Startseite Autor Beiträge von Bettina Stenftenagel

Bettina Stenftenagel

Es ist eine Premiere: Als erster beschilderter Dorfrundgang in der Gemeinde Edemissen ist der Alvesser Dorfrundgang eröffnet worden.

Noch bis zum 19. Dezember kann das Offene Atelier besucht werden. Foto: Bettina Stenftenagel

Die Künstler des Vereins „Künstler im Peiner Land“ kommen in die Stadt: „Offene Ateliers Peine“ Corona-bedingt anders als sonst.

Hubertus Heil durchschnitt zusammen mit Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, das grüne Band zur Wiedereröffnung des Walderlebnispfads im Zweidorfer Holz. Foto: Bettina Stenftenagel

Der Walderlebnispfad im Zweidorfer Holz ist für 55.000 Euro erneuert worden. Wiedereröffnet wurde er von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Ein Baum-Xylofon, ein Teich zum Keschern, Pfähle zum Umklettern, ein Baumtelefon – der Walderlebnispfad hat mehrere neue Stationen bekommen.

Von der „Schwarzen Schar“ in die Diplomatie

Dass Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten (1869 – 1934) ein einflussreicher Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik werden sollte, war 1891 nicht zu erwarten, als er als Offizier in das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17, der „Schwarzen Schar“ von Herzog Friedrich Wilhelm, eintrat. Gleichwohl berichtet Robert von Lucius in seinem Buch aus der Reihe „Zeitgeschichtliche Forschungen“ des Berliner Verlags Duncker & Humblot über seinen Großonkel, dass er bereits früh erste Einblicke in die hohe Diplomatie bekommen habe. Mit seinem Vater saß der kleine Hellmuth 1877, damals gerade sieben Jahre alt, mit dem späteren Reichskanzler Otto von Bismarck im Zug und verfolgte die Gespräche mit Freude. Später berichtete er davon in seinen „Bismarck-Erinnerungen“.
Grundlage dieser aufschlussreichen, zeitgeschichtlichen Biografie, die die diplomatischen Einsätze in Paris, Stockholm oder St. Petersburg beschreibt, aber eben auch Einblicke in das private Leben gewährt, ist der bisher unzugängliche schriftliche Nachlass Lucius von Stoedtens. Seine Enkelin hatte ihn dem Autoren Robert von Lucius, früher Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einschließlich vieler Briefe vermacht.
1898 wurde Freiherr Lucius von Stoedten zur Botschaft nach Paris aus Braunschweig abkommandiert. Er war nicht wie üblich über ein Studium in das Amt geholt worden, sondern als Offizier. Er tauschte die Uniform der berühmten Totenkopfhusaren gegen dunkle Anzüge. Und das mit Erfolg: Früher als andere bedachte er die Rolle der Wirtschaft für die deutsche Außenpolitik. Lucius verfügte auch dank seiner schillernden Persönlichkeit über ein herausragendes Netzwerk zu Politikern, Diplomaten, Unternehmern und Wissenschaftlern, sowie als Kunstsammler zu Künstlern von Rodin über Rilke bis zu Gerhart Hauptmann - Stoff für eine spannende Lektüre.

Fakten:
Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten – Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimar
Robert von Lucius
Verlag Duncker & Humblot
Zeitgeschichtliche Forschungen (ZGF), Band 67
38 Abbildungen, 169 Seiten, 29,90 Euro