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Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau des Ackerhofportals

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CDU-Ratsfraktion stellt entsprechenden Antrag zum städtischen Haushalt 2023.

In die Frage um den Wiederaufbau des historischen Ackerhofportals kommt immer mehr Bewegung: Nach der fundierten und umfassenden Berichterstattung in „Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische“ stellt die CDU-Ratsfraktion den Antrag zum städtischen Haushalt 2023, eine Machbarkeitsstudie unter der Überschrift „Stadtbild und Denkmalpflege“ in Auftrag zu geben und dafür 50.000 Euro bereitzustellen. „Wir erwarten eine ergebnisoffene Studie, die neben dem erwartbaren Kostenvolumen und der möglichen Finanzierbarkeit vor allem auch verschiedene Standorte untersucht“, erläuterte Thorsten Köster, Fraktionsvorsitzender der CDU.

Zu 80 Prozent vollzählig

Das Ackerhofportal war 1971 im Zuge des Baus des damaligen Horten-Kaufhauses abgetragen worden. Die Stadt hatte seinerzeit die Zusage gegeben, das denkmalpflegerische wertvolle Bauwerk zügig wieder zu errichten. Sie ist dem bis heute nicht nachgekommen. Die Steinquader liegen seit mehr als 50 Jahren nummeriert auf dem Städtischen Bauhof und sind zu etwa 80 Prozent vollzählig. Das zwischenzeitlich verlorengeglaubte schmiedeeiserne Tor wurde 1985 zufällig in Bauschutt gefunden und restauriert. Es lagert ebenfalls im Städtischen Bauhof.

Immer wieder gab es vergebliche Anläufe seitens der Politik für den Wiederaufbau. Auch SPD und Grüne hatten in der Vergangenheit Initiativen gestartet. Zuletzt  äußerten sich Christoph Bratmann, Fraktionsvorsitzender der SPD, und Helge Böttcher, Vorsitzender der Grünen, gegenüber unserem Portal. Zu gerne würden sie das Ackerhofportal wieder in Schlossnähe sehen, teilten sie mit. Auslöser der neuerlichen Initiative war unsere Serie „Verschwundene Kostbarkeiten“ von Bauhistoriker Elmar Arnhold.

Als mögliche Standorte werden bereits der Ackerhof, der Kurt-Seeleke Platz/Am Magnitor, der Bürgerpark und der Anna-Amalia-Platz genannt. Gegen den Originalstandort spricht die verkehrliche Situation. Der Kurt-Seelke-Platz als Eingang ins Magniviertel hat Charme, jedoch keine historische Legitimation. Für den Bürgerpark spricht lediglich, dass dort mit dem Portikus der einstigen Hauptwache am Augusttor bereits 1896 ein vergleichbares Projekt in Braunschweig realisiert wurde.

Favorit Anna-Amalia-Platz

Bleibt der Standort am Herzogin-Anna-Amalia-Platz, der zum Favoriten avanciert, weil er die Forderung eines Aufbaus in Schlossnähe erfüllt und zugleich die Aufwertung einer unattraktiven Platzsituation hinter den Schloss-Arkaden ermöglicht. Das wird bereits seit längerer Zeit von vielen gefordert, unter anderem von Städteplaner Walter Ackers (Studie von 2019). Der relativ geringe Nutzungsdruck und die heutigen Dimensionen legten eine Umgestaltung unter Stärkung des Grünaspektes nahe, fasste er zusammen.

Und der frühere Oberbürgermeister Ulrich Markurth kritisierte in einem Interview mit unserem Portal (2018) die Rückfront. „Es ist richtig, daran zu arbeiten und aufzupassen, dass es nicht wirklich eine Vorderseite und eine etwas schmuddelige Hinteransicht gibt“, sagte er. Bereits 2017 hatte die CDU-Ratsfraktion einen Antrag zur städtebaulichen Aufwertung des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes eingebracht. Allerdings vergeblich.

Jetzt bietet sich eine neue Chance, weil auch ein historischer Bezug zwischen Portal und dem Standort hinter dem Schloss besteht. Das frühklassizistische Bauwerk war zwischen 1773 und 1775 nach den Plänen vom herzoglichen Kammerrat Wilhelm von Gebhardi als Allee-Eingang zum Schlossgarten errichtet worden. Erst zwischen 1791 und 1807 wurde es an den Ackerhof versetzt, wo es den Eingang zum Marstall bildete und seither als Ackerhofportal bezeichnet wurde.

Unsere bisherige Berichterstattung:

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