und der Abwasserverband Braunschweig. Fördermittel kamen auch vom Land Niedersachsen und aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Für Kinder gibt es bei Führungen durch das Naturschutzgebiet Riddagshausen viel zu entdecken. Foto: Stadt Braunschweig
Die Jagd auf Wildenten stellte vor allem im 18. Jahrhundert eine weit verbreitete Tradition dar. Dafür wurde Haus Entenfang 1720 errichtet. Es diente dem Entenmeister als Werkstatt, Lagerraum und Bleibe. Nachdem es von 1842 an keinen Entenmeister mehr gab, wurde das Haus von Arbeiterfamilien bewohnt. 1952 wohnten vier Familien darin. 1966 zogen die letzten Bewohner aus. Von 1968 an wurde Haus Entenfang von der Stadt vor allem als Jugendheim genutzt. Zuletzt war das Haus so baufällig, dass eine Nutzung nicht mehr möglich war. Das Haus verfiel zusehends. Mit der Errichtung des Natur-Erleben-Pfades im Jahr 2009 nahm die Idee, das Haus Entenfang als zentralen Punkt für die Umweltbildung im Naturschutzgebiet Riddagshausen zu nutzen, Gestalt an. Im Herbst 2012 begannen schließlich die aufwändigen Sanierungsarbeiten. Im April 2015 wurde das Haus Entenfang als modernes Naturerlebniszentrum wiedereröffnet.
Die Verwaltung legt Zahlen für das Großprojekt in der City vor. Dabei handelt es sich um eine „erste grobe Schätzung“ in Millionenhöhe.
Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa hat im Finanzausschuss des Rates am Donnerstag erstmals eine Kalkulation der Kosten vorgelegt, die auf die Stadt für das Großprojekt „Haus der Musik“ zukommen. Bereits bekannt war, dass 15 Millionen Euro für den Ankauf des früheren Karstadt-Einrichtungshauses am Gewandhaus investiert werden sollen. In diesem soll nach einem erheblichen Umbau die Städtische Musikschule sowie ein Konzertsaal mit rund 1000 Sitzplätzen eingerichtet werden. Möglich ist aber auch ein Abriss und Neubau. Darüber soll Mitte kommenden Jahres nach einem Architekten-Wettbewerb entschieden werden, zu dem zehn Büros eingeladen wurden.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 29.11.2024
Das Karstadt-Gewandhaus ist im Besitz des Mitte November verstorbenen Unternehmers Friedrich Knapp beziehungsweise von dessen Erben. Der Gründer des Modeunternehmens New Yorker hatte der Stadt Anfang vergangenen Jahres die gemeinsame Gründung einer Stiftung vorgeschlagen, die Bau und Betrieb des „Hauses der Musik“ übernehmen soll. Oberbürgermeister Thorsten Kornblum hatte von einer „herausragenden Initiative“ gesprochen, da Knapp sich auch finanziell einbringen wolle. Die Stadt und Knapp schlossen daraufhin eine Grundsatzvereinbarung für die Stiftungsgründung, der der Verwaltungsausschuss des Rates zustimmte.
In die Beratungen über den städtischen Doppelhaushalt 2025/26 brachte die Verwaltung jetzt einen Änderungskatalog ein, der auch weitere Positionen für das „Haus der Musik“ umfasst, die allerdings größtenteils erst in den Jahren 2027-29 fällig werden: insgesamt rund 62,8 Millionen Euro. Wie die Stadt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt, handelt es sich „um die erste grobe Annahme für die Beteiligung durch die Stadt Braunschweig“. Diese „Schätzung“ orientiere sich am erwarteten Aufwand, der vor allem aus Investitionen für den Bau entstehen werde – die tatsächlichen Kosten hingen vom Ausgang des Architekten-Wettbewerbs ab.
Drei Millionen Euro der Summe fallen bereits in 2026 an. Die Stadt rechnet allerdings damit, sie durch den Verkauf der bisher von der Musikschule genutzten Gebäude Magnitorwall 16 und Augusttorwall 5 gegenfinanzieren zu können. Für 2025/26 kommen laut Haushaltsentwurf noch knapp eine Million Euro für Kaufnebenkosten für den Erwerb des früheren Karstadtgebäudes hinzu, zuzüglich zum Kaufpreis von 15 Millionen Euro.
Auf die Frage unserer Zeitung, in welcher Höhe sich das Unternehmen New Yorker beziehungsweise Friedrich Knapps Erben an den Bau- und Investitionskosten für das „Haus der Musik“ beteiligen werden, antwortete Stadt-Sprecher Adrian Foitzik: „Nach der Kooperationsvereinbarung ist vorgesehen, dass die Stiftung als Bauträger mehrheitlich von privaten Stiftern errichtet wird, die Beteiligung der Stadt also weniger als 50 Prozent umfasst.“ Die Verteilung der Kosten sei Gegenstand der derzeit noch laufenden Verhandlungen. Die Gesamtkosten für die Errichtung des „Hauses der Musik“ werden demnach offenbar auf mindestens 125 Millionen Euro geschätzt.
Wie Foitzik weiter erklärt, „treffen sich Verwaltung sowie Vertreter von Herrn Knapp regelmäßig und arbeiten den Entwurf einer Stiftungssatzung inklusive Wirtschafts- und Finanzplanung aus“. Das Braunschweiger Beratungsunternehmen PKF begleite den Prozess. Wirklich konkret würden Planung, Vorbereitung und Bau des „Hauses der Musik“ erst nach der Entscheidung zur Stiftungsgründung, also nach aktuellem Stand 2026, so Foitzik.
Im Finanzausschuss kam es zu keiner längeren Diskussion über das Großprojekt. Die Linke-Ratsherr Udo Sommerfeld kritisierte allerdings für die Fraktionsgemeinschaft BS, dass das Verfahren undurchsichtig sei und die Stadt hier „einen Blankoscheck“ ausstelle, während es in anderen Bereichen starke Kürzungen oder wie beim maroden Jugendzentrum B 58 keinerlei Mittel gebe.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 29.11.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/kultur/article407785929/haus-der-musik-stadt-braunschweig-plant-64-millionen-euro-ein.html
Nachruf auf Bernd Assert: „Er war einfach ein Mensch, glaubwürdig, aufrecht und ehrlich“
Mit Bernd Assert hat die Braunschweiger Stadtgesellschaft einen sozial engagierten, geachteten und beliebten Menschen verloren. 1996 hatte er die Braunschweiger Tafel als eine der ersten in Deutschland gegründet. Bis zu seinem Tod blieb er ihr ehrenamtlicher und unermüdlicher Vorsitzender. Seine ideenreiche, zupackende, durchsetzungsstarke und den Menschen zugewandte Art begründete auch seinen beruflichen Erfolg in der Unternehmensgruppe Richard Borek. Richard Borek sen. beschreibt Bernd Assert voller Respekt so: „Er war einfach ein Mensch, glaubwürdig, aufrecht und ehrlich.“ Bernd Assert starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 3. Dezember im Alter von 74 Jahren. Er hinterlässt seine Ehefrau Katrin, die er 1982 geheiratet hatte und mit der er seine Liebe zu Paris teilte. Die Trauerfeier findet am 13. Dezember (14 Uhr) auf dem Hauptfriedhof Braunschweig statt.
Sein Handeln bei der Braunschweiger Tafel war geprägt von seinem Motto „Für die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“. Durch sein Lebenswerk hat er unzähligen Menschen in Notlagen geholfen. Mit Bernd Assert verliert die Braunschweiger Tafel ihr Gesicht in der Öffentlichkeit, aber auch die treibende Kraft hinter den Kulissen.
120.000 Euro benötigt die Tafel jährlich für ihren Betrieb an Spenden. Im vergangenen Jahr hatte sie von einem anonymen Spender 10.000 Euro erhalten. Er schrieb: „Ihnen, Herr Assert, Ihren Helfern und auch allen Ehrenamtlichen vielen Dank für Ihre so wichtige Tätigkeit, Bedürftigen in dieser schwierigen Zeit zu helfen, über die Runden zu kommen.“ 5000 Menschen bekommen von der Tafel täglich Lebensmittel.
Bernd Assert war 1966 als Lehrling in die Firma Richard Borek eingetreten und in den 1990er Jahren bis zum Geschäftsführer der Richard Borek Stiftung und zuletzt des Briefmarkenbereichs aufgestiegen. Er war beteiligt an stadtbildprägenden Projekten wie der Entwicklung des Quartiers Sankt Leonhard oder des Fachwerk-Ensembles Ackerhof. Bernd Asserts Stärken lagen in der Projektarbeit. Herausragend waren dabei auch die Wander-Ausstellung mit dem originalen teuersten Brief der Welt mit zwei Mauritius-Marken (1998/99), die Ausstellung „Treffen der Königinnen in Berlin“ (2011) im Berliner Museum für Kommunikation mit 22 von 27 noch existierenden Mauritius-Briefmarken und die Hundertwasser-Ausstellung (1996) mit mehr als 84.000 Besuchern im Städtischen Museum.
„Lieber Herr Assert, Sie sind mein zweites Ich gewesen. Ich muss gestehen, dass ich mich nun ziemlich allein fühle, trotz all der guten Mitarbeiter um mich herum. Sie sind nicht austauschbar und nicht ersetzbar. Es wird keinen zweiten Herrn Assert geben“, sagte Richard Borek sen. am 19. Dezember 2017 im Rahmen der Verabschiedung Bernd Asserts aus der Unternehmensgruppe Richard Borek.
Im Rahmen seiner Tätigkeiten schloss er unter anderem den ersten Vertrag mit der chinesischen Post in Peking (1983). Er lernte eine Reihe besonderer Persönlichkeiten kennen. So war der Adel vertreten: Gloria von Thurn und Taxis, Prinz Louis Ferdinand, Prinz Franz-Friedrich von Preußen und der König von Tonga. Aus der Politik sind Wolfgang Schäuble, Peer Steinbrück und die Bundespräsidenten Horst Köhler und Christian Wulf zu erwähnen, vom Sport natürlich Franz Beckenbauer, Uwe Seeler und Fritz Walter.
Bernd Assert war in der Lage, sowohl den Kunden der Braunschweiger Tafel als auch den Prominenten im beruflichen Umfeld ungezwungen und glaubwürdig zu begegnen. Wer auch immer mit Bernd Assert näher zu tun hatte, wird sich an seine wohltuend ruhige und verbindliche Art erinnern und wird ihn jetzt vermissen.
Anstelle von Blumen sind Spenden an die Braunschweiger Tafel (IBAN DE03 2699 1066 6001 6290 00, Volksbank BraWo, Kennwort: Bernd Assert) erbeten.
42 Teilnehmer aus acht niedersächsischen Hospizen trafen sich zur Fachtagung „Arbeitsplatz Hospiz (k)ein Platz für Veränderungen?“
Allen in Hospizen arbeitenden Kräften ist bewusst, dass die Entwicklungen im Gesundheitswesen natürlich auch nicht an ihnen vorbeiziehen. Auf einer Fachtagung „Arbeitsplatz Hospiz (k)ein Platz für Veränderungen?“ in Braunschweig ging es darum, Wege aufzuzeigen, wie trotz der umfassenden Veränderungen in der Pflege der hospizliche Gedanken im Fokus bleiben kann, um den zu betreuenden Menschen weiter gerecht zu werden.
Den 42 Teilnehmern aus acht niedersächsischen Hospizen war klar, dass die Einschnitte und Veränderungen nicht ignoriert werden dürfen, sondern auch an einem so fordernden Arbeitsplatz wie dem in einem Hospiz angenommen und bewältigt werden müssen. Um dafür Lösungsansätze zu finden, hat der Hospiz- und Palliativverband Niedersachsen e.V. (HPVN) mit dem Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V. (LSHPN) den Fachtag angeboten. Unterstützt wurde er von der Hospizstiftung für Braunschweig.
„Viele Pflegekräfte haben angesichts der gravierenden Veränderungen Sorge, den Ansprüchen der schwerstkranken, sterbenden Menschen nicht mehr gerecht werden zu können. Gemeinsam wurden Wege gesucht und auch gefunden, die für Hospize geltenden Werte zu erhalten und trotzdem neue Wege zu gehen“, zog Petra Gottsand, Leiterin des Hospizes Braunschweig „Am Hohen Tore“ ein durchaus hoffnungsvolles Fazit nach dem intensiven Gedankenaustausch.
„Stationäre Hospize sind spezialisierte Einrichtungen für Menschen, die zum Beispiel bei Krebserkrankungen unter starken Symptomen wie Schmerzen leiden. Ziel muss es bleiben, diesen Menschen so viel Lebensqualität wie möglich auf ihrem letzten Teil des Lebensweges zu ermöglichen“, schildert Petra Gottsand die besonderen Herausforderungen, die alle Teilnehmer nur zu gut kennen. Der Austausch und die Impulse von Prozessberaterin Romy Kranich-Stein, die den Fachtag inhaltlich geleitet und alle Kursteilnehmer mit auf die Lösungssuche genommen hat, haben Wege aufgezeigt, wie sich die anspruchsvolle Arbeit an manchem Punkt erleichtern lässt.
„Seit den Anfängen der stationären Hospizarbeit vor 25 Jahren hat sich tatsächlich viel verändert. Die Hospizarbeit ist Rahmenbedingungen unterworfen und damit sind auch Vorgaben zu erfüllen, die es am Anfang so noch nicht gegeben hat“, erläutert Petra Gottsand. Oft seien bei den angesprochenen Problemstellungen während der Tagung Fragen gestellt worden wie: Wo bleibt denn hier der hospizliche Gedanke? Warum spielt die Finanzierung mittlerweile eine so große Rolle bei der Versorgung von sterbenden Menschen? Wie können wir mit Veränderungen in der Sterbebegleitung umgehen?
Alle Teilnehmer waren sich am Ende des Fachtages einig: „Veränderungen sind da, und es ist unsere Aufgabe, diese in einem guten Prozess in den einzelnen Einrichtungen umzusetzen.“ In Arbeitsgruppen wurde dazu gearbeitet. Es wurde sich mit den Themen Zusammenarbeit, Kommunikation, Führung und Entwicklung sowie „Best Practice“-Beispielen beschäftigt. Die auf Flipcharts aufgeschriebenen Aspekte boten viele Ansätze, wie den Anforderungen der Zukunft in Niedersachsens Hospizen noch effektiver begegnet werden kann.
Der Aktionstag „Orange Day“ am 25. November macht weltweit auf Gewalt gegenüber Frauen aufmerksam.
Die Signalfarbe Orange ist genau richtig ausgewählt. Sie ist ebenso wenig zu übersehen, wie Gewalt gegenüber Frauen nicht übersehen werden sollte. Auch in Braunschweig wird am Montag, dem 25. November, Orange vorherrschen, denn längst hat der sogenannte „Orange Day“ auch hierzulande Einzug gehalten. Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Auftakt ist der Internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Abschluss ist der 10. Dezember, der Tag der Menschenrechte.
Spektakulär wird an diesem Montag eine Aktion auf dem Schlossplatz sein: Dort werden 155 Holzkreuze aufgestellt. Sie stellen Mahnmale zur Erinnerung an 155 Frauen dar, die im Jahr 2023 in Deutschland von Ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet wurden. Die Holzkreuze wurden von angehenden Tischlern in freiwilligem Engagement hergestellt. Unterstützt wurde das Projekt unter anderem von der Johannes-Selenka-Schule und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
Passantinnen und Passanten können auf dem Schlossplatz vorbereitete Trauerkarten, Grablichter oder Rosen für die Frauen niederlegen und sich über die Hilfestrukturen in Braunschweig informieren. Der Zonta Club Braunschweig begleitet die Aktion mit einer orangen Sitzbank und lädt zu Foto-Statements ein. Der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen veranstaltet diese Aktion. Dem Arbeitskreis gehören unter anderem die Polizei, Beratungsstellen, das Frauenhaus und die kommunale Gleichstellungsbeauftragte an.
Die Farbe Orange wird den Braunschweigerinnen und Braunschweigern an diesem Tag unter anderem auf den LED-Tafeln am BraWo Park, bei der Braunschweigischen Landessparkasse am Eingangsportal des Alten Bahnhofes, als Kinospot im Universum, auf der Newswall des Pressehauses und auf den Fahnen vor dem Altstadtrathaus begegnen. Viele Braunschweiger Initiativen beteiligen sich an dem Aktionstag. Vor dem Kleinen Haus des Staatstheaters informiert etwa der Soroptimist Club zusammen mit der Frauenberatungsstelle über die Prävention von häuslicher Gewalt. Neben konkreten Beratungs- und Unterstützungsangeboten für betroffene Frauen werden symbolisch Orangen verteilt.
Das Netzwerk „FGM/C in Braunschweig“ bietet von 12 Uhr bis 15 Uhr einen Infostand und eine Performance zum Thema „Weibliche Genitalverstümmelung“ auf dem Kohlmarkt/Ecke Poststraße an. Es gibt dort die Gelegenheit, mit engagierten Frauen vom Verein „Mein Körper gehört mir!“ ins Gespräch zu kommen. Um 18 Uhr wird die Ausstellung „Jede zweite Frau“ mit einem Vortrag in der Kirche St. Michaelis Braunschweig eröffnet, die bis zum 8. Dezember zu sehen sein wird. Hintergrund ist, dass statistisch jede zweite Frau in ihrem Leben physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erlebt. Die Ausstellung zeigt Werke dreier Künstlerinnen, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben.
Laut Bundeskriminalamt gab es im vergangenen Jahr rund 170.000 Gewaltopfer in Partnerschaften, 80 Prozent der Betroffenen waren Frauen. Die Delikte waren Körperverletzung, Bedrohung, Stalking, Nötigung, Freiheitsberaubung, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung. Und die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus.
2017 hat Deutschland die sogenannte Istanbul-Konvention, das internationale Abkommen des Europarats zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen, ratifiziert. Sie benennt unter anderem häusliche Gewalt, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Zwangsheirat und Kinderehe, Genitalverstümmelung, Stalking, Zwangsprostitution oder sexuelle Belästigung.
Noch bis Ende August 2025 ist im Schlossmuseum Braunschweig die Sonderausstellung "ResidenzWechsel. Die Verlegung des Hofes von Wolfenbüttel nach Braunschweig" zu sehen. Kunsthistoriker und Co-Kurator Dr. Bernd Wedemeyer führt am Sonntag, den 13. Juli um 15. Uhr durch die Ausstellung.
Christoph Meyns tritt nach elf Jahren als Landesbischof der Landeskirche Braunschweig dankbar in den Ruhestand. Im Interview spricht er über den Zustand der Landeskirche, Herausforderungen des evangelischen Glaubens und darüber, was er an Braunschweig vermissen wird.
Die Panoramatafeln auf der Plattform der Braunschweiger Quadriga erstrahlen wieder.
Frisch ausgezeichnet beim Deutschen Orchesterwettbewerb 2025 in Wiesbaden zeigt das Blockflötenorchester „Recording Generations“ der Städtischen Musikschule Braunschweig sein Wettbewerbsprogramm am Sonntag, 29. Juni, um ...
Herzogliches Kalenderblatt, Folge 9: Am 16. Juni 2025 jährte sich zum 210. Male der Tod von Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Schwarze Herzog.
Die Mittelaltersammlung wird vorübergehend aus der maroden Burg ins Herzog Anton Ulrich-Museum verlegt. Mit dabei: Das Original des Braunschweiger Burglöwen.
Im Sommer soll die Deutsche Bank Immobilien ihre neuen Geschäftsräume beziehen.
Einer der berühmtesten Knabenchöre der Welt ist zu Gast in der Klosterkirche Riddagshausen.
Geschichte(n) von nebenan, Folge 2: Juni 1945 wurden die für den Flugbetrieb erforderlichen Anlagen demontiert.
Unter dem Motto „Natur zum Anfassen“ veranstalten Die Braunschweigische Landschaft und die Bürgerstiftung Braunschweig am 22. Juni einen Aktionstag (11 bis 17 Uhr) zu Natur und Artenvielfalt im Braunschweiger Land.
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